Kapitel 14

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Warme Sonnenstrahlen kitzelten auf meiner Haut und holten much langsam aus der Welt der Träume.

Ob dies der Grund war oder die lauten Stimmen,
welche von unten an meine empfindlichen Ohren drangen, konnte ich nicht ganz sagen.

Es war zehn Uhr in der Früh und zum Glück ein Feiertag, also musste ich heute nicht in die Schule, trotz dessen hatten meine Brüder einen Grund gefunden laut zu diskutieren.

Genervt stand ich auf, putzte mir die Zähne und ging die Treppen runter.
Dort traf ich auf vier total aufgelöste Wölfe.
Was war hier los?

Mit meinem Auftreten waren die Stimmen verstummt und ich schaute nun fragend zu ihnen hinauf.

Alex räusperte sich.
„Bryce ist weg."
Ich runzelte die Stirn.
„Wo ist er?", fragte ich.
„Wir können ihn alle nicht per Mind-Link erreichen und er geht auch nicht an sein Handy, nachdem er das Haus verlassen hat, um dich bei Melody abzuholen. Keiner hat seit dem von ihm gehört.", seufzte Ryan.

„Wäre ihm etwas zugestoßen, würden wir es alle gespürt haben, trotzdem meldet er sich nicht.", fügte er hinzu.

„Er hat kurz mit mir gesprochen, als er mich bei Melody nicht finden konnte.", flüsterte ich.

„Warte was? Er hat zu diesem Zeitpunkt also noch Kontakt mit dir gehabt. Okey das änderte einiges.", meldete Ryan.
„Ich schlage vor wir durchsuchen die Umgebung um Melodys Haus. Jasmin du bleibst hier, falls er hier auftauchen sollte, sagst du uns sofort Bescheid.", befahl mein Bruder.

Mir passte der Vorschlag zwar ganz und gar nicht, aber wir waren alle sowieso viel zu aufgeregt um jetzt eine Diskussion zu starten.

Es waren nun einige Stunden vergangen und ich schaute nun das zehnte mal in dieser Minute auf mein Handy, ob ich eine Nachricht erhalten hatte.

Dieses Benehmen war absolut untypisch für Bryce, außerdem war er der Alpha unseres Rudels und konnte es sich nicht leisten, es zu verlassen.

Ein lautes Poltern holte mich aus meinen Gedanken, erschrocken setzte ich mich auf und schlich zur Tür.
Was oder lieber gesagt wer war das gewesen?
Ängstlich lief ich bis zur Eingangstür von welcher das Geräusch gekommen war und taumelte vor Schreck zurück.

Bryce.
Er war da.

Lauter Wunden zierten seinen Körper und seine tiefschwarzen Augenringe unter seinen roten Augen, sprachen dafür, dass er geweint hatte.
Doch das schlimmste war sein Blick, die sonst lebendigen und stolzen Augen waren leer.

Sein Blick war zwar auf mich gerichtet, doch sah es so aus, als sähe er durch mich hindurch.
Schockiert lief ich, aus meiner Starre befreiend auf ihn zu.

„Was ist passiert?", fragte ich gehetzt.
Ohne das ich es wollte, füllte sich meine Augen mit Tränen während ich versuchte eine Antwort aus ihm herauszubekommen.

„Sie ist tot."
Seine Stimme war schwach und das kratzen sprach dafür, dass er längere Zeit nichts getrunken hatte.
„Sie ist tot.", sagte er diesmal lauter.

Der braune Ton seiner Augen war mittlerweile dunkler geworden und eine Träne floss sein Gesicht hinunter.

„Er hat sie umgebracht.", knurrte er.
Sein vor Schmerz verzerrtes Gesicht, nahm einen wütenden Ton an.

„Wer? Wer ist gestorben? Bryce was ist passiert, du machst mir Angst.", wisperte ich.
Wie ein Schlag trafen seine Augen auf die meinen.

„Meine Mate.
Sie war tot, bevor ich sie kennenlernen konnte."

Seit Stunden, starrte Bryce nun auf eine Wand und nur ein leichtes Schaukeln mit seinem Bein signalisierte, dass er geistig Anwesend war.

Währenddessen hatte ich meinen Brüder Bescheid gesagt und sie waren so schnell wie möglich zurück gekommen.

Wir waren alle schockiert, nicht nur das Bryce seine Mate, seine Seelenverwandte verloren hatte sondern auch, dass das Rudel nun niemals eine Luna bekommen würde.

Eine Luna war ein genauso wichtiges Bestandteil wie der Alpha und ohne sie würde das Rudel schwächer werden und schließlich ganz zerfallen.
Bryce hatte erzählt, dass er sie auf seinem nach Hause weg gerochen hatte, sie jedoch zu diesem Zeitpunkt schon tot war. Die Bissspuren an ihren Körper hatte klar darauf hingewiesen, dass ein Rouge (Rudellose Wölfe, wessen wölfische Seite stärker ist als ihre menschliche) sie angegriffen hatte.

Seit längerem hatten sich mehr und mehr Rouges in unserem Territorium eingefunden, jedoch hätten wir niemals gedacht, dass es auch zu Morden kommen würde.
Eigentlich müsste Bryce nun als Alpha hart eingreifen, jedoch war dies war nicht möglich.
Normalerweise starb die andere Seelenhälfte nach dem Tod ihres Mates einige Tage später auch, jedoch hatte Bryce sie davor nicht gekannt und hatte noch keine richtige Bindung zu ihr aufgebaut.

„Wir wissen wie schwer es ist, aber du musst dich zusammenreißen für uns und vor allem für dein Rudel.", seufzte Alex.

Bryce reagierte nicht.
Ich verstand ihn.

Killian konnte zwar ein richtiger Hund werden, jedoch würde ich sofort mein Leben für ihn hergeben.

Wo war er überhaupt?
Seit gestern hatte ich noch nichts von ihm gehört und in meiner Trauer brauchte ich ihn jetzt noch mehr als sonst.

So als ob er meine Gedanken gehört hatte, sagte Josh: „ Killian und sein Rudel, haben sich auf den Weg gemacht, die Rouges zu aufzufinden und sie umzubringen, das ist die einzige Chance sie loszuwerden."

Er war also im Wald.
Ich musste jetzt zu ihm, mir war es egal, dass es gefährlich sein könnte. Rose drehte innerlich schon durch und meine Nervosität ließ mich keine Sekunde ruhig sitzen.

Niemals hätte ich gedacht, dass das Mate Band so stark werden könnte.

„Jasmin, du wirst in nächster Zeit auf keinen Fall das Gelände verlassen. Wir müssen ab jetzt sehr aufpassen.", befahl Josh.
Ich nickte nur.
„Ich mach einen kleinen Spaziergang.", sagte ich unauffällig.
Sie mussten ja nicht wissen, dass ich einen Spaziergang in den Wald machte um meinen Mate aufzusuchen.

Kritisch schauten sie sich an.
„Keine Sorge, ich bleib auf dem Gelände, in einer halben Stunde bin ich wieder da."

Mit diesen Worten schnappte ich mir meine Jacke und schloss die Eingangstür hinter mir.




Heyyy das Kapitel war diesmal etwas länger.😌
Ich werde versuchen ab heute jeden zweiten Tag eins zu veröffentlichen, ich kann aber nichts versprechen.


Jasmin🦋

AlphamateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt