ꕥKAPITEL 12ꕥ

67 5 2
                                    

Zombey;

Ich saß stumm im Laden und starrte in die Leere.

Ich hatte den Menschen, der mir am wichtigsten ist verloren...

Warum war ich gestern nicht einfach bei ihm geblieben?
Ich hätte auf ihn aufpassen müssen.
Ich war schuld.

„Zombey, was ist los? Du siehst so traurig aus" fragte Heinrich, der schon einige Zeit neben mir saß und versuchte mit mir zu sprechen.
„Ich hab meinen besten Freund verloren... wegen mir ist er weg." murmelte ich und starrte weiter in die Leere.
Das Wort 'bester Freund' stach irgendwie in mein Herz, aber ignorierte es, so wie alles andere gerade.

„Warum solltest Du schuld daran sein? Was ist denn passiert? Habt ihr euch gestritten?" fragte er weiter.
„das... ist schwer zu erklären...
Er wollte bei mir bleiben aber, seine Eltern wollten es nicht und haben ihn wieder mit genommen" erklärte ich. Es war ja eigentlich nicht gelogen.. ich hatte nur den ganzen Engel Kram weg gelassen.
„Aber da kannst du doch nichts für."
„Ich hätte wenigstens bei ihm sein können und helfen"
Heinrich legte seine Hand auf meine Schulter. „Ihr werdet euch bestimmt wieder sehen, mach dir keine Vorwürfe" sagte er.

Ich nickte nur stumm und stand auf.
„Ich helfe dir morgen wieder im Laden aus" mit diesen Worten öffnete ich die Tür und ging zurück nach Hause.

Der Schnee ist noch einmal ein paar Zentimeter höher als gestern und es nervte,
so umständlich und langsam von einem zum andern Ort zu kommen.

Glücklicherweise, waren einige Wege etwas frei gemacht und man war nicht komplett im Schnee verloren.

Irgendwann blieb ich stehen und schaute in den Himmel, der mit grauen Wolken bedeckt war und meine Laune nicht besserte.

„Kommst du wieder nachhause?" flüsterte ich. Auch wenn ich wusste, das mir niemand eine Antwort geben wird, wartete ich noch etwas.
Vielleicht... vielleicht kommt er ja zurück.

„Zombey? Was stehst du denn hier draußen rum... komm rein" riss mich meine Tante aus den Gedanken.
Ich drehte mich um und folgte Tante Anni ins Haus.

„Wo ist eigentlich Maudado? Vorgestern war doch noch alles gut" wunderte sie sich.
„Er ist weg..." sagte ich nur und ging die Treppen nach oben in mein Zimmer.
Das letzte was ich wollte, war eine Frage Stunde mit meiner Tante.

Ich spürte ihren Blick auf mir liegen und schloss die Tür.
Mit einem genervten seufzten, kickte ich meine Schuhe in die Ecke und ließ mich aufs Bett fallen.

Es fühlte sich leer und kalt an...

Kein Maudado der einen als Kopfkissen benutzte oder Hoodies klaute...
nur ich.. alleine...

Ich drehte mich einige mal im Bett herum aber fand keine gemütliche Position.
Was mich nochmal extra nervte.

Ohne drüber nachzudenken, warf ich ein Kissen gegen die Wand.
Es prallte daran ab und landete mit einem platsch auf meinen Schreibtisch.

Doch was war das?
Eine weiße, große Feder wirbelte langsam zu Boden.
Sie lag scheinbar unter den Kissen und ist durch meinen Wurf mitgeflogen.

Ich stand auf und hob sie hoch.
Es war eindeutig Maudados Feder. Also hatte ich doch etwas von ihm, bei mir.



Maudado;

„Maudado, kommen sie runter? Ihr Vater erwünscht sie beim Essen." ertönte eine Stimme. Es musste einer der Wachen sein.
„Sagen sie meinem Vater, er kann sich das Essen sonst wohin stecken" rief ich zurück und grub mich noch etwas mehr in die Kissen.

„Wenn ich das tun würde, wäre ich meinen Job los. Und sie müssen etwas essen" erkläre die Wache.

„Pff..." ich stand auf und ließ mich von der Schaukel auf mein Bett fallen.

„Sie haben Flügel, der riskante Sprung war völlig unnötig"
„Go cry about it..."
„Wie bitte?"
„Nichts nichts" grinste ich und machte mich auf den Weg zum Speise Saal.

An jeder Ecke standen Wachen und beobachten jede Bewegung von mir.
Meiner Meinung nach etwas übertrieben... aber mein Vater sollte bestimmen was er wolle.

Ich betrat den Speise Saal und sah meinen Vater, stumm am Tisch sitzen.
„Hallo" murmelte ich nur und setzte mich hin.
„Ich bitte um etwas mehr Höflichkeit" meckerte er.
„Pff... Guten Tag lieber Herr, mit ihren wundervollen... Flügeln... oder so"
Wie ich sowas hasste.

Seine Mimik verzog sich zu einem grimmigen Gesicht, blieb aber still.

„Und was steht in den nächsten Tagen an?" fragte ich. „Irgendwelche Treffen mit anderen 'tollen' Leuten?" fragte ich und stocherte in den Erbsen rum.

„Darüber wollte ich mit dir sprechen... ich.." fing er an.
Ich schaute ihn verwundert an.
„Ich hab beschlossen, das es an der Zeit ist... dich zu verloben" erzählte er.
„WAS?" rief ich.

_________________
Guten Abend meine Lieben Toastbrote
ʕʔ

Eine Verlobung (ʋ)

Ich hab das Gefühl da hat Maudado nicht sehr viel Bock drauf.
(Und Zombey sicherlich auch nicht hehe)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :)

Tscheeeeeeß

Engel gibt es nicht... Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt