Kapitel 15

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Alex's PoV

Ich kam eines Abends wieder vom Fußball Training nach Hause, als ich gerade durch die Haustüre kam und in mein Zimmer laufen wollte, mich jedoch meine Eltern zu sich riefen.

Ich war müde und kaputt, deshalb ignorierte ich sie und lief direkt nach oben, da ich einfach nur noch ins Bett wollte.

Im Zimmer angekommen ließ ich meine Tasche fallen und wollte in mein Badezimmer laufen, welches an mein Zimmer angebaut war - nicht untypisch für dort, wo wir wohnten.

Als ich gerade die Türe öffnete, stand plötzlich jemand vor mir und schaute mir direkt in die Augen. Für einen Moment hatte ich gedacht, dass ich irgendwelche Wahrnehmungen plötzlich hatte, doch vor mir stand tatsächlich jemand.

Ich war so verwirrt und sogar etwas verängstigt, dass ich sofort nach unten lief.
Anhand meines Gesichtsausdruckes erkannten sie anscheinend irgendetwas.

,,Du bist also schon auf ihn getroffen'' entfuhr es meinen Vater.
,,Ihn? Was - warte...'' fing ich an und realisierte es langsam.
,,Ist er das etwa?'' fragte ich, woraufhin er nickte.

,,Warum ist er hier? - in meinem Badezimmer?'' fragte ich nun.
,,Darüber wollten wir gerade mit dir sprechen'' antwortete meine Mutter.

,,Er wird für eine Weile erst einmal hier bleiben, bis er eine eigene Bleibe hat. Das Gästezimmer wird momentan für ihn noch eingerichtete, deshalb schläft er erst einmal mit in deinem Zimmer'' sagte mein Vater.

,,Etwa mit mir in meinem Be - '' wollte ich fragen, doch sein Lachen unterbrach mich.
,,Um Gottes willen nein. Wir stellen ihm nachher noch das Klappbett solange hin'' lachte er.

Ich nickte und wollte gerade wieder die Küche verlassen, als mein Vater noch etwas sagte.
,,Er könnte vielleicht etwas Unterstützung gebrauchen. Das hier ist neu für ihn, wir sind noch Fremde für ihn, verstehst du? Deshalb sei bitte nett zu ihm - er ist schließlich auch dein Bruder'' sagte er.

Mein Bruder. Ausgesprochen klang es noch merkwürdiger, als darüber nachzudenken. Ich wollte immer einen Bruder haben, jedoch einen jüngeren, da ich der ältere sein wollte. Dieser Zug war wohl abgefahren, denn nun hatte ich einen älteren.

Ich lief mit langsamen Schritten wieder nach oben. Als ich ins Zimmer trat, lehnte er an der Fensterbank und war an seinem Handy.

Ich schaute ihn an. Er sah meinem Vater wirklich ähnlich - sogar ähnlicher als ich es tat. Ich war sogar etwas neidisch, denn er hatte definitiv wohl die ganzen guten Gene meines Vaters abbekommen. Hässlich war er jedenfalls nicht.

Ich räusperte mich und gelang so seine Aufmerksamkeit. Als er mich bemerkte, steckte er sein Handy in die Hosentasche und kam auf mich zu.

,,Hey, ich bin George'' stellte er sich vor und hielt mir seine Hand hin, die ich erst einmal anstarrte, bevor ich sie entgegennahm.
,,Sorry für vorhin. Ich dachte sie hätten dir schon Bescheid gegeben'' entschuldigte er sich.

,,Schon gut'' nuschelte ich noch immer etwas benommen.
,,Also...du wohnst jetzt hier?'' fragte ich.
,,Scheint so, aber nicht für immer. Nur solange bis ich eine eigene Wohnung habe'' erzählte er.

,,Falls das für dich ein Problem ist, kann ic - '' fing er an, doch ich unterbrach ihn.
,,Nein alles gut, habe kein Problem'' Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, um zu zeigen, dass ich es ernst meinte.

Es herrschte für einen Moment Stille.
,,Ist deine Mutter wirklich so schlimm, wie alle sagen?'' fragte ich ihn.

Er verschränkte seine Arme vor der Brust und setzte ein Grinsen auf.
,,Sie ist das Monster in Person'' antwortete er.
,,Ich bin wirklich froh sie endlich von der Pelle zuhaben'' fügte er hinzu.

,,Hast du aber keine Angst um sie?'' fragte ich nun. Er schaute mich etwas irritiert an.
,,Wieso?'' fragte er.
,,Ist dieser Typ nicht gewalttätig, mit dem sie zusammen ist?'' entgegnete ich, er schaute etwas überrascht.
,,Tut mir leid. Ich habe den Brief gelesen, den du meinem Vater geschickt hast'' klärte ich ihn auf.

Er schien nachzudenken.
,,Sie hatte die Entscheidung und selbst als es um ihren Sohn ging, hielt sie zu ihm'' antwortete er schließlich auf meine Frage. Ich nickte verständnisvoll.

George und ich hatten mittlerweile eine ganze Weile miteinander gesprochen, es diente auch zum Kennenlernen. Er war wirklich ein cooler Typ.

Ich erfuhr auch, dass er eine beste Freundin und einen besten Freund hatte, mit dem er sich morgen treffen würde, da sie sich momentan wohl etwas aus den Augen verloren hatten.

Ich war zunächst skeptisch als ich ihn hier sah, doch nun war ich froh. Ich hatte ihn zwar gerade erst kennengelernt, doch ich wusste bereits, dass er mir ein wirklich guter Bruder sein würde.


Ab jetzt kommen wieder regelmäßig Kapitel. Die letzten Tage hat mir etwas die Motivation gefehlt.

Und ja, es kommen heute noch mehr haha. :P

Mothers Ex-BoyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt