65. Kapitel

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Ares Peter Graham
By LuanaWhite

Als ich den Wagen vor unserem Anwesen parkte, stürmten bereits Alec und Mutter auf mich zu. Wie spät war es überhaupt? Bestimmt schon ein Uhr Nachts oder so. Man sollte meinen dass würde Vampiren nichts ausmachen, aber durch unsere Tageslichtringe lebten wir am Tag und schliefen nachts. Also ganz normal, eigentlich. Naja... Das war vermutlich das einzige normale was gestattet war.

Ich seufzte frustriert aus und kaum stieg ich aus meinen Auto zog Mutter mich fest in ihre Arme.
"Es tut mir so leid, Ares. Ich habe versucht deinen Vater zu überzeugen, aber er lässt einfach nicht mit sich reden." erklärte sie mir aber sie brauchte sich nicht entschuldigen. Ich wusste ja, wie sehr auch sie unter der Einstellung ihre Ehemannes litt. Sie war uns steht's eine gute Mutter gewesen und hatte nichts falsch gemacht.

"Ist schon gut, Mutter. Ich wünschte du hättest von Bianca anders erfahren, ich bin sicher du würdest sie mögen." meinte ich und lächelte nur leicht. Mutter erwiderte kurz mein Lächeln und streichelte mir fürsorglich über die Wange, ehe ich mich an meinen jüngeren Bruder wandte.

"Ist Valentine schon zu Hause?" fragte ich ihn und Alec nickte.

"Er ist ungefähr vor einer Stunde nach Hause gekommen und sitzt seitdem mit Vater zusammen in seinem Arbeitszimmer. Sie erwarten dich, Ares." erklärte er mir und an seinem Gesicht konnte ich sehen, dass auch er sich bei all dem Unwohl fühlte.

Ich klopfte Alec auf die Schulter und dann gingen wir zusammen in das Anwesen. Einige von Vaters Soldaten waren an den Eingängen zu finden, aber nur bei Dunkelheit.

Alec blieb mit Mutter im Salon, während ich weiter zum Arbeitszimmer unseres Vaters ging und die Stimmen von ihm und meines älteren Bruders bereits am Flur zu hören waren. Ich musste mich dem jetzt stellen, es führte kein Weg daran vorbei, also klopfte ich an der Tür.

Als ich das Arbeitszimmer betrat, tobte Vater bereits vor lauter Wut. Auch Valentine konnte ihn nicht mehr besänftigen, egal wie sehr er es auch versuchte.

"Ares Peter Graham, schön das du es auch mal nach Hause geschafft hast. Du lügst uns ständig an und jetzt endlich wissen wir, weshalb du deine Aufgaben vernachlässigt hast. Ich habe es dir schon hundert mal erklärt, Ares. Vergnüge dich, wenn es sein muss so oft du willst.

Aber werde dieses Mädchen wieder los. Sie steht im Weg rum und steht deinem Potenzial nur im Weg. Sie ist eine Schwäche. Die Garrison werden das ohne Scham ausnutzen und was dann? Handle einmal richtig, Ares!" wies er mich wütend zurecht.

"Vater. Jetzt ist es aber mal gut." fing mein Bruder an, doch Vater brachte ihn zum Schweigen.

"Hör endlich auf deinem Bruder immer in Schutz zu nehmen!" fuhr er ihn an und ich sah, dass Val mit sich kämpfte was dagegen zu setzen.

Ich biss fest die Zähne zusammen und ich hatte ja damit schon gerechnet, aber was er hier von mir verlangte, konnte ich nicht tun.

"Vater, es tut mir leid. Es tut mir leid dass ich eine so große Enttäuschung für dich bin, aber ich liebe dieses Mädchen vom ganzen Herzen und sie mich ebenso. Ich kann mich nicht von ihr trennen und werde es auch nicht tun. Niemals. Ich kann sie vor den Garrisons beschützen, genauso wie du Mutter beschützt." setzte ich ihm ruhig entgegen.

Es tat mir wegen Valentine leid, da es ausgerechnet an dem Abend wo er selbst das Glück mit Jenn finden wollte, soweit kam. Ich stand zu Bianca und meinen Gefühlen, und wenn Vater meinte dass mich das schwach machte, dann war ich eben schwach.

Vater funkelte mich wütend an. Ich kannte alle seine Argumente aber wusste er, was er von uns verlangte? Nicht zu lieben war gleichgesetzt mit tot zu sein. Ich war ein Vampir, aber ich war am Leben! Ich konnte die Gefühle die ich hatte, nicht einfach abstellen.

"Beende das mit diesem Mädchen, bevor es jemand anderes tut, Ares. Tu einmal im Leben das Richtige. Deine angebliche Liebe zu ihr, wird ihr Tod sein und deiner." wollte er mir klar machen, aber ich weigerte mich zu glauben dass es keinen anderen Weg gäbe.

"Und jetzt geh." fügte er streng hinzu, aber mein Bruder schien noch nicht bereit zu sein zu gehen. "Ares geh, ich will mit deinem Bruder alleine sprechen!"

Ich wollte noch etwas sagen aber am Blick meines Vaters konnte ich sehen dass er keinen weiteren Widerspruch duldete. Also nickte ich und tauschte mit meinen Bruder noch einen Blick aus, ehe ich das Zimmer verließ und mit hängenden Kopf in mein Zimmer hoch schlurfte.

Ich wusste dass die Garrisons Bianca als Druckmittel einsetzen konnten, aber was sollte ich tun? Was würde es bringen, mit ihr Schluss zu machen? Ich liebte sie dennoch und würde sie jederzeit retten, jederzeit mein Leben für sie riskieren. Es würde nichts ändern, wenn wir auseinander wären, oder?

Aber was wenn ich es überzeugend rüber bringen könnte? Wenn ich... Nein, worüber dachte ich denn da bitte nach? Ich wusste ich musste Bianca schützen, aber ich konnte ihr nicht wieder das Herz brechen. Und mein eigenes dazu. Das konnte Vater nicht allen Ernstes von mir verlangen.

Ich hatte nur zwei Möglichkeiten. Entweder, ich tat was Vater sagte und machte das wundervollste Mädchen auf dieser Welt tot unglücklich und mich dazu, oder ich widersetzte mich Vater weiter und musste mit schlimmen Konsequenzen rechnen. Aber das würde dann nicht nur mich und Bianca betreffen, auch Valentine, Alec und Mutter.

Ich musste mich zwischen dem Mädchen dass ich liebte und meiner Familie entscheiden, aber wie zum Teufel sollte ich das tun? Das war unmöglich! Doch egal was ich tun würde, ein gutes Ende würde bei keiner Wahl heraus kommen...

The Sisters Chronicles - Bloody beginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt