Ich saß mit Itachi einem Baum und kundschaftete die Grenze zu Sunagakure aus. Wir waren jetzt bereits drei Tag hierher unterwegs und dabei immer an der Gebietsgrenze zu Amegakures entlanggelaufen, um mögliche Informationen, die man sich auf der Straße erzählte aufschnappen zu können. Doch bis auf das übliche Geschwätz der Dorfbewohner und er Städter, bekamen wir nichts Nützliches mit. Der Krieg war vorbei und die Welt damit beschäftigt sich aufzubauen und neu zu sortieren. Das betraf die Welt der normalen Menschen und die der Shinobi. Deswegen verwunderte mich die Mission auch so. Warum sollte ein politischer Putsch in Sunagakure anliegen, wo doch ohnehin alles im Umbruch war? Leute, die eine Stimme hatten, sprechen mit und die die keine hatten, konnten keinen Umsturz anzetteln. Nicht so kurz nach dem großen Krieg.
»Was ist los?«
»Was soll sein?«, fragte ich gegen und sah Itachi nur ganz kurz von der Seite an. »Wir Kundschaften aus. Seit Stunden. Das ist los.«
»Du weißt, das ich nicht das meine.« Itachi drehet sich so auf dem dicken Ast, dass ich mich seinem Blick nicht mehr entziehen konnte. »Warum verhältst du dich so komisch?«
»Ich weiß nicht, was du meinst«, entgegnete ich leise und tat so, als hätte ich keinen Schimmer, was er meinte. »Mir wäre nicht aufgefallen, das ich anders zu dir bin.«
Itachi Kniff die Augen zusammen, und ließ das Sharingan verschwinden, das er eben benutzt hatte. »Du bist nicht unbedingt zu mir anders. Ich meine, dass auch, ein wenig, aber ich meine eigentlich, dass du dich gegenüber Kakashi seltsam verhältst. Du sprichst seit Tagen nicht mit ihm. Eigentlich«, sagte er und kniff die Augen weiter zusammen, »hast du, seit er in Konoha angekommen ist, nicht mir ihm geerdet. Warum ist das so? Du und er, ihr standet euch sehr nahe früher.« Ich schluckte trocken und schaut schnell zu Seite, aber Itachi sprach unbeirrt weiter. »Du warst schon immer sein Liebling und du hast ihn angehimmelt. Und das schon so lange ich denken kann. Kakashi Hatake war immer dein großes Vorbild, oder nicht? Also was ist also passiert, das er dich nicht mal in die Augen sehen darf?«
Ich schloss besagte Augen, um nicht zu verraten, wie recht er mit allem hatte und wie falsch er doch gleichzeitig lag. Erst als ich mir sicher war, jede Spur von allem aus meinem Blick verwischt zu haben, sah ich ihm entgegen.
»Ich bin sauer, okay?«
»Sauer? Auf Sensei Kakashi?«
Ich knurrte leise. »Kannst du bitte aufhören, ihn Sensei zu nennen? Wir sind Jonin. Du musst das nicht machen. Er heißt Kakashi, fertig.« Ich hatte diesen Namen so oft gewispert, geflüstert, gestöhnt und geschrien. Und letzten Endes verflucht, rief ich mir ins Gedächtnis, als Maien Wangen bereits zu glühen begannen. »Und ja, auf wen sonst?«
»Aber weshalb?«
Herrgott, er ließ einfach nicht locker! Ich straffte mich und seufzte. »Du hast mit all dem Recht, was du eben gesagt hast. Er was mein Vorbild und ich habe ich angehimmelt und wollte ein genauso guter Shinobi werden wie er. Und dann hat er ... er ist ... abgehauen und hat mich, uns, alleine Gelassen. Er ist noch nicht mal zur Jonin-Prüfung gekommen, Itachi. Was für einen Sensei macht das aus ihm? Er ist verschwunden und hat sich seither kein einziges Mal auch nur nach uns erkundigt.«
Itachi bewertete scheinbar meine Worte auf ihre Richtigkeit und nickte dann. Er rutschte näher an mich heran. »Und doch denke ich, dass du ihn genug hast leiden lassen. Er hatte seine Gründe und wenn du ihm zuhören würdest, dann könnte er sich erklären. Wir sind mittlerweile erwachsen, kleines Monster.«
Und genau da lag das Problem. Jetzt, da ich erwachsen war, stand keine Zahl mehr im Weg, keine Tabus, die gebrochen wurden konnte, wenn er mich berührte. Oder ich ihn berührte, küsste und schmeckte. Nichts stand dem mehr im Weg. Es wäre allen egal, denn was waren schon neun Jahre, wenn ich doch auch erwachsen war?
Ich bezweifelte ich allerdings das Kakashis Gründe sein vergangenes Verhalten rechtfertigten, doch es interessierte mich schon, welche Lüge er Itachi aufgetischt hatte, um sein verschwinden zu begründen. Denn mit Sicherheit hatte er dem Uchiha-Erben nicht gesagt, dass er mir mit einem Kunai in die Brust gestochen hatte.
»Sen ... Kakashi versucht ständig ein Gespräch mit dir in Gang zu setzen und du servierst in mit spitzen Kommentaren ab. Er sucht deine Nähe und du ziehst dich zurück. Du hast dir nicht mal aus dem Fluss zeihen lassen, als er dir die Hand angeboten hatte. Ich bitte dich, gibt ihm eine Chance und uns damit die Möglichkeit, die Mission als kleinen Trip in die Vergangenheit zu sehen.«
Wenn er doch nur wüsste, dass ich genau das vermeiden wollte. Ich brauchte keine Vergangenheit. Ich wollte sie nicht! Dennoch sagte ich, weil alles andere kaum zu rechtfertigen wäre: »Fein. Ich versuch es.« Ich wollte nicht wie ein kleines Kind wirken, dass schmollte.
»Na, endlich. Ich hatte mir schon sorgen gemacht. Denn so, wie du jetzt gerade bist, so kenne ich mein kleines Monster überhaupt nicht. Du bist kein Mensch, der gerne andere Leute quält«, stellte er klar, als sei das selbstverständlich. Ich war mir da allerdings nicht so sicher. Zumindest hatte ich einen Hang, mich selbst einer gewissen Art von Qual auszusetzen.
Itachi beugte sich vor und legte achtsam eine Hand auf meine Wange. Dann legte er seine Lippen auf meine und küsste mich langsam und genüsslich. Es war der erste Kuss dieser Art, seit wir aufgebrochen waren. Ich schloss die Augen und genoss den Moment und stellte mir diesmal vor, dass nur wir hier wären und ich nicht diesen dämlichen Fehler gemacht hätte. Ich fokussierte alles auf diese Berührung und rückte auch Näher an ihn heran.
Ich sollte es ihm sagen, doch ... ich konnte nicht. Ich würde ihn verletzen. Itachi war ein so liebenswerter, lustiger und vor allem treuer Mann. Ihm Schmerzen zu bereiten - egal welcher Art - stand ganz unten auf meiner Liste der Dinge, die ich tun wollte.
Etwas zischte nur knapp an uns vorbei und schlug sirrend im Baum ein. »Was zum«, fing ich an und wir lösten und in einer rasanten Bewegung voneinander. Sofort hatten sowohl Itachi als auch ich unsere Kunai in der Hand und Kampfstellung eingenommen. Sprechen brauchten wir nicht miteinander, dazu waren wir zu gut miteinander eingespielt. Alles lief völlig automatisch ab. Wir sprangen auseinander und teilten uns auf. Itachi ließ sein Sharingan wirken und scannte die Umgebung, während ich mit Chakra Geschwindigkeit in meine Beine lenkte, von Baum zu Baum sprang und von dort aus die Umgebung besah. Immer schneller, immer genauer suchten wir die Wurfweite des Shuriken ab. Doch letztlich trafen wir uns wieder am Ausgangspunkt wieder.
»Nichts«, sagte er, plötzlich völlig ernst und ganz der Shinobi auf den sein Clan so stolz war. Auch ich schüttelte den Kopf. Itachi zog sich den Wurfstern aus dem Stamm und besah ich genauer. »Der ist aus Amegakure«, stellte er fest und rechte ihn mir. »Vielleicht war es eine alte Falle. Wir sind sehr nahe an ihrer Grenze.«
»Mögliche«, stimmte zu. Ich erkannte das Zeichen, das für das Dorf des versteckten Regens stand. Dann allerdings eindeckte ich eine Kleinigkeit, dir mir sehr deutlich zeigte, wer den Stern geworfen hatte. Es waren zwei kleine Kerben, die sich kreuzten. Eine Unauffälligkeit, wenn man sich der Bedeutung nicht bewusst. Doch ich wusste es, biss die Zähne zusammen und steckte die Waffe ein.
Ich würde sie dem silberhaarigen Arschloch ins Gesicht werfen, der sie markiert hatte.
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Zwischen Zwei Jonin
Fanfiction***FSK 18*** ***Die Geschichte enthält Szenen, die sexuelle Inhalte beschreiben und ist somit nicht für jeden geeignet*** Geschrieben in der ICH-Perspektive Wir Befinden uns In Konohagakure. Du kommst gerade von einer Mission und genießt die kleine...