Alphamate

Kapitel 20

Es war so warm und so gemütlich, das schrille Läuten meines Weckers ignorierend, kuschelte ich mich näher an mein weiches Kissen, welches seit neustem anscheinend zu atmen schien.
Ich schüttelte innerlich den Kopf und versuchte weiter zu schlafen.
Warte was?
Mein Kissen atmete?
Erschrocken öffnete ich meine Augen und erinnerte mich an die vergangenen Ereignisse vom Vortag.
Der braune Haarschopf, von Killian glänzte in den hereinfallenden Sonnenstrahlen und ließ mich seufzen.
Er sah so gut aus, obwohl die Hälfte seines Gesichts, von der Decke verdeckt war.

„Jasmin! Wenn du nicht gleich aufstehst, dann kannst du alleine zur Schule fahren.", schrie Alex aus der Küche.
Oh nein.
Hastig riss ich meinen Kleiderschrank auf und zog mir das erst beste an, was mir in die Hände fiel.
„Killian! Steh sofort auf, wenn meine Brüder dich hier sehen, dann kann ich es vergessen, zu dir in das andere Rudel zu ziehen!", zischte ich in Richtung Bett.
Schnell zog ich die Bettdecke von ihm runter und schmiss meine auf dem Boden liegende Socke aufs Gesicht. Das würde ihn schon wecken.
Er verzog sein Gesicht.
„Hör auf mich zu quälen und komm zurück ins Bett.", raunte er.
Seine Worte ignorierend hetzte ich: „ Ich geh mich kurz im Bad frisch machen, wenn ich zurück komme und du dann nicht verschwunden bist, dann werden wir beide ein ganz großes Problem miteinander haben!"

Genervt flitzte ich ins Bad, putzte mir in Lichtgeschwindigkeit die Zähne und spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht. Das sollte reichen, für Make up hatte ich heute keine Zeit mehr.

„Ich komme!"schrie ich und rannte nach unten ins Wohnzimmer, indem meine Brüder schon warteten.
Ich hoffte für Killian, dass er gegangen war.
Stirnrunzelnd sahen sie mich an.
Okey, so schlimm sah ich ungeschminkt auch wieder nicht aus.
„Na los, auf was wartet ihr noch?", versuchte ich sie zum gehen zu bringen.
„Du riechst sehr stark nach deinem Mate.", sagte Josh.

Ich erstarrte.
Das hatte ich gar nicht bedacht.
„Natürlich tu ich das, ich war doch gestern bei ihm.", stotterte ich mit einem unsicheren Lächeln.
Misstrauisch sahen sie sich an.
Als ich bemerkte, wie Ryan seinen Mund aufmachte, unterbrach ich ihn hastig.

„Genau würd ich auch sagen, Schule fängt in zwanzig Minuten an und wir sollten echt los.", mit diesen Worten schnappte ich mir einen Apfel, aus unserer Obstschale und schlängelte mich an ihnen vorbei zu unseren Autos.
Ich selbst hatte leider noch kein Auto, obwohl ich schon mit dem Führerschein fertig war.
Erleichtert schlüpfte ich auf den Beifahrersitz und suchte nach meinem Handy.
Wie erwartet sprangen mir unzählige Nachrichten entgegen, die meisten von Melody, doch zwei waren von Killian.
Ungewollt fingen meine Hände an zu kribbeln als ich seine Nachricht öffnete.
Viel Spaß in der Schule, komme heute nicht muss noch was erledigen.
Ps: Du siehst süß aus wenn du schnarchst.🤤
Oh mein Gott, wie peinlich war das denn.
Er hatte gehört wie ich geschnarcht hatte.
Ich wurde rot.
Er hatte mich während der Schlafen beobachtet!
Innerlich betete ich, dass ich sonst keine Geräusche im Schlaf von mir gegeben hatte.
Aber wieso kam er heute nicht in die Schule?

Ich wurde aus meinen Gedanken geweckt, als der Motor ansprang und Bryce, der hinterm Lenker Platz genommen hatte, los fuhr.
Die anderen fuhren mit einem anderen Auto, somit waren wir beide allein.
„Und wie war's heute Nacht?", fragte Bryce plötzlich.
Okey, er wusste also von Killians nächtlichem Besuch.
„Woher?"
„Na ja, mit wem sonst hast du wohl geredet als ich in der Nacht an deinem Zimmer vorbei gegangen bin. Außerdem ist das irgendwo auch offensichtlich.", meinte er.

Ertappt blickte ich nach unten.
„Ich hoffe, dass ihr außer mit einander zu reden nichts anderes gemacht habt."
„Wie bitte, was denkst du von mir.", entgegnete ich beleidigt.
„Ihr seid Mates, es ist normal einen Drang nach mehr zu haben."
Ich betrachtete sein Seitenprofil.
Seine starken Augenringe, waren zwar nicht mehr ganz so schwarz, jedoch war das altbekannte Funkeln seiner Augen verschwunden.
Er hatte Recht, jedoch würde ich niemals von dem etwas ausgearteten Kuss, bei Killian erzählen.
„Ich liebe ihn und wenn der richtige Moment kommt, wird es passieren. Außerdem wisst ihr doch, dass nach der Markierung am Hals, man sich auch körperlich vereinigt.", sagte ich ruhig.
„Ich weiß, aber diese Vorstellung lässt jeden von uns Bäume ausreisen.", knurrte er leise.
„Du bist nun mal unsere kleine Schwester und keiner von uns will akzeptieren, dass wir dich langsam los lassen müssen.",
Ich war froh, dass er so verständnisvoll war, was man von meinen anderen Brüdern eher nicht erwarten konnte.

Wir hatte nun das Schulgelände erreicht und uns schnell in unsere Klassenzimmer begeben.
Als ich mit dem Gong durch die Tür gekommen war, hatte meine Französisch Lehrerin nur etwas genervt geschaut, jedoch nichts gesagt.
Der ganze Tag war schleppend vergangen und alles was ich wollte, war mein Mate.
Genervt setzte ich mich auf meinen Platz und sah mich um.
Der Geographie Kurs war halb leer und nicht mal Melody war hier. Als auf einmal die Tür auf ging und Hudson rein spaziert kam, hob sich meine Laune. Ich musste also heute doch nicht alleine sitzen.
Als sein suchender Blick durch die Reihen glitt und er auf den meinen traf, kam er sofort glücklich auf mich zu.
Anscheinend hatte er das vergangene Ereignis leicht verdrängt, oder aber er ließ sich einfach nichts anmerken.

„Na wie gehts.", fragte er als er neben mir Platz genommen hatte.
„Ganz gut, bin nur bisschen durch den Wind, du weißt schon wegen dem Umzug und so.", entgegnete ich.
„Wie, was welcher Umzug?" kam verwirrt von ihm.
„Na ja, ich zieh halt ins Rudel von Killian, aber keine Sorge ich bleib noch eine Woche."
Langsam nervte er mich etwas.
„Du willst deine Heimatstadt verlassen und jeden der dir nah am Herzen,  liegt verlassen?
Für jemanden, den du gerade mal drei Tage kennst. Ich will ja nichts sagen, aber so wie er sich leztens auf geführt hat, sollte er eine Anstalt auf suchen.", erlaubte er sich zu äußern.
Wie bitte? Der kann was erleben! Niemand redet so über unseren Mate!  Meldete Rose.
Auch mir gefielen seine Worte nicht und ich musste ausnahmsweise Rose zu stimmen.
„Hör zu. Ich weiß du hast bis jetzt deine Mate noch nicht gefunden, aber dieses Gefühl wenn du ihm das erste mal in die Augen schaust oder wenn er dich anfasst ist unbeschreiblich, es ist nahe zu unmöglich dich von ihm fern zu halten.
Ich liebe ihn und natürlich würde ich ihm, wenn es sein muss,  bis ans Ende der Welt folgen.", versuchte ich es ruhig.
„Trotzdem kann er nicht einfach von dir verlangen, von einem Tag auf den anderen deine Familie und Freunde zu verlassen.", nervte er weiter.
Ein Knurren entfloh mir.
Was erlaubte er sich, sich zwischen mich und Kilian zu drängen oder gar meine Entscheidung in Fragen zu stellen.
Wenn er nicht bald seinen Mund hielt, würde ich Rose nicht mehr lange halten können und es würde hier sehr unschön werden.
Außerdem wusste ich nicht, ob ich sie überhaupt weiter auf halten wollte.
Ich machte gerade meinen Mund auf, um etwas wütend zu entgegnen, als mich meine Lehrerin unterbrach.
„Jasmin, Hudson Ruhe jetzt! Es ist Unterricht, verschiebt eure Gespräche auf die Pause.", rief sie.
Wenn er dachte, dass sich die Diskussion damit geklärt hatte, hatte er sich gewaltig geirrt.
Ich wollte nicht wissen, was Killian mit ihm machen würde, wenn er davon Wind bekommen hätte.

Heyyy Leute, sorry für das späte Update.
Ich werd mich echt bemühen schneller Kapitel zu veröffentlichen!❤️

                                  Jasmin 🦋