60. Kapitel

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Juliana 'July' Garrison
By MusicalGirl200

Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass mir Ares Graham wirklich eine Chance gab, um ihm zu zeigen, dass ich nicht wie meine gesamte Familie war. Ares war einfach durch und durch toll. Genau deshalb hatte ich mich auch in ihn verliebt. Er hatte das größte Herz von den Grahams.

Seine Freundin konnte sich wirklich glücklich schätzen ihn zu haben. Ja, es hatte geschmerzt Ares so verliebt mit einem Mädchen zu sehen, aber ich musste es akzeptieren. Sie waren ja auch wirklich süß zusammen. Ich war niemand, der sich dazwischen drängte.

Doch jetzt musste ich erstmal meinen Cousin Fin finden und ihm erzählen, was meine Schwester getan hatte. Das würde ihm bestimmt alles andere als gefallen. Aber er musste es erfahren. Meine Schwester war definitiv zu weit gegangen. Aber wen interessierte es in diesem Anwesen überhaupt, was ich dachte.

Ich war immer nur der Freak, weil ich nicht mehr so leben wollte wie sie. Mein Bruder Bash war der Einzige, der noch normal mir umging. Ja, er verstand es auch nicht, warum ich plötzlich so dachte, aber er zeigte mir trotz allem immer noch, dass er mich liebte. Auch wenn er ab und zu versuchte mich zu überzeugen, wieder so zu werden wie alle hier.

Ich liebte meine Familie trotz allem, auch wenn mir wünschen würde, sie würden einfach akzeptieren wie ich war. Aber diese Einstellung würde mich wohl für immer zu einer Ausgestoßenen machen und das tat mir mehr weh, als sie dachten. Ich war dadurch fast immer alleine.

Aber das tat jetzt nichts zur Sache. Ich hatte eine Aufgabe von Ares bekommen. Ich würde mich für ihn hier umhören und ihm Bescheid geben, falls irgendjemand hier etwas planen sollte, um den Carter Schwestern oder ihnen Schaden zuzufügen. Leider wusste ich nicht wirklich, ob ich viel rausbekommen würde. Ich wurde ja wie gesagt überall ausgeschlossen.

„Schwesterchen, wohin des Weges", fragte mich dann plötzlich Bash und musterte mich eingehend. „Ich muss zu Fin. Hast du ihn zufällig gesehen? Ich muss ihm etwas dringendes sagen", antwortete ich ehrlich meinem Bruder. Er sah mich eingehend an. „Um was geht's?", hakte er nach. Ich seufzte etwas aus.

Bash sollte auch erfahren, was unsere Schwester Alysha getan hatte. Das ging definitiv zu weit. „Alysha hat versucht Jennifer Carter zu töten", gab ich dann ehrlich vor ihm zu und die Augen meines Bruders weiteten sich. Dann meinte ich auch etwas wie Wut darin erkennen zu können. „Alysha hat es nun endgültig zu weit getrieben. Komm mit", wies er mich an und ich folgte ihm in den Salon.

Bash machte die Türen auf und wir fanden dort Zora und Fin vor, die uns beide irritiert ansahen. „Fin, du solltest dir das anhören", sagte Bash und zeigte mir, dass ich sprechen sollte. „Alysha hat versucht Jennifer Carter zu töten. Sie hat einen Autounfall verursacht und wollte sie dann töten, wenn Valentine Graham nicht dazwischen gegangen wäre", erzählte ich sofort, was Sache war.

Ich konnte meinem Cousin ansehen, wie seine Wut sofort ins Unermessliche stieg. Er stand von Sofa auf und seine Augen glühten bedrohlich rot. „Alysha!", brüllte er und war auch schon aus dem Zimmer verschwunden, dicht gefolgt von Bash, während ich bei Zora zurück blieb und mir etwas schüchtern eine Strähne hinters Ohr schob.

Zora stand kurz wie unter einem Schock. Sie wusste genauso, dass meine ältere Schwester zu weit gegangen war. Sie hatte das nicht grundlos getan. Jeder von uns wusste, wie sie für unseren Cousin schwärmte.

"Komm July", sagte Zora auf einmal zu mir und zog mich die Treppen hinauf zu Alyshas Zimmer, wo Fin sie an die Wand drückte und seine Hand bereits in ihrem Brustkorb steckte. Ich hätte nicht gedacht, dass sie mich mitnehmen würde. Bash redete bereits auf Zoras Bruder ein, aber Fin war blind vor Zorn.

„Fin Bitte nicht!", flehte ich meinen Cousin an. Ja, Alysha hatte es eindeutig zu weit getrieben, aber sie war immer noch meine Schwester. Doch Fin reagierte gar nicht, viel zu groß war seine Wut und Alysha hatte plötzlich panische Angst.

„Du kannst es einfach nicht lassen. Wer nicht hören will, muss fühlen!", knurrte Fin und holte aus, um das Herz meiner Schwester rauszuziehen, doch dann griff mein Bruder ein und konnte Fin gerade noch weg ziehen und Alysha atmete schwer und Tränen strömten über ihr Gesicht.

„Was soll das Bash!", knurrte Fin und ging meinen Bruder an. „Auch wenn Alysha mehr als dumm gehandelt hat, ist sie immer noch meine Schwester Fin! Und wenn du sie tötest, schmeißt Dad Zora und dich raus. Zügle dich bitte", redete mein Bruder auf ihn ein.

Fin knurrte weiter und stürmte dann einfach aus dem Zimmer, wer weiß wo hin. Schon fühlte ich mich wieder schuldig, was ich hier angerichtet hatte. Aber Fin hatte das doch erfahren müssen, wenn er diese Jennifer so gerne mochte. Bash rieb sich angestrengt die Stirn. „Ich suche ihn", sagte er zu Zora und eilte ebenfalls nach draußen.

Eine Träne rann über meine Wange. „Ich wollte nicht, dass so etwas passiert. Ich wollte nur ehrlich sein", sagte ich leise und wandte mich ans gehen, als Zora zu mir kam.

"Du hast keine Schuld. Es war richtig Fin die Wahrheit zu erzählen. Ich hätte genauso gehandelt. Wir sind nicht alle die Monster, wofür man uns hält", erklärte Zora mir und nahm mich in ihre Arme, um mich zu trösten, doch Alysha warf uns einen bösen Blick zu.

Es tat gut endlich mal wieder umarmt zu werden und ich war froh, dass Zora das so sah. „Danke Zora", flüsterte ich leise und wir lösten uns wieder voneinander, wo ich mir die Tränen aus dem Gesicht wischte.

Als ich zu Alysha blickte, sah sie einfach nur beleidigt in eine andere Richtung. Wie hatte sie so etwas nur tun können? Fin war wegen ihrer Schwärmerei für ihn sowieso nicht gut auf sie zu sprechen. War ihr denn nicht klar, dass sie es jetzt noch schlimmer gemacht hatte?

„Wollen wir uns einen Drink holen?", fragte ich dann meine Cousine. Ich brauchte jetzt dringend etwas starkes.

Zora nickte, doch sie wandte sich nochmal an meine ältere Schwester.
"Sei froh, dass wir Cousinen sind, sonst hätte das eben deinen Tod bedeutet. Du weißt genau was diese Frau meinen Bruder bedeutet und dann tust du sowas schreckliches? Unsere Freundschaft ist gestorben. Ich bin von dir zutiefst enttäuscht", erklärte sie und ging zusammen mit mir aus dem Zimmer und runter in die Küche. Ich konnte Zora gut verstehen.

Dort schenkten wir uns beide ein Glas Whiskey ein und tranken in schnellen Zügen. Wir schienen das wohl beide gerade zu brauchen.

Ich sah Zora mitfühlend an. „Es tut mir leid wegen meiner Schwester. Ich hätte niemals gedacht, dass sie so etwas tun würde. Und ich weiß, dass du dir Sorgen um Fin machst, aber Bash ist bei ihm und wird auf ihn aufpassen", sagte ich ruhig zu meiner Cousine und diesmal war ich diejenige, die sie umarmte.

Und sie ließ es zu. Auch wenn es schrecklich war, was passiert war, hatte ich das Gefühl wir kamen uns dadurch endlich wieder näher und standen hierbei auf der selben Seite.

The Sisters Chronicles - Bloody beginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt