Wie ein Traum

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Kisame und Itachi stritten sich immer noch darum, wer nun letztlich das Essen bezahlen würde. Dabei hatte Ichiraku mir schon zugezwinkert und somit gezeigt, dass das Heutige essen - zur Feier des Tages - für uns kostenfrei blieb. Ich bedankte mich, auch wenn es sich nur um drei Portionen gehandelt hatte. Nur mein Team.

Ein kleiner Stich brannte mir hinter den Augen, doch ich blinzelte ihn weg. Heute war dennoch ein schöner Tag gewesen. Auch wenn am Ende nur die beiden bei mir gewesen waren, weil alle anderen Freunde Missionen zu erfüllen hatten oder im Krankenhaus lagen, weil Missionen schiefgelaufen waren. Sensei Iruka, der tatsächlich für einen Augenblick vorbeigekommen war, hatte sich vor einigen Minuten auch verabschiedet und war zu seiner Verlobten geeilt.

»Kommt«, forderte ich mein Team auf, bevor Kisame sein Schwert Samehada entrollen konnte, um Itachi damit in einen Kampf zu verwickeln, den Uchiha nicht abschlagen würde. Die beide Maßen sich in regelmäßige Abständen in freundschaftlichen Kämpfen und ich stand meist dabei, schüttelte den Kopf und wartete mit Temari - Kisames derzeit Flamme - darauf, die beiden dann wieder zusammenzuflicken. Wobei sie mehr damit zu tun hatte als ich. Denn Itachi weigerte sich, jemand anderen außer mich, an seine Wunden zu lassen. Diesen Tick hatte er vor ein paar Wochen entwickelt. Angeblich um meine Fähigkeiten als Medizin-Ninja zu trainieren, obwohl es nur ein Nebenstudium war.

Jetzt liefen wir aber nebeneinander her und scherzten, bis sie mich an die Tür meiner Wohnung gebracht hatte. Ich schloss auf und ließ mir von beiden, noch einen übertrieben langes Küsschen auf die Wange geben. Itachis Berührung war ein wenig zu nahe an meinem Mundwinkel, sodass ich ihn lachend von mit stieß und er sich daraufhin rückwärtslaufend ans Herz griff. »Es bricht, kleines Monster. Es bricht! Und ich dachte du fühlst genauso wie ich «, sagte er und hüpfte dann, mit dem lachenden Kisame die steile Treppe in einem großen Sprung hinab. Zusammen torkelten sie dann ihrer Wege.
Der letzte Sake war wohl einer zu viel.

Ich trat ein, lehnte mich mit dem Rücken an die Tür und betrachtete den dunklen Raum. Meine Wohnung war klein, aber ich möchte sie. Itachi hatte zwar mal angeboten, dass ich einen der Räume im Uchiha Anwesen bewohnen könne, doch das hatte ich danken abgelehnt. Es kam mir anmaßend vor und das hier war für mich okay. Außerdem war der Vorschlag einfach lächerlich. Ich wollte weder Itachi zuhören, wenn er Frauenbesucht hatte, noch dabei zusehen wie Sasuke, Sakura rein und raus schmuggelte, bis er sich endlich Mal dazu herabließ, sie anzuerkennen.

Ein kleines Schlafzimmer mit Bad und ein Wohnzimmer mit Küchenzeile waren genug. Ich konnte mir von meinem Gehalt zwar mehr leisten, aber ich war ohnehin nur zum Schlafen hier. Das Training der Jonin-Prüfung und die Missionen forderten so viel Zeit auswärts, das ich es nicht einsah.

Die Tür in meinem Rücken vibrierte leicht, als jemand anklopfte. Ich lächelte und schüttelte den Kopf. Itachi war wirklich sehr anhänglich, wenn er betrunken war. Ich öffnete die Tür und sagte: »Du solltest lieber zu Ino gehen, sie wartete sicher schon sehnsüchtig auf ...« Ich hob den Blick und stockte.

»Ich wüsste nicht, ob Ino Yamanaka so begeistert wäre, wenn ich jetzt vor ihrer Tür stände. Das überlasse ich doch lieber dem großen Uchiha, denke ich.«

»Sensei Kakashi? Ich ...«, stammelte ich, weil mein Herz wie immer einen Hüpfer machte. Er war noch gekommen! »Ich dachte, du wärst auf einer Mission?«

»War ich. Aber ich bin eben zurückgekommen und wollte noch vorbeikommen.« Er hob eine Schachtel in die Höhe und reichte mir beidhändig eine blaue, längliche Schachtel mit kleiner schwarzer Schleife.

»Für mich?«

Kakashis Augen funkelten, was mir zeigte, das er unter der Maske grinste. »Naja, ich habe kein Geburtstag.«

Zwischen Zwei JoninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt