First time I look in your eyes #17

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So weiter geht's :) Und wie versprochen sind die Kapitel jetzt länger! :)

Viel Spaß <3


Völlig fertig und 2 Stunden später als geplant betrat ich unser momentanes Hotelzimmer in Stuttgart. Kenneth sprang sofort auf und kam auf mich zu. „Endlich! Alter du wolltest doch schon vor Stunden hier sein, ich hab mir sorgen gemacht", fest nahm er mich in den Arm. „Alles in Ordnung?" Ich nickte nur, zu mehr war ich gerade nicht fähig.

Eine ganze Weile standen wir einfach so da, solange bis ich mich in der Lage fühlte zu sprechen. „Anis ist gekommen, als ich gerade gehen wollte" „Scheiße" „Ja, Ali hat mich wohl gesehen und ihn direkt angerufen, es schockiert mich irgendwie, zu sehen das sobald ich auch nur einen Fuß nach Berlin setze, er es weiß.. Ich frag mich ob das früher auch so war, das ich so überwacht wurde" „Garantiert, wie hat er den reagiert?", fragte Kenneth vorsichtig nach. „Naja, er dachte ich wäre nach Hause gekommen, zurück zu ihm". „Shit" „ja, wir haben uns wieder gestritten und angeschrieen, aber am ende sind wir im guten auseinander, er sagt er will das ich glücklich werde und das er weiß das alles seine Schuld ist, ich denke es war gut das wir uns noch mal gesehen haben, ein Schlussstrich so zusagen, für uns beide" Kenneth nickte und ließ mich langsam los. Langsam wanderte sein Blick an mir entlang bis er auf meinem Handgelenk hängen blieb und sich seine Augen verdunkelten. Schnell schob ich meine hand hinter meinen Rücken. „Wollen wir nicht noch nen Film gucken und uns ins Bett legen?", versuchte ich zugegeben mehr schlecht als recht ihn abzulenken. Doch er ignorierte mich einfach und zog meine Hand wieder hervor. „Er hat dir weh getan", stellte er wütend fest. Ich versuchte ihm mein Handgelenk zu entziehen doch er ließ mich nicht. „Kenneth das ist wirklich nicht so schlimm", versuchte ich ihn zu besänftigen. „Nicht so schlimm? Dein Arm wird schon ganz blau. Diese Missgeburt! Als ob es nicht reicht das er dir dein Herz bricht, er muss jetzt auch noch anfangen dir körperlich wehzutun. Der kann froh sein das ich nicht mitgekommen bin, sonst hätte er sie sofort gefasst!!", rief er nun wütend.

„Bitte beruhig dich wieder, er war wütend und hat das glaube ich gar nicht so mitbekommen, du weißt das Anis mir niemals wehtun würde", versuchte ich ihn wieder runter zu bringen. „Und trotzdem hat er es getan!! Früher hätte er sofort gemerkt wenn er dir weh tut, egal wie wütend oder sauer er auf dich gewesen wäre."

„Ich weiß", die Worte verließen nur leise meinen Mund aber ich wusste das Kenneth recht hatte, früher hätte Anis mir niemals weh getan, früher war er immer sofort an die Decke gegangen wenn mir irgendjemand zu nahe gekommen war und nur die kleinste Möglichkeit bestand, das man mir weh tat. So wie Kenneth jetzt gerade. Kenneth hatte schon immer auf mich Aufgepasst und es war nicht fair von Anis das er ihm all diese Dinge vorwarf, das er mich klar machen wollte, das klang als würde ich ihm gar nichts bedeuten, als wäre ich nur irgendeine Nummer, eine von seinen Groupies. Dabei war es mit Kenneth ganz anders, ich konnte ihm vertrauen, ich wusste das er immer hinter mir Stand.

Damals in Berlin war ich seine Familie und er war meine, wir hatten sonst ja niemanden dort, außer eben Anis. Aber all die Freunde die ich von Anis kannte, die ich auch mochte, hatten nie so einen Stellenwert wie Kenneth in meinem Leben. Kenneth war der einzige von all den Menschen in Berlin, die ich kannte, wo ich immer wirklich wusste das er zu mir stand, das er da war wenn Anis und ich streit hatten. Bei ihm wusste ich auch das er mich niemals an Anis verraten hätte wenn ich mal bei ihm untergetaucht wäre, damals als wir alle noch Freunde waren. Kenneth bedeutete mir die Welt und ich wusste das es ihm genauso ging. Uns verband einfach so viel.

Ich konnte mich noch genau daran erinnern, als wir uns damals das erste mal begegnet waren. Er war der erste Freund den Anis mir damals vorgestellt hatte, es hatte sicher ein halbes Jahr gedauert bis Anis mir überhaupt mal einen Freund von sich vorgestellt hatte. Erst nachdem wir frisch zusammen gekommen waren wurde er lockerer, später hat er mir erzählt das er total Angst hatte das ich mich in einen der Jungs verlieben würde und er sie mir deshalb nicht vorstellen wollte.


Zusammen stiegen wir aus Anis neuem Mercedes. Nervös fummelte ich an meinem Handy rum, hoffentlich würden sie mich mögen. Ich wusste das es Anis wichtig war das ich mich mit seinen Freunden verstand, für ihn waren sie sowas wie Familie.

Und wenn ich ehrlich war, war es mir auch wichtig. Ich wusste doch das sie alle so oft zusammen hingen, es wäre so viel leichter wenn ich mich mit ihnen gut verstehen würde. „Du brauchst nicht nervös zu sein Engel, sie werden dich lieben", flüsterte Anis in mein Ohr und küsste kurz meine Lippen. Dann griff er nach meiner Hand und zog mich hinter sich her, die Stufen zur massiven Eisentür hinaus. Ich atmete noch einmal tief durch und folgte ihm dann durch die Tür. Dahinter befand sich ein kleiner Flus und ein Fahrstuhl. Anis drückte auf den Knopf und die Türen öffneten sich wenige Sekunden später.

Als der Aufzug im 3. Stock hielt atmete ich noch einmal tief durch, jetzt war es also soweit, ich würde zum ersten mal Anis freunde treffen. Kurz schloss ich meine Augen, das würde jetzt schon irgendwie schief gehen. Anis zog mich aus dem Fahrstuhl, durch eine Tür hindurch und einen längeren Flur entlang. Leise hörte man einen Beat. „Die sind sicher wieder im Studio, Kay nimmt heute einen Track auf", informierte Anis mich. Noch einmal beugte er sich kurz zu mir runter und küsste meine Lippen, „Die beißen nicht, keine Sorge", grinste er mich an. Dann öffnete er die Tür zum Studio. Ich sah zwei Männer am Schreibtisch sitzen, sie drehten sich gerade zu uns um. „Hey, alles klar hier?", fragte Anis in die Runde und zog mich mit zum Schreibtisch. Der Typ mit der Basecap auf dem Kopf sah mich an, direkt in meine Augen. Ich weiß nicht wieso aber ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm nehmen. Er hatte braune Augen, so wie Anis, aber seine schienen so viel wärmer zu sein, sie strahlten mich glücklich an. Langsam erhob er sich und ich musste meinen Kopf heben um ihn weiterhin ansehen zu können, auch meine Lippen zierte ein lächeln. „Hey ich bin Kenneth", lächelte er mich nett an und hielt mir seine Hand hin. Im Augenwinkel nahm ich war wie Anis uns irritiert anstarrte. „Hey freut mich, ich bin Joana", lächelte ich zurück. Ich weiß nicht wieso aber es war liebe auf den ersten Blick, nicht diese Art von Liebe die ich für Anis empfand, nein das mit Kenneth das war etwas anderes. Es war viel intensiver, viel wärmer, viel krasser und viel unverständlicher. Von diesem einen Tag an waren wir unzertrennlich.


Traumpaar gescheitert..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt