Kapitel 14

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Clay's PoV

Wir standen noch immer vor der Haustüre und starrten in Sonja's überraschendes und nicht erfreutes Gesicht.

Besonders George bekam ihren nicht begeisterten Blick ab. Sie packte ihn plötzlich am Arm, zog ihn ins Haus und schmiss uns die Türe vor der Nase zu.

Während wir drinnen schon Geschreie hörten und Michael an die Türe klopfen wollte, fand ich, dass ich ihm zuvor sagen musste, in was für einem Bezug ich zu seiner ehemaligen Frau stand, bevor wir uns gleich dort hineinbegeben würden.

So räusperte ich mich, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
,,Ich weiß, dass wir uns gerade erst kennengelernt haben und das auch unter ganz anderen Umständen, aber es gibt da etwas, dass Sie vielleicht vorher wissen sollten'' fing ich an zu reden.

Ich sprach ihn gezielt mit Sie an, da er mir wie ein guter Mann erschien und vor allem George's Vater war. So wollte ich ihm etwas Respekt zeigen, denn den hatte er mir vorhin auch gezeigt.

,,Ich hatte ein Verhältnis zu ihrer Ex-Frau und eine Weile hier gewohnt, bevor ich mit George zusammen gekommen bin'' erzählte ich also.

Er schaute mich mit geweiteten Augen und total irritiert an.
,,Ich glaube nicht, dass das jetzt etwas zur Sache tut. Also, wollen wir?'' entgegnete er freundlich und wollte gegen die Türe klopfen, doch George öffnete sie uns bereits.

George's PoV

Meine Mutter zog mich am Arm ins Haus hinein und warf ihnen die Türe vor der Nase zu.
,,Was zur Hölle soll das? Wie bist du an deinen Vater gekommen und wieso schleppst du ihn her?'' fing sie an.
,,Und was in aller Welt macht Clay hier?'' kam es noch von ihr.

,,Irgendjemand muss dich wieder zur Vernunft bringen und die einzige Person, bei der ich glaube, dass sie es kann, ist nun mal mein Vater - mein richtiger Vater!'' entgegnete ich ihr und ließ die Frage mit Clay unbeantwortet.

,,Hast du eigentlich die geringste Ahnung, was du mit dem Auftauchen der beiden hier anrichtest?'' rief sie.
,,Was? Würde es Toby nicht passen, dass dein Ex-Mann und Ex-Freund vor der Türe stehen?'' provozierte ich sie und öffnete die Türe wieder.

,,Ich werde die Polizei rufen!'' rief sie zu Michael, als er das Haus betrat.
,,Und mich wieder als gewalttätig abstempeln?'' kam es in einem ruhigen Ton von ihm.

Sie ignorierte ihn und schaute zu Clay.
,,Was machst du überhaupt hier?'' fragte sie ihn.

,,Ich bin wegen George hier, das war ich schon immer'' antwortete er ihr gelassen.
Sie verstand zunächst nicht, was er damit meinte oder andeuten wollte, doch als sie meinen Blick bemerkte, schien sie langsam zu verstehen.

,,Das ist nicht euer Ernst'' kam es von ihr schockiert und fassungslos.
,,In meinem Haus?'' schrie sie wütend zu mir.
,,Während wir zusammen waren?'' schrie sie nun wütend zu Clay.

,,Du dreckiger Mistkerl!'' Sie wollte auf Clay losgehen, doch Michael hielt sie zurück.
,,Fass mich bloß nicht an, Michael!'' rief sie zu ihm.

,,Jetzt komm mal wieder runter, Sonja!'' Nun erhob er seine Stimme.
,,Das ist mein Haus! MEIN HAUS!'' schrie sie um sich.
,,Du meinst unser Haus'' entgegnete er, woraufhin sie verstummte.

,,Was zur Hölle ist hier los?'' ertönte plötzlich Toby's Stimme, der durch die Haustüre hineinkam.
,,Was tut der denn hier?'' fragte er Sonja in einem wütenden Ton, als er Clay sah.
,,Und wer ist dieser Kerl?'' Während er Michael anschaute.

,,Denkst du, du kannst hier jetzt jeden Trottel anschleppen, sobald ich für zwei Sekunden nicht im Haus bin?'' sagte er nun zu mir und kam auf mich zu.

Michael stellte sich vor mich und schaute ihm in die Augen.
,,Gibt es ein Problem?'' fragte er ihn.
,,Geh mir aus dem Weg, ansonsten haben wir beide gleich auch eins'' knurrte Toby schon.

Michael ließ sich nicht einschüchtern.
,,Für wen hältst du dich eigentlich, du miese Ratte?'' versuchte Toby ihn zu provozieren.
,,Seinen Vater'' antwortete Michael.

,,Das erklärt, wieso er so eine Pussy ist, statt sie zu vögeln'' spottete Toby und schaute ihn herablassend an.
Im nu hatte mein Vater ausgeholt und Toby eine volle Kanne verpasst.

,,Solltest du meinen Sohn noch einmal beleidigen, anfassen oder sonst etwas Derartiges, bekommen wir beide richtige Probleme. Hast du mich verstanden?'' entgegnete er ihm.

,,Erinnert mich an dich'' flüsterte ich zu Clay, da ich es mir nicht verkneifen konnte. Schließlich hatte er einst exakt dasselbe getan und gesagt.
,,Daddy Komplex, huh?'' entgegnete Clay mit einem Grinsen.

,,Verschwindet alle sofort aus meinem Haus oder ich rufe die Polizei!'' drohte meine Mutter und hielt ihr Handy bereits in der Hand.

,,Wir sollten gehen. Ich will nicht, dass du meinetwegen in Schwierigkeiten kommst'' sagte ich zu Michael. Er schaute mich verständnisvoll an.
,,Hol dir schnell die nötigsten Sachen, ich nehme dich vorerst mit zu mir'' sagte er.

Bot er mir gerade etwa an, dass ich bei ihm wohnen sollte, beziehungsweise durfte? Was war denn aber mit seiner anderen Familie? Und was war mit Clay? Ich würde statt zehn Minuten eine halbe Stunde mit dem Auto von ihm entfernt sein.

Ich hatte aber wohl keine andere Wahl. Meine Mutter hatte mich indirekt rausgeschmissen, wie ich es mir schon erahnen konnte und bei Karl wollte ich auf keinen Fall wohnen, da er schon Clay aufgenommen hatte, Lou musste ihren Eltern helfen und Nick hatte Tina an seiner Seite.

Ich wollte anderen Menschen keine Last sein. Mein Vater war meine einzige Chance von Zuhause nun wegzukommen, bis ich eine eigene Wohnung haben würde.

Ich hatte mir zwar erhofft, dass meine Mutter zur Vernunft kommen würde und nicht noch schlimmer, doch was sollte ich von ihr schon erwarten? Ich war ihr egal, vermutlich auch schon immer.


Ist von euch überhaupt noch einer wach?😂 (23:50 Uhr)


Mothers Ex-BoyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt