6. Kapitel

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Bianca Carter
by MusicalGirl200

Seth war schon los zu den Kabinen, um sich für das Fußballtraining umzuziehen, während ich mich draußen am Fußballplatz auf die Tribünen setzte, wie einige andere. Ich holte meinen Block und Stift hervor und begann etwas Gedanken von mir nieder zu schreiben.

Dann liefen auch schon die Spieler auf das Feld und natürlich fiel mir wie immer als erstes Ares auf. Dieser Typ machte mich noch wahnsinnig. Mit einem triumphierenden Grinsen winkte er ein paar Mädchen zu. Ich verdrehte darüber nur die Augen.

Wieso stand ich überhaupt auf so einen Arsch? War es wirklich nur, weil ich dachte, dass noch mehr hinter seiner Badboyfassade war? Ich wusste es nicht.

Dann begann auch schon das Training und ich suchte die Spieler nach Seth ab. Als sich unsere Blicke trafen, lächelten wir beide und winkten uns zu. Ich würde meinen besten Freund immer unterstützen, so wie er es bei mir auch immer tat. Ich war wirklich froh ihn hier kennengelernt zu haben, sonst wäre ich hier auf der Uni ganz alleine.

Ich schrieb weiter auf meinem Block, während ich ab und zu auch das Training beobachtete. Seth schlug sich wirklich gut, aber Ares war ihm trotzdem überlegen. Irgendwie gab es bei ihm nichts, was er nicht konnte. Und natürlich hatte er sein Trikot bereits wieder ausgezogen und ich konnte gar nicht anderes als seine Muskeln zu bewundern.

Ein leiser, verträumter Seufzer entfuhr mir. Ares sah wahrlich aus, wie ein griechischer Gott. Als er dann tatsächlich frech grinsend zu mir blickte, wand ich schnell beschämt und mit knallrotem Gesicht meinen Blick ab und konzentrierte mich wieder auf meinen Block. Wieso geriet ich schon wieder in eine so peinliche Situation? Bis jetzt hatte Ares mich doch auch nie wahr genommen.

Nachdem das Training beendet war, wartete ich draußen vor dem Gebäude auf Seth, dass wir los düsen konnten. Aber das würde wohl noch etwas dauern, weil er nach dem anstrengenden Training bestimmt duschen war, aber das konnte ich schon verstehen. Und ich hatte kein Problem zu warten.

Doch plötzlich schwang die Tür auf und ich konnte nicht glauben, wer da heraus kam. Ares Graham. Den zweiten Tag in Folge trafen wir aufeinander. Und mit seinen noch nassen Haaren und seinem frechen Grinsen war er schon wieder verboten sexy.

Ares grinste tatsächlich mich an, als er mich erblickte. Hoffentlich hatte er nicht gesehen, wie ich ihn beobachtet hatte, das wäre so peinlich. Aber wahrscheinlich hatte er es ganz genau bemerkt.

"Hey Brillenschlange. Wartet du auf mich? Das hättest du dir ruhig sparen können", sagte er frech zu mir und fuhr sich dabei durch sein nasses, kurzes Haar. Oh du meine Güte, sah das heiß aus. Ich kam mir ja schon vor wie ein verliebter Teenie.

Aber wieder nannte er mich Brillenschlange. Konnte er das nicht endlich mal lassen? Und mir gefiel es gar nicht, wie er mich schon wieder aufzog. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Wenn er nur so etwas mieses zu mir sagen konnte, konnte er es sich auch sparen.

„Hör auf mich ständig Brillenschlange zu nennen und ich warte nicht auf dich. Stell dir vor das Universum dreht sich nicht nur um dich", setzte ich ihm dann so mutig ich konnte dagegen. Und war selbst überrascht über mich, das ich das getan hatte.

Was aber noch überraschender war, dass Ares über mein Kontra überrascht war.
"Was heißt hier ständig? Ich habe das eben erst zum zweiten Mal gesagt. Und du irrst dich. Das Universum dreht sich sehr wohl um mich. Zumindest deines, oder täusche ich mich da?", entgegnete er weiter amüsiert.

Ich lachte auf. Ging es noch? Man war er dreist. „Hallo?! Mein Universum dreht sich überhaupt nicht um dich. Du wusstest bis gestern noch nicht einmal, das ich existiere, obwohl wir das Selbe studieren", setzte ich dagegen.

Ich würde mir nicht alles gefallen lassen, auch nicht von Ares, auch wenn er so sexy war und er leider mit seinen Worten auch recht hatte. Ich würde es ihm nicht zeigen, dass etwas wahres dran war. „Ich warte auf Seth", fügte ich dann noch zusätzlich mit fester Stimme hinzu.

Ares musterte mich etwas. Durchschaute er meine Lüge? Ich konnte nicht deuten, was in ihm vor sich ging. Er war ein riesiges Rätsel und es lockte mich viel zu sehr dieses Rätsel zu lösen. Dann ging er auch noch näher auf mich zu und brachte mich völlig aus dem Konzept.

"Woher willst du das wissen? Mir fällt mehr auf als dir vielleicht klar ist. Und im übrigen steht dir deine Brille. Du solltest sie öfter tragen", antwortete er mir und sog nochmal tief meinen Duft ein, ehe er an mir vorbei ging. Wieso atmete er meinen Duft ein? Das war seltsam. Aber dann drehte er sich noch Mal zu mir um.

"Viel Spaß mit deinem Freund Seth. Ihr seit ein hübsches Paar", ergänzte er und wollte nun wirklich gehen.

Ares verwirrte mich nun komplett. Hatte er mir gerade wirklich ein Kompliment wegen meiner Brille gemacht und war da ein Funken Eifersucht in seiner Stimme gewesen wegen Seth, oder täuschte ich mich da nur?

„Seth ist nur ein Freund mehr nicht", entgegnete ich Ares und wusste selbst nicht, warum ich es tat. Wollte ich ihm wirklich so deutlich zeigen, dass ich Single war? Was erhoffte ich mir dabei? Ich spielte nicht in seiner Liga. Ich sollte aufhören so eine Träumerin zu sein.

Ares drehte sich wieder zu mir um und schmunzelte. Wahrscheinlich fand er es wieder einmal witzig. Ich wusste selbst, dass nie etwas zwischen uns werden würde. Wir waren wie Tag und Nacht. Total unterschiedlich. Das würde nie gut gehen.

"Sieht das er auch so?", fragte er mich dann plötzlich, worüber ich ein wenig stutzig wirkte.
"Auf Wiedersehen, Brillenschlange. Man sieht sich", verabschiedete er sich und winkte mir noch mal zu, ehe er schnellen Schrittes verschwand. Es wirkte schon so als floh er vor mir.

Mir blieb der Mund offen stehen. Was war das gerade gewesen? Und wieso kam er auch darauf, dass Seth auf mich stand. Das war völlig absurd. Wir waren gute Freunde mehr nicht. Wäre da mehr hätte Seth es mir gesagt.

Ich schüttelte den Kopf und versuchte meine Gedanken wieder zu ordnen. Ares Graham brachte mich immer mehr durcheinander. Anstatt, dass ich endlich von ihm weg kam, wollte ich ihm nur noch umso mehr näher kommen. Was stimmte nur mit mir nicht?

„Alles klar B?", riss mich Seth dann aus meinem Gedankenwirrwarr, als er aus der Tür kam. Ich lächelte ihn an und nickte. „Ja klar, können wir los?", entgegnete ich und diesmal nickte Seth und wir liefen zu seinem Auto. Meine Schwester würde bestimmt Augen machen, wenn ich ihr später das mit Ares erzählte.

The Sisters Chronicles - Bloody beginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt