Ungeplant #15

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Soo heute ist der erste Tag an dem ich mich nach der OP besser fühle und zum ersten mal wieder am Laptop bin :) Natürlich gibt's für euch jetzt sofort ein neues Kapitel :) Ich hoffe sehr es gefällt euch und wie versprochen ist es auch länger :)


Viel Spaß <3 und über Bewertungen und Meinungen von euch würde ich mich sehr freuen :)



Es war so ein komische Gefühl wieder in Berlin zu sein und noch viel komischer war es unsere Haustür aufzuschließen und unsere Wohnung zu betreten. Seine Wohnung, verbesserte ich mich in Gedanken. 

Es roch so vertraut und fühlte sich an wie nach hause kommen, aber ich redete mir ein, das es sich in ein paar Monaten auch so in Kenneth's und meiner Wohnung anfühlen würde und ich ab morgen nie wieder an das alles hier denken musste. 

Unsere Wohnung war unordentlich und erst jetzt verstand ich das Anis wohl gar nicht freiwillig diese Auftritte machte, weil es ihm Anfing besser zu gehen, sondern weil Arafat ihn dazu drängte. Die Rollo's waren überall runter gelassen und überall lagen leere Chipstüten und Colaflaschen oder Kleidungsstücke von ihm rum. Ich fing an aufzuräumen und schüttelte über mich selbst den Kopf. Ich ließ die Colaflasche nach der ich gerade gegriffen hatte wieder fallen, ich wohnte hier nicht mehr, er konnte tun und lassen was er wollte, es ging mich nichts mehr an. 

Ich steckte die mitgebrachten Umzugskartons zusammen und fing an alle Dokumente die ich im Wohnzimmerschrank hatte hineinzulegen und den ersten Karton zu verschließen und zu beschriften. 

Als ich zwei Stunden später alles aus der unteren Etage unserer Wohnung zusammen gesucht hatte, atmete ich tief durch, griff die übrig geblieben Kartons und lief nach oben in unsere Ankleidezimmer, auch hier packte ich alle Dinge die mir gehörten in einen Karton. 

Ich schleppte sie nach und nach, die Treppe hinunter in den Flur wo der Rest schon stand, pünktlich um 14 Uhr klingelte das Umzugsunternehmen und schnappte sich die Kartons um sie in den LKW zu bringen. Sie brauchten nicht mal eine Stunde bis sie fertig waren und die Ladefläche schlossen um kurz darauf los Richtung Stuttgart  zu fahren. Ich dagegen schloss die Tür hinter ihnen und lief noch einmal durch unsere Wohnung, Gedanklich verabschiedete ich mich von allem, sah noch mal nach ob noch irgendwas von mir hier rum lag und erinnerte mich an genau die Dinge an die ich niemals wieder denken wollte. Anis und ich in unserer Küche beim Kochen, auf dem Sofa kuschelnd, beim DvD gucken. In unserer Großen Badewanne, als er mich nach einem ätzenden Arbeitstag mit einer heißen Wanne überrascht hatte. Zu letzt und zum ersten mal an diesem Tag betrat ich mit Tränen in den Augen unser Schlafzimmer. Meine Seite des Bettes war zerwühlt, er hatte augenscheinlich die letzten Wochen da geschlafen. Und obwohl ich mich dafür hasste, lief ich zu unserem Bett und ließ es zu das die Erinnerungen mich überrollten, Sturzbäche an Tränen rannen meine Wangen hinunter und ich sank auf unser Bett das wir damals zusammen gekauft hatten, unser erstes Möbelstück. Ich griff nach seinem Schlafshirt und roch daran, es roch so vertraut, so gut, nach ihm und ich steckte es in meine Tasche, ein kleines Stückchen Heimat, ein Stück Erinnerung an ihn und unser Leben. Noch immer Stand auf seinem Nachtisch ein Bild von uns , es war in unserem Letzten urlaub entstanden, wir beide Arm in Arm am Strand, im Hintergrund das Meer. Ich wünschte wir wären wieder da, alles wäre gut und er hätte mir niemals so sehr weh getan. 

Ich wischte mir die Tränen hektisch weg, es würde nie wieder wie früher werden! Er hatte mich betrogen, belogen und alles weg geworfen!. Wütend über mich selbst stand ich auf und lief nach unten, ich würde jetzt sofort dieses Haus verlassen, meinen Schlüssel und den Verlobungsring hatte ich auf meinen Nachtisch gelegt. 

Ein letzter Blick und ich würde hier endlich verschwinden! 

Erschrocken zuckte ich zusammen als ich hörte wie das Schloss klickte. 

Traumpaar gescheitert..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt