Augen in den Schatten

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Wir schlenderten den Weg entlang, ein paar Dangos in der Hand, und genossen den Tag. Itachi und ich waren stundenlang herumgelaufen, sodass aus einem anfänglichen Frühstück, auch noch das Mittagessen wurde. Aber wen kümmerte das schon? Wir waren schließlich glücklich.

Wir beide hatten frei und die letzte Mission war so anstrengend und gefährlich gewesen, dass unser drittes Teammitglied und Kamerad, Kisame, sogar im Krankenhaus gelandet war. Es geschah ihm aber auch recht. Der fischköpfige Trottel hatte nicht auf Itachis Plan gehört und war beim Auskundschaften direkt in eine Falle getappt. Wir hatten ihn im Wald zurücklassen müssen, um die durchaus wichtige Mission alleine zu beenden.

»Woran denkst du?«, fragte Itachi und rückte näher an mich heran. Er schob sich den letzten Dango in den Mund und kaute, während er mich ansah. Dabei wisch er ohne Probleme jedem aus, der in seiner Spur lief und den er eigentlich hätte streifen müssen.

»An Kisame.«

Eine seiner Brauen schoss in die Höhe. »Nicht die Antwort, die ich erhofft hatte.«

Ich lachte. »Ach nein? Seltsam.«

Er schluckte sein Essen und lächelte mich an. »Was ist mit ihm?«

Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass diese Art Lächeln nicht echt war. Seufzend trat auch ich im Gehen näher an ihn. »Es war nicht deine Schuld, Itachi. Kisame hat nicht aufgepasst und seinen fischigen Hintern, damit selbst ins Aus befördert.«

Er seufzte. »Ich weiß, aber ich bin, oder war der Teamleiter der Mission. Alles, was euch passiert, ist also meine Verantwortung.«

»Itachi«, begann ich und wünschte, ich hätte nichts gesagt.

»Schon gut, lass uns nicht dran denken. Wir gehen ihn morgen besuchen und hoffen einfach, dass er sich bis dahin schon etwas erholt hat.«

Das bezweifelte ich zwar, denn die Kunai mit den Briefbomben, hatte ihn ziemlich malträtiert, aber ich nickte und lächelte . Dann nahm Itachi meine Hand im Weitergehen, und verflocht sie mit seiner. Augenblicklich richteten sich Dutzenden Augenpaare auf uns und ich verkniff mir ein Augenrollen. Einige wussten schon, dass da neuerdings etwas zwischen Itachi und mir lief, andere nicht, doch in jeden Fall schaffte es diese kleine Geste, die Leute starren zu lassen. Übel nahm ich es ihnen aber nicht, denn Itachi war ein begehrter Junggeselle. Bis vor zwei Wochen jedenfalls.
Er und ich kannten uns schon seit der Ninja-Akademie und waren dann zusammen in ein Team gekommen, dass erst unter Sensei Iruka und dann unter Sensei Kakashi ausgebildet würde. Unser Team war das erste, das die beiden Jonin angeleitet hatten. Seit diesem Tag waren wir Freunde und seit zwei Wochen mehr als das. Itachi war sogar meine erste Beziehung, wenn man mal von dem absah, was ich da mit ....

Ich schluckte und schüttelte jeden Gedanken meines wieder schmerzendem Herzen fort. Ich hatte nicht mehr an ihn gedacht seit ... ja seit wann? Zwei Jahren?

»Deine Stimmung schwankt heute. Woran liegt das?«, wollte er wissen und holte mich aus den Gedanken.

Ich schüttele leicht den Kopf und drückte seine Hand fester. Bis heute hatte ich niemandem davon erzählt, nicht einmal ihm. Das würde sich jetzt nicht ändern. Niemand wusste, was damals passiert war und niemand hatte mir, dank meines Talentes Gefühle zu verbergen, angemerkt was los war. Für alle anderen, hatte ich nur eine Phase gehabt, in der ich schlechter gelaunt war, als üblich. Sehr viel schlechter.

»Du kannst mit mir reden. Das weißt du, oder?«

»Natürlich«, entgegnete ich, als Itachi stehen blieb und mich langsam an sich zog. Mitten auf der belebten Straße, vor den Augen der Bewohner Konohagakures.

Zwischen Zwei JoninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt