Kapitel 15

1.8K 48 4
                                    

Endlich frei.
Es war Tage her, seitdem ich mich wieder in einen Wolf verwandelt hatte.

Ja wurde auch mal Zeit.",  meldete sich Rose.
Du weißt ich hatte keine Möglichkeit dazu! antwortete ich in Gedanken.

In den Ferien waren ich und Mellody ständig am See gewesen oder hatten einen Serienmarathon nach dem nächsten veranstaltet. Ich hatte mich selten in meine Wolfsform verwandelt und deshalb hing mir Rose schon längere Zeit in den Ohren.

Ich hatte ein schneeweißes Fell, welches perfekt zu meinen goldenen Augen harmonierte.

Auch wenn es schön zum Ansehen war, war es nicht unbedingt vorteilhaft.
Jeder Wolf konnte mich sofort von weitem erkennen und es wurde auch sehr schnell dreckig.

Ich hatte nun den anderen Teil des Waldes erreicht und schaute mich um.

Etwas Angst hatte ich schon, es war leichtsinnig sich als Wölfin, in einen Wald voller Rouges zu begeben.

Ich vermutete, dass Killian sich im Osten befand, da dort auch der Mord von Bryce Mate stattgefunden hatte.

Immer schneller flogen meine Pfoten über den Waldboden.
Als Bryce mir vorhin von dem Unfall erzählt hatte, hatte ich einen Beschluss gefasst.

Ich würde zu Killian ziehen.
Es war mir egal was meine Brüder dazu sagen würden, ich wollte niemals den selben Schmerz, wie Bryce erleben.

Ich wusste es würde mich brechen, wenn Killian etwas zustoßen würde.

In Gedanken, war ich langsamer geworden und merkte erst jetzt, wie mich etwas verfolgte.
Eisige Augen, brannten sich in meinen Rücken und eine unangenehme Gänsehaut breitete sich unter meinem Fell aus.

Nein, das konnte dich nicht wahr sein.
Nicht jetzt.

Eine Rouge musste meine Fährte aufgenommen, und mich verfolgt haben.
Unsicher flogen meine Augen durch das Gebüsch.
Wo war er?

Der Gedanke ihn zu bekämpfen verflog so schnell wie er gekommen war als eine ekelhafte Bestie plötzlich aus dem Dickicht stieg.

Es war schlimmer als ich es mir vorgestellt hatte, das graue Fell war abgenutzt und von Narben übersäht, doch das schlimmste waren seine Augen.
Die Menschlichkeit in ihnen war vollständig verschwunden und nur eiserne Mordlust war übrig geblieben.
Renn!

So schnell ich konnte drehte ich mich um und rannte davon, irgendwo in mir drin versuchte ich meinen Mate zu informieren, jedoch ohne eine Markierung von ihm konnten wir uns noch nicht per Mindlink verständigen.

Meine Kehle brannte, doch die Todesangst trieb mich weiter.
Ohne jegliche Orientierung preschte ich durch den Wald hindurch.

Die Bäume standen immer öfter enger beieinander und kaum mehr Sonnenstrahlen erreichten den Waldboden.

Eine heiße Angst ergriff mich und mir wurde übel.
Der Gedanke daran, dass ich meine Brüder oder Melody nie wieder sehen könnte ließ mich zittern.
Und über Killian wollte ich gar nicht erst nachdenken.

Ich würde ihn höchst wahrscheinlich aufgrund des Mate Bands mit in den Tod ziehen.

Plötzlich spürte ich einen starken Schmerz am Kopf und stürzte zu Boden.
Blinzelnd erkannte ich, dass ich gegen einen Baum gelaufen war. Stöhnend versuchte ich mich wieder aufzurichten, doch eine große Kralle hinderte mich daran.

Der Rouge hatte mich eingeholt.
Okey besser ging's nicht, Jasmin 17 Jahre würde heute sterben, weil sie gegen einen Baum gelaufen war.

Ich schloss die Augen, ich hatte keine Kraft mehr mich zu wehren.

Ängstlich wartete ich auf einen endgültigen Biss,
doch ein atemberaubendes Knurren, ließ mich wieder meine Augen aufschlagen.

Er war da und er war wunderschön.
Das schwarze Fell seines stolzen Wolfs glänzte makellos.

Noch nie hatte ich einen so großen Werwolf gesehen,
nicht einmal Bryce, der auch ein Alpha war, war so riesig.

Seine aggressiven Augen schienen Feuer zu spucken, während er den Rouge, der vor einer Sekunde noch über mir gestanden hatte, gewalttätig bekämpfte.
Blut floss, aus seinem Maul, während er seine Reißzähne in dessen Kehle bohrte.

Ich drehte mich weg, als die Augen des Rouges starr wurden und er wie ein schwerer Sack zu Boden fiel.

Zitternd stand ich auf und lief hinkend auf Killian zu. Anscheinend hatte ich mir bei meinem Sturz auch mein Bein umgeknickt.

Währenddessen hatte mein Mate sich wieder in seine menschliche Form zurück verwandelt.
Zum Glück riss die Kleidung bei Werwölfen nur bei der ersten Verwandlung, sonst könnte es hier ganz schnell unangenehm werden.

Auch ich verwandelte mich zurück und war gerade dabei mich aufzurappeln, als ich schon in eine feste Umarmung gezogen wurde.
Endlich war er bei mir.

Seine starken Arme legten sich um meine Taille und drückten mich noch enger an ihn, während er seine Nase in meinen Haaren vergrub.

Noch nie in meinem Leben, hatte ich mich so sicher und geborgen gefühlt.
„Bleib bei mir, für immer.

Du kannst mich doch nicht so einfach im Stich lassen. Du bist meine Mate, meine bessere Hälfte, meine Seelenverwandte."

Seine Stimme war rauer geworden und seine Worte ließen das Zittern meines bebenden Körpers nachlassen.

„Du gehörst doch zu mir.
Wie konntest du so leichtsinnig sein und dich in einen Wald voller Rouges begeben?
Was hast du hier überhaupt gesucht?", fragte er.
„Ich, ich wollte zu dir, ich wollte mit dir reden."

Ich fing an zu schluchzen.
„Bryce, er hat seine Mate verloren, ich hatte schreckliche Angst. Es, es tut mir leid.", brachte ich stotternd heraus, während ich versuchte mich zu beruhigen.

Er seufzte.
„Ich hab noch nie in meinem Leben so viel Angst gehabt. Als ich dich dort hilflos, dem Tod ausgesetzt liegen gesehen habe, ist eine Welt für mich zusammengebrochen.", sagte er verzweifelt.

Hilflos sah er mir in die Augen.
Der Sturm, darin hatte sich wieder gelegt und das schokobraun seiner Augen war wie Balsam für meine Seele.

Schon wieder verlor ich mich darin.
„Ich liebe dich.",hauchte er, bevor mich das bekannte Schwarz empfing.



Ich hoffe es hat euch gefallen!❤️
Lasst gerne einen Stern da.

                                      Jasmin🦋

AlphamateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt