The Sisters Chronicles - Bloody beginning

34. Kapitel

Finley 'Fin' Garrison
by MusicalGirl200

Seit einigen Tagen hielt ich mich von Jenn fern und es war grauenhaft. Sie ging mir ab. Ich hatte mir eingeredet, es würde besser werden, aber das tat es nicht. Selbst eine ordentlich Blutsauftour mit Bash hatte daran nichts geändert. Mich hasste sie jetzt bestimmt und ich konnte es Jenn nicht verübeln. Aber eigentlich sollte mir das doch egal sein. Warum war es das dann nicht?

Ich saß mit meiner Schwester, meinem Cousin und meinen Cousinen im Salon und trank ein Glas Bourbon. Sie unterhielten sich über irgendetwas, aber ich hörte gar nicht wirklich zu. Meine Gedanken waren gar nicht hier, sondern nur bei einer bestimmten Frau mit schwarzen Haaren. Doch meine kleine Schwester riss mich dann aus meinen Gedanken und holte mich zurück ins hier und jetzt.

Meine Familie unterhielt sich angeregt über die neuen Vampire, die wir alle auf Onkel Bryce Befehl hin erschaffen hatten. Sie waren sehr erfolgreich und verbreiteten Chaos, aber einige wurden auch schon von den Grahams ausgeschaltet. Nur Juliana hatte keine Vampire erschaffen und sie hielt sich im Hintergrund. Das schien vor allem meiner Schwester nicht zu passen und das sie auch noch hier ständig am Handy hängte, steigerte ihre Wut.

"Was machst du da Juliana? Wir unterhalten uns über was wichtiges!", rief Zora etwas sauer. Sie wollte einen Plan mit unserem Cousin und unseren Cousinen entwickeln, aber ehrlich gesagt hatte ich auch keine große Lust darauf.
"Fin! Sag doch auch mal was!", meinte sie dann auch noch aufgebracht an mich.

Plötzlich riss Alysha ihrer Schwester das Handy aus der Hand.

"Ares Graham? Auf seinem Instagram Profil wirst du wohl kaum nützliche Informationen finden, oder stehst du auf ihn?", meinte sie neckend, doch plötzlich wurde unsere Cousine Juliana komplett rot im Gesicht.

Ich schnaufte frustriert aus. Immer wieder dieser Kindergarten. Für Jahrhundert alte Vampire benahmen sie sich eher wie Kleinkinder, außer Bash, der sich auch kopfschüttelnd raus hielt. „Ich sage dazu gar nichts. Ihr führt euch auf wie Kleinkinder", brummte ich und trank etwas von meinem Bourbon.

„Gib mir mein Handy wieder", beschwerte sich dann meine Cousine Juliana und nahm Alysha ihr Handy ab und steckte es schnell weg. Unsere Cousine war einfach nicht wie wir. Sie war eher das schwarze Schaf der Familie. Sie war nicht scharf auf Rache und Bash hatte mir erzählt, dass er bemerkt hatte, dass sie auf Ares Graham stand. Auf den Feind.

Wenn das ihre Eltern rausfanden, würde sie wahnsinnig Ärger kriegen. Das wollte Bash nicht und hielt deshalb dicht. Ich konnte es nicht nachvollziehen, was sie gerade an Ares fand, aber er würde sowieso bald tot sein. Doch Alysha schien Juliana noch nicht in Ruhe lassen zu wollen.

Nach meinen Worten verschränkte Zora ihre Arme vor der Brust und ließ sich im Sofa zurück fallen. Ja klar, sie benahm sich überhaupt nicht wie ein Kleinkind. Wie kam ich doch nur auf den Gedanken. Mir ging das gerade alles so gegen den Strich. Am liebsten wäre ich jetzt insgeheim bei Jenn, um all dem hier zu entfliehen. Aber das war falsch. Also sollte ich diesen Gedanken gleich wieder verwerfen.

"Ich habe Ares mit einem Mädchen gesehen. Und sie wirkten unheimlich vertraut. Ihr Name ist Bianca Carter. Ares scheint sie sehr zu mögen und ich denke wir sollten ihr mal einen Besuch abstatten", meinte Alysha plötzlich und Zora riss ihre Augen auf. Doch ich wusste sofort, was Sache war und wer das war. Juliana hingegen schmerzte es einfach nur, dass Ares offensichtlich vergeben war. Ich war einfach nur wütend.

Bianca Carter war Jenns kleine Schwester. Ich würde nicht zulassen, dass ihr was passierte. Jenn würde das fertig machen und das wollte ich nicht. Sie und Bianca hatten damit nichts zu tun. Deshalb sollten sie hier aufhören Pläne zu schmieden, die Jenns Schwester beinhalteten.

Auch Bash schien es bemerkt zu haben und wir tauchten kurze Blicke. „Ihr hört jetzt endlich auf mit diesen wirren Kindereien. Dieses Mädchen wird euch sowieso nichts bringen, weil die Grahams keine Gefühle oder sonst was zulassen. Er wird sie ordentlich vögeln und dann schnappt er sich die nächste, so wie es er immer tut. Meine Güte", regte ich mich genervt auf und hoffte, dass so das Thema Bianca Carter vom Tisch war.

Dann ging die Tür auf eine wütende Stephanie, die Frau meines Onkel Bryce kam herein. „Hört endlich auf mit dem Gebrülle und benehmt euch. Ihr seid Garrisons, also verhaltet euch auch so, sonst wird euer Vater wütend", machte meine Tante Stephanie eindeutig klar und ging wieder.

Sie hatte genau das Temperament meines Onkels. Deshalb hatte er sie wahrscheinlich auch geheiratet. Schließlich erhob ich mich auch vom Sessel und ging Richtung Tür. „Ich gehe was trinken", knurrte ich und verließ den Salon, dicht gefolgt von Bash. Wir mussten dringend reden. Leider eilte auch Zora hinter uns her.

Bestimmt merkte sie, dass was los war und das Bash der Einzige war, der davon wusste. Und das war auch gut so. Umso weniger davon wussten, umso besser. Ich liebte meine kleine Schwester, dass tat ich wirklich ich würde auch alles für sie tun. Aber sie musste nicht immer alles wissen, auch wenn sie das dachte.

"Okay. Irgendwas ist hier doch im Busch und nur weil ich blond bin, bin ich noch lange nicht blöd. Ihr sagt mir jetzt sofort die Wahrheit", sagte sie zu uns beiden streng und verschränkte demonstrativ ihre Arme vor der Brust. Ein typisches, bockiges Kind.

Ich sah meine Schwester ernst an. „Stell dir mal vor, es geht dich nicht alles etwas an Schwester. Und wenn du Bash und mich jetzt entschuldigen würdest, mir ist gerade nach einem Drink", brummte ich.

Ich war meiner kleinen Schwester keine Rechenschaft schuldig, also verließ ich einfach das Anwesen und gingen schnellen Schrittes davon. Bash eilte mir hinterher und schien erstmal zu überlegen, was er sagen sollte. „Du weißt, dass Zora dich immer weiter nerven wird, bis sie die Antworten hat, die sie will", warf er ein.

Ich verdrehte genervt die Augen. Das wusste ich leider nur allzu gut. Meine kleine Schwester war genau so ein Sturkopf wie ich. „Ich weiß", knurrt ich. Was sollte ich jetzt wegen Jenns kleinen Schwester machen? Ich musste mir was einfallen lassen.