61. Kapitel

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Jennifer 'Jenn' Carter
By LuanaWhite

Heute Abend war es soweit. Die Uhr zeigte bereits kurz vor sechs und in einer halben Stunde würde mich Valentine abholen zu unserer Verabredung. Ich konnte es immer noch nicht glauben dass wir wirklich zusammen ausgehen würden und ich war aufgeregt wie ein junger Teenie. Bestimmt fünf Outfits hatte ich anprobiert, aber schließlich hatte ich mich für ein blaues, enges Kleid entschieden, mit den passenden Pumps dazu. Meine langen Haare hatte ich zu Locken gemacht und nur dezentes Make Up aufgetragen.

Fertig gestylt ging ich in die Küche, doch plötzlich hörte ich Bianca in ihrem Zimmer fluchen. Was war denn los? Hatte sie nicht auch gleich ein Date mit Ares? Sollte sie sich nicht lieber freuen? Also ging ich zu ihr und klopfte an die Tür ihres Zimmers.

'B? Ist alles in Ordnung?" fragte ich sie besorgt und sah beim Eintreten, dass sie wohl mit ihrem Haaren kämpfte. Doch da sah Bianca mich mit großen Augen an.

"Wow Jenn, du siehst toll aus." schmeichelte sie mir und ich lächelte dankend, doch dann ließ sich meine Schwester frustriert auf ihr Bett fallen.

"Es geht gerade alles schief. Und ich kriege keine Wellen hin", antwortete sie mir schließlich auf meine Frage.

Ich begann über meine kleine Schwester etwas zu schmunzeln und ließ mich neben ihr auf das Bett nieder.
"Jetzt sei doch nicht so frustriert. Komm, ich helfe dir. Schließlich habe ich noch eine halbe Stunde Zeit. Das bekommen wir schon hin." erklärte ich ihr und holte Schaumfestiger und den Lockenstab und begann mich ans Werk zu machen. Dafür waren große Schwestern doch da.

"Danke Jenn. Du bist meine Lebensretterin." bedankte sie sich bei mir und dank meiner Hilfe nahmen ihre Haare endlich Form an. Sie wollte vermutlich für Ares perfekt aussehen, aber das tat sie ohne Wellen in ihren Haaren doch auch.

"Wohin geht es eigentlich bei deinem Date mit Val? Ich freue mich ja so für euch und Ares freut sich auch." fragte meine Schwester mich neugierig.

"Er meinte gestern er wolle mit mir essen gehen. Naja ich wäre wohl die einzige die was essen würde, aber mal abwarten. Ich freue mich einfach Zeit mit ihm zu verbringen. Und mach dir bitte keine allzu großen Hoffnungen, B. Du weißt, die Lage ist kompliziert." versuchte ich Bianca etwas runter zu holen von ihrer Träumerei. Ein Date bedeutete ja nicht, dass Val und ich gleich ein Paar werden würden. Ich wollte den Abend einfach nur genießen und nicht mehr an all das Chaos in meinen Leben denken, aber Bianca seufzte aus.

"Denk einfach nicht zu viel nach Jenn und handle nach deinem Herzen. Eines ist Fakt. Seit Valentine dich kennt, hat er sich verändert und das zum Positiven. Dank dir haben Ares und Alec ihren Bruder wieder." erzählte sie mir und betrachtete sich lächelnd im Spiegel.

Er hatte sich durch mich verändert? Das hörte ich eben zum ersten Mal und war darüber etwas verwirrt. Was das wohl zu bedeuten hatte?

"Die Frisur ist perfekt. Du bist die beste, Jenn." bedankte meine Schwester sich und umarmte mich, doch ich war ein wenig in Gedanken. Aber dann klingelte es auch schon an der Tür.

"Dein Date ist da. Viel Spaß." sagte Bianca lächelnd und ich begann zur Tür zu gehen und wurde immer nervöser. Als ich sie öffnete, fand ich einen lächelnden Valentine davor. Hoffentlich gefiel ich ihm. Hatte ich mich zu sehr aufgetackelt? Was, wenn ihm das nicht zusagte? Schließlich war er ein Gentleman der alten Schule.

Er hatte sich selbst wohl auch etwas schicker gemacht. Er trug ein weißes Hemd und darüber ein schwarzes Sakko, doch er wirkte irgendwie nervös.

"Wow Jenn, du siehst wunderschön aus." begrüßte er mich und gab mir einen Kuss auf die Wange, ehe er eine Rose hinter seinem Rücken hervor holte und mir reichte.

"Die hier ist für dich. Bist du bereit aufzubrechen?" fragte er mich lächelnd und bot mir seinen Arm an.

Ich kam mir gerade wie in so einem romantischen Film vor. Valentine war zu süß und die Rose war wunderschön. Als ich sie annahm roch ich kurz an der Blüte und sah Valentine völlig verzückt an.

"Danke. Sowas bin ich gar nicht gewöhnt. Ich hole schnell meine Tasche." entgegente ich ihm, welche ich vom Küchentisch holte und noch schnell Handy und Schlüssel darin verstaute.

"So, wir können." meinte ich lächelnd und hakte mich bei seinem Arm ein, während ich mit meiner freien Hand die Tür hinter uns zu zog.

Valentine war wirklich wohl erzogen, denn an seinem Auto hielt er mir sogar die Tür auf damit ich einsteigen konnte. Er war wirklich das absolute Gegenteil der Männer, mit denen ich sonst ausging. Vielleicht hatte das ja was zu bedeuten?

Während der Fahrt zu einem Restaurant lächelten wir uns immer wieder an. Dann parkte er sein Auto und wir gingen gemeinsam in ein Steakhouse. Ob Bianca ihm verraten hatte dass Steaks mit Pommes zu meinen Lieblingsessen gehörte?

Valentine bestellte uns einen Wein, der einmal gut zu jedem Steak passte. Dann bestellte ich mir etwas zu essen und die Kellnerin wandte sich meinem Begleiter zu und ich war schon richtig gespannt was er jetzt sagen würde.

"Ich nehme die Tagessuppe, danke." bestellte er. Nachdem die Kellnerin ihm skeptisch angesehen hatte, ging sie wieder. Doch ich sah Val fragend an und er lächelte leicht.

"Du weißt, dass du mich alles fragen kannst?" meinte der Vampir ganz sanft und ich bekam leicht rote Wangen.

"Ich dachte... ihr könnt nichts essen?" fragte ich Valentine leise weil ich Angst hatte dass uns jemand hören konnte. Doch Valentine erklärte mir dass es schon ginge, nur dass es ein wenig ekelerregend wäre. Wow, und er tat sich das für mich wirklich an?

"Wenn du willst kann ich auch die Suppe für dich essen. Mein Magen ist größer als es den Anschein erweckt." verriet ich ihm lächelnd und er begann nun ebenso leise zu lachen.

"Alles gut. Suppe ist fast wie Wasser. Das kriege ich schon runter, keine Sorge. Ich wollte einfach, dass das Date so menschlich wie möglich für dich ist." flüsterte er mir zu und griff über den Tisch nach meiner Hand und legte seine auf meine.

"Du hast ein wunderschönes Lächeln, Jenn. Lass uns auf einen schönen Abend anstoßen." sagte Valentine sanft und hob sein Glas mit Wein an.

Ich bekam ein richtig wohliges Gribbeln in meiner Bauchgegend als Valentine meine Hand ergriff. Das fühlte sich so schön an und wie er mir schmeichelt, ließ mich erneut rot werden. Wenn es nach mir ginge, müsste er sich gar nicht so viel Mühe geben es menschlich zu gestalten. Ich hatte kein Problem damit, dass er ein Vampir war, sonst hätte ich dem Date ja auch gar nicht zugestimmt.

Ich erhob schließlich auch mein Glas und wir ließen unsere Gläser aneinander klirren.
"Auf unser Date." erwiderte ich und dann nahmen wir beide einen kleinen Schluck.

Dann kam auch schon bald unser Essen und tatsächlich nahm Valentine seine Suppe zu sich, als wäre er völlig normal. Er verzog nicht einmal sein Gesicht. Das war unglaublich. Er war unglaublich. Wow, ich verliebte mich anscheinend wirklich in ihn.

The Sisters Chronicles - Bloody beginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt