8 - Arrogant und Eingebildet

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„Du hast also echt kalte Füße bekommen", bohrte Rosie nach, als wir spät abends im Bett lagen.

Mir war diese ganze Situation unglaublich peinlich.

„Ja. Ich konnte es einfach nicht."

„Ist okay. Wenn du noch nicht so weit warst, dann solltest du dich selber auch nicht zwingen."

Ich schüttelte den Kopf, auch wenn sie es in der Dunkelheit nicht sehen konnte.

„Ich hätte es tun sollen. Dann hätte ich es jetzt schon hinter mir. Ich war einfach so panisch in dem Moment, als er plötzlich nackt auf mich lag."

„Er lag schon nackt auf dir?", entfuhr es ihr erschrocken.

„Ja."

„Krass."

„Ich bin völlig verkrampft und konnte gar nicht mehr richtig denken. Ich wusste nur, dass ich da einfach nur weg wollte."

„Und dann bist du einfach abgehauen?"

„Ja."

„Der arme Kerl." Es klang er sarkastisch, als mitleidig. „ Dann bleibst du bei der traditionellen Methode und schläfst erst mit deiner ersten großen Liebe?"

Ich zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß nicht. Morgen ist Kents Geburtstagsfeier. Wenn ich ein bisschen getrunken habe, bin ich vielleicht nicht mehr so verkrampft."

Ich hörte sie schmunzeln.

„Ich werde morgen auch mein bestes geben, um die Wette noch zu gewinnen", gab sie sich nun kampflustig.

Ich stieß ihr mit den Ellenbogen in die Rippen, woraufhin sie ein Kissen in meine Richtung warf. Wir lagen für einen Moment schweigend da.

„Sag mal, was ist vorhin eigentlich zwischen Bobby und Kent geschehen?"

Ich hörte Rosie schwer atmen.

„Keine Ahnung. Drew und ich waren in der Küche und haben gekocht. Dann kam plötzlich Gebrüll aus dem Wohnzimmer. Wir sind nachsehen gegangen und da haben sie sich schon geprügelt. Weder Bobby noch Kent wollen den Grund sagen, aber ich habe irgendwie ein echt ungutes Gefühl, was das betrifft."

„Ja, ich auch. Es sieht ihnen überhaupt nicht ähnlich. Eigentlich war doch Drew der einzige, der mal austeilt."

„Wer weiß. Irgendwann werden wir es schon noch herausfinden."

Kents Geburtstag war am folgenden Tag. Bobby sprach kein Wort mit ihm. Doch wir anderen versuchten ihn wie ein Prinz zu behandeln. So wie es sich am Geburtstag gehört. Rosie und ich buken ihm einen Kuchen mit Popeye oben drauf. Wir dekorierten die Wohnung und drehten die Musik laut auf. Für Abend hatte er eine Party geplant. Er hatte eine VIP-Lounge in einem Club gemietet.

Am späten Nachmittag begannen Rosie und ich bereits mit unserem Styling. Gegenseitig föhnten wir uns die Haare. Da sie deutlich talentierter war, was das Schminken betraf, übernahm sie auch das bei mir. Wir zwängten uns in unsere Kleider. Sie waren kurz und hauteng. Es war ein klares Statement: Wir wollen Sex.

Kent sah uns etwas skeptisch an, als wir das Zimmer nach Stunden verließen.

„Ihr wisst schon, dass ihr ein wenig schlampig ausseht!"

„Ja", sagte Rosie selbstbewusst. „Problem damit?"

„Nein, aber wundert euch nicht, wenn ihr angegrabscht werdet!"

Als Bobby zu uns stieß, sah er insbesondere Rosie skeptisch an.

„In dem Outfit willst du vor die Tür gehen?"

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