9. Kapitel

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Ares Peter Graham
By LuanaWhite

Es war Samstag und deswegen war heute keine Uni und ich saß mit meinen kleinen Bruder Alec, der die High School hier in New Orleans besuchte, zusammen am Küchentisch. Ich nahm einen großen Schluck aus meinen Glas, dass die rote Flüssigkeit beeinhaltete, die uns alle am Leben erhielt. Blut.

Ja, ich war ein Vampir, genauso wie meine gesamte Familie. Aber wir waren nicht einfach nur Vampire. Wir waren die mächtigste und einflussreichste Familie in der Stadt und hatten vor drei Jahren sogar unsere stärksten Feinde, die Garrisons vertrieben.

Eigentlich unterschieden wir uns nicht viel von den Menschen. Durch verhexte Ringe konnten wir ohne Probleme in der Sonne rum laufen. Wir brauchten Blut zum Überleben, aber konnten auch normale Dinge essen, wobei dass für uns wie Papier schmeckte. Ekelhaft. Abgesehen davon waren wir attraktiver und so gut wie in allen besser als Menschen. Hatte ich gesagt dass wir uns kaum unterschieden? Ups, das Gegenteil war eigentlich der Fall.

Jedoch gab es den Irrglauben dass Vampire nicht fühlen konnten. Das konnten wir sehr wohl, wobei Gefühle eher ein Zeichen der Schwäche waren. Wenn man so alt war wie wir, legte man diese Empfindungen ab. Liebe gab es nicht, nur Gehorsam und Loyalität. Naja und ab zu gönnte ich mir etwas Spaß, sonst wäre es doch langweilig, oder?

Alec und ich unterhielten uns ein wenig über die High School. Dort war es nicht viel anders als auf der Uni.
"Manipulier sie dir doch zurecht. Du brauchst kein schlechtes Gewissen deswegen zu haben." gab ich meinen kleinen Bruder einen Rat als gerade unser Vater die Küche betrat.

Bestimmt hatte er das Gespräch zwischen uns mit angehört und mir war klar, dass ihm mein Verhalten manchmal nicht gefiel. Am liebsten hätte er, dass ich ein zweiter Valentine wäre. Unser großer Bruder machte ja nie was falsch.

"Ares, hör auf Alec Unsinn in den Kopf zu setzen. Du sollst dich gefälligst benehmen und endlich aufhören mit deinen Bettgeschichten. Das ist nur eine Last." wies Vater mich zurecht und holte sich nun ebenfalls Blut aus dem Kühlschrank.

Ich verzog bei seinen Worten keine Miene, jedoch innerlich rollte ich mit den Augen. Wieso sollte es eine Last sein wenn ich ab und zu eine Frau glücklich machte? Und nebenher auch noch an frisches Blut kam. Das hatte rein gar nichts mit Gefühlen zu tun.

"Ich bin eben auch nur ein Mann mit Bedürfnissen. Die Frauen in meinen Bett haben nicht den geringsten Einfluss auf meine Pflichten als dein Sohn. Oder erfülle ich meine Aufgaben nicht immer nach besten Gewissen?" entgegente ich ihm und nahm einen weiteren Schluck Blut, wobei Alec zwischen uns hin und her sah. Ich wusste, er würde sich niemals trauen Vater etwas entgegen zu setzen, aber was wollte er schon tun?

Vater verengte seine Augen zu Schlitzen. "Nicht in diesem Ton Ares, und ab und an, bist du doch etwas schlampig. Nimm dir lieber ein Beispiel an deinen Bruder Valentine." sagte er streng zu mir und legte dann Alec seine Hand auf die Schulter.

"Vergesst beide nicht. Gefühle und Liebe machen schwach. Gerade wir als eine der mächtigsten Vampirfamilien dürfen uns keine Schwäche leisten." erinnerte er uns streng. Konnte er auch Mal eine andere Platte auflegen?

Ich knurrte leise in mich hinein. Wir konnten ja schließlich nicht alle so perfekt wie unser großer Bruder sein, der Vorzeigesohn. Klang das eifersüchtig? Ja vielleicht ein wenig. Ein paar Emotionen hatte ich noch, aber wir konnten ja nicht alle so kalt wie Vater sein.

"Jawohl Vater. Ganz wie du wünscht." antwortete ich schließlich um ihn zu besänftigen. Bestimmt hatte er wieder einen Auftrag für mich, den ich wie immer ausgezeichnet ausführte und dann würde ich mir jemanden zum vögeln suchen. Ich brauchte diesen Ausgleich eben, egal was er sagte.

Vater musterte mich kritisch und überlegte wohl irgend etwas. Ich wollte gar nicht wissen was in seinem steinalten Kopf vor sich ging. Doch dann kam Valentine in die Küche und er wirkte etwas beunruhigt.

"Vater, ich habe keine guten Nachrichten. Die Garrisons sind wieder in New Orleans und sie scheinen auf Rache aus zu sein." kam er gleich zur Sache.

Ich riss meine Augen auf. Die Garrisons? Ich dachte sie wären für immer fort? Diese Vampire waren noch viel schlimmer als wir. Sie waren zwar nicht so alt wie wir, aber um einiges skrupelloser. Überall wo sie waren hinterließen sie eine Spur aus Leichen ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.

Viel zu oft hatten wir in der Vergangenheit hinter ihnen aufräumen müssen, da sie sich einfach nicht anpassten. Unsere Familie geriet dadurch in Gefahr und deshalb hatten wir bereits zwei von ihnen ausgeschaltet. Jetzt würde der Krieg wieder von vorne beginnen und darauf hatte ich wirklich keine Lust.

Alle Menschen in der Stadt waren in Gefahr. Auch Bianca. Ihr durfte nichts geschehen. Ich musste nachsehen ob es ihr gut ging, ganz gleich was mein Vater davon hielt. Oder Valentine...

"Wir müssen wachsam sein. Ich werde mir eine Strategie überlegen und der Grundsatz keine Schwäche zu zeigen, ist jetzt das Wichtigste. Das gilt besonders für dich, Ares. Schlag dir diesen Mensch aus der Universität gleich wieder aus dem Kopf. " warf er mir entgegen und eilte aus der Küche, dicht gefolgt von Valentine.

Woher wusste Vater von Bianca? Ich musste stark schlucken. Hatte er mich etwa wieder einmal beschatten lassen? Ich hatte nur zwei mal ganz kurz mit ihr gesprochen und das war auch schon zu viel gewesen. Verdammt.

"Ares? Ist alles in Ordnung?" fragte mich mein kleiner Bruder Alec. Ich nickte.

"Natürlich. Ich bin dann mal weg. Kümmere dich um Mutter, Alec." wies ich meinen Bruder an und trank mein Blut aus und machte mich dann auch schon auf den Weg unser Anwesen zu verlassen.

The Sisters Chronicles - Bloody beginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt