Auf Wolke 7 #1

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Das erste was ich an diesem morgen wahrnahm waren federleichte Küsse die zu erst auf meiner rechten Wange verteilt wurden und dann langsam zu meinen Lippen wanderten. 

Eine Sekunde genoss ich das ganze und Stellte mich weiterhin schlafend, doch er merkte sofort das ich wach war, er kannte mich eben viel zu gut. „Guten morgen mein Engel", hörte ich ihn zwischen zwei küssen flüstern und ich konnte nicht anders als grinsend seine küsse zu erwidern, meine Augen zu öffnen und ihn an zu strahlen. „Guten morgen mein wunderschöner Mann", grinste ich. „Noch bin ich nicht dein Mann, aber hoffentlich bald", lächelte er mich an und strich wie beiläufig über den Verlobungsring an meinem Finger. „ohja hoffentlich sehr bald, dann gehörst du für immer zu mir", strahlte ich ihn an. Ich konnte es immer noch nicht glauben, das er mir wirklich diesen Antrag gemacht hatte, gut wir waren schon 4 Jahre zusammen, trotzdem kam es überraschend, auch wenn uns beiden klar war das wir unser Leben miteinander verbringen wollen, hätte ich vor allem nicht in unserem Urlaub damit gerechnet. 

Und doch hatte er mich gefragt und ich hatte gar nicht anders antworten können als überglücklich ja zu sagen. Ich wusste er war der richtige, von Anfang an war mir das klar gewesen! 

„Schatz, es ist schon fast ein Uhr, wieso hast du den nichts gesagt du weißt doch ich will mich in einer Stunde mit Kenneth treffen", sagte ich empört und schupste ihn von mir runter als mein Blick auf die Uhr neben uns viel.

„Weil ich nicht will das du aufstehst", grinste er böse und ich schlug ihm gegen den Oberarm. „Man Anis, du weist doch aber das ich Kenneth das vor dem Urlaub versprochen habe, wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen", langsam richtete ich mich auf. „Ja und? Ich hab ihn genauso lange nicht gesehen", brummte er nun in sein Kissen. „Ja aber er ist nun mal mein bester Freund und ich will ihm das von der Verlobung erzählen", lächelnd beugte ich mich noch einmal zu ihm, um ihn zu küssen. „Irgendwie hab ich das Gefühl es wird erst richtig real wenn ich ihm davon erzähle, es weiß noch gar keiner", sagte ich leise und sah ihn lächeln. „Es ist aber real, Engel", strahlte er mich an und zog mich noch mal zu sich. „Anis Schluss jetzt! Ich muss schließlich auch noch locker 20 Minuten zu ihm fahren! Und angezogen bin ich auch noch nicht", grinsend drückte ich ihn wieder in die Kissen und stand auf.

Ich stand keine zwei Minuten unter der Dusche, da hörte ich die Duschtür aufgehen und spürte nur Sekunden später seine Hände um meinen Bauch fahren. „Anis", brummte ich und drehte mich trotzdem um, um mich kurz von ihm küssen zu lassen. Langsam wanderten seine Finger über meinen Körper. „Vergiss es!", sagte ich diesmal energischer und schob ihn von mir. „Ich komm eh schon zu spät"

„Dann machen die paar Minuten doch auch nichts mehr", grinste er und drückte sich wieder gegen mich. „Du weist genauso gut wie ich das es sich dann nicht nur um ein paar Minuten handeln würde!", grinste ich, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste kurz seinen Mund ehe ich nach dem Duschgel griff und anfing meinen Körper einzuschäumen. 

Danach drückte ich Anis das Shampoo in die Hand und verließ grinsend unsere geräumige Dusche. Schnell wickelte ich mir ein Handtuch um den Körper, da wir gerade erst aus dem Urlaub kamen, war das Badezimmer deutlich kälter als sonst. „Du bist so eine Spielverderberin Joana", hörte ich ihn rufen. „Ich weiß", rief ich grinsend zurück und trocknete mich ab. 

Als Anis auch endlich aus der Dusche kam, war ich gerade dabei mich einzucremen, ich konnte seinen Blick direkt auf meinem Körper spüren und konnte nicht anders als direkt zu lächeln. Schnell schlüpfte ich in frische Unterwäsche und anschließend in meine Jeans die schon hier im Bad lag, bevor er wieder auf dumme Gedanken kam. „Super jetzt kann ich wegen dir kalt duschen gehen", hörte ich ihn brummen und fing an zu lachen. „Selber Schuld",lachte ich und lief an ihm vorbei in unser Ankleidezimmer. „Fräulein das können wir auch ganz anders erledigen das weißt du", hörte ich ihn rufen. „Könnten! Schatz, könnten! Aber ich muss jetzt los".

Ich schob die großen Türen unseres Kleiderschrankes auf und griff ohne groß zu überlegen nach einem von Anis Pulli's. Ich liebte es seine Pulli's zu tragen, den sie rochen grundsätzlich nach ihm, außerdem waren sie schön warm und bequem. 

Draußen war es immerhin schweinekalt und ich war gerade erst aus der warmen Karibik gekommen. Schnell schnappte ich mir noch meinen Schaal und meine Handtasche. 

Als ich mir gerade die Schuhe anzog kam Anis die Treppe runter. „Das ist mein Pulli, Baby", flüsterte er in mein Ohr und umarmte mich von hinten. Für ein paar Sekunden schloss ich die Augen. „Ich weiß", lächelte ich. Langsam drehte ich mich zu ihm um und zog ihn zu mir. „Bis später Schatz", lächelnd küsste ich ihn ein letztes mal. „Bis nachher" auch er lächelte. Ich löste mich von ihm, zog mir meinen Wintermantel an und schnappte mir die Schlüssel. Grinsend stieg ich in mein kleines altes Auto. Jedes mal wenn ich hier rein stieg musste ich an die Diskussion mit Anis denken. Er wollte mir damals zu meinem 18ten Geburtstag unbedingt den neuen Golf schenken, weil er wusste das ich dieses Auto unglaublich toll fand und sofort verliebt war, wir hatten Tagelang diskutiert weil ich noch nie teure Geschenke von ihm haben wollte. Auch damals hatte ich mich durchgesetzt und mir mein erstes Auto selber gekauft. Allein beim Gedanken was der Ring gekostet haben muss wurde mir schon wieder schlecht. Ich wusste es war Blödsinn aber ich bekam sofort ein schlechtes gewissen.

Ich schloss kurz die Augen und atmete einmal tief durch, dann drehte ich den Schlüssel rum, startete mein Auto und fuhr los Richtung Charlottenburg.

Traumpaar gescheitert..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt