Fely - Teil 1

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Hey :) das ist meine erste Geschichte, nachdem Ich ein paar Jahre nicht mehr geschrieben habe. Ich werde alle nochmal überarbeiten, wenn Ich fertig bin. Wattpad hat zwischendurch komischerweise Leerzeichen entfernt, also nicht wundern, wenn Wörter zusammengschrieben sind.

Viel Spaß!

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Die Sonne stand hoch am Horizont und sorgte für eine brütende Hitze als Ich nach den Ferien wieder das Grundstück des Internats betrat. Mit meinem Rollkoffer und meiner Tasche über meiner Schulter ging Ich über den wunderschönen Innenhof des Internats. Weiße Steine zierten den kompletten Hof, welcher von blühenden Apfelbäumen mit pinken Blüten umringt wurde. Entlang der Ränder, wo der weiße Stein in Rasen überging, standen Bänke, auf denen schon einige Schüler saßen, die vor mir angekommen waren. Während Ich den Hof überquerte, fiel mein Blick auf die große Eingangstür des Internats. Das Gebäude war eine Mischung aus moderner und antiken Architektur. Von außen wirkte es sehr modern mit seinen großen Fenstern und weißer Fassade, aber wenn man das Gebäude dann betrat, wurde man von dunklem Holzboden, hohen Säulen und alten Gemälden empfangen. Als Ich das erst Mal hier war, fand Ich den Kontrast ziemlich unpassend und komisch, aber mittlerweile fand Ich es sogar schön.

Während Ich so die Außenfassade betrachtete, tippte mir jemand auf meine Schulter. Bevor Ich auch nur die Chance hatte mich umzudrehen, wurde Ich fast von einer heftigen Umarmung umgeworfen. „Fely!" schrie jemand in mein Ohr. Ich ließ vor Schreck meinen Koffer los und die Tasche, die eben noch über meiner Schulter hing, baumelte jetzt in meiner Ellenbeuge und drohte komplett herunterzufallen. „Meine Güte Christy. Du hättest mich ja fast umgeworfen." Sagte Ich, als ich meine beste Freundin Christine erkannte. Ich umarmte sie ebenfalls. „Ich hab dich einfach so vermisst! Wieso bist du so spät erst hier?" Sie lies mich wieder los, sodass Ich sie das erste Mal nach zwei Monaten wieder richtig angucken konnte. Sie war ein bisschen kleiner als Ich, wobei Ich als Mädchen auch ein bisschen überdurchschnittlich groß bin mit meinen 1,80m. Ihre hellbraunen Locken standen durch die hohe Luftfeuchtigkeit von ihrem Kopf ab und die Sonne hatte dafür gesorgt, dass ihr gesamtes Gesicht von Sommersprossen geziert wurde. Ihre runde Brille spiegelte das Sonnenlicht und blendete mich, weshalb Ich sie an den Schultern packte und ein wenig zur Seite drehte. „Ich bin so spät, weil Stau auf der Autobahn war. Mein Auto ist zwar schnell, aber gegen Stau kann Ich auch nichts machen. Hauptsache Ich bin nicht die letzte von uns. Ich wette mit dir, dass Lexy noch nicht da ist." Christy lachte. „Ja du hast Recht, aber das ist ja keine Überraschung. Komm ich helfe dir bei deinen Sachen, meine sind schon alle oben auf meinem Zimmer." Christy nahm mir die schwere Tasche aus der Ellenbeuge, wofür Ich ihr sehr dankbar war. An der Stelle, wo sie eben noch hing, war ein deutlicher roter Streifen auf meinem Arm zu sehen. Mit gerümpfter Nase strich ich darüber, in der Hoffnung, dass er so schneller verblassen würde. Christy jedoch machte sich schon auf den Weg ins innere des Gebäudes. „Was hast du es denn so eilig?" reif Ich ihr hinterher. Ich bückte mich und hob meinen Koffer von Boden auf und hastete ihr hinterher. „Die Begrüßung ist doch gleich schon. Ich habe Gerüchte gehört, dass Wir einen neuen Lehrer haben." Rief sie mir zu, ohne sich zu mir umzudrehen oder langsamer zu werden. An der Haupttür blieb sie dann doch stehen und hielt sie mir ungeduldig auf. Als Ich an ihr vorbei ging flüsterte sie: „Und er soll heiß sein." Ich lachte und schüttelte den Kopf. „Na dann sollten Wir uns beeilen." Christy ließ die Tür wieder ins Schloss fallen. „Das sag Ich doch die ganze Zeit! Komm jetzt!"

Auf unserem Zimmer angekommen war alles noch genauso wie vor den Ferien. Unser Zimmer war nicht besonders groß und erinnerte eher an ein mittelmäßiges Hotelzimmer. Direkt neben der Eingangstür war die Tür für unser Bad. Auch das war nicht besonders groß, aber Ich wollte mich nicht beschweren. Ich war froh, dass wir unser eigenes hatten und nicht, wie andere Internate, nur eines auf dem Flur, was man sich mit anderen teilen musste. Ich zog meinen Koffer durch den kleinen, engen Flur in unser Zimmer hinein. Vor Kopf stand Christys Bett. Links um die Ecke stand meines, parallel zu ihrem. In der Mitte der beiden Betten standen sich zwei Schreibtische gegenüber, dahinter an der Wand war ein großes Fenster. Gegenüber vom Fenster an der Wand stand unser Kleiderschrank. Wie alles andere in diesem Zimmer, war auch dieser nicht besonders groß. Aber da wir eh Schuluniformen trugen, hatten Wir gar nicht so viele Freizeitklamotten, als das der Schrank uns zu klein werden würde. „Alles noch beim alten." Sagte Ich zu Christy. Dann begann Ich meinen Koffer aufzumachen und auszupacken. „Was machst du denn da?" fragte mich Christy fast schon entsetzt. Ich drehte mich zu ihr und hob eine Augenbraue hoch. „Auspacken?" Sie rollte mit den Augen und tippte sich auf ihr Handgelenk wo sich anscheinend ihre imaginäre Uhr befand. „Wir müssen los!" Ich schaute auf die Uhr, die über der Eingangstür hing. „Wir haben doch noch 15 Minuten." Stellte Ich fest. Aber Christy schüttelte den Kopf. „Nein, haben Wir nicht. Wir müssen Plätze in der ersten Reihe bekommen. Ich will doch den neuen Lehrer sehen!" Ich atmete tief durch. „Okay, okay. Aber lass mich dann wenigstens noch schnell auf die Toilette." Ich legte meinen Koffer auf den Schreibtisch und verschwand ins Bad.

Während Ich meine Hände wusch, schaute Ich mich im Spiegel an. Das kalte Wasser tat unglaublich gut auf meinen Handgelenken und kühlte mich ein wenig ab. Obwohl wir erst Mai hatten, war es schon unheimlich warm. Das Thermometer war mittlerweile auf fast 28 Grad geklettert. Ich sah, dass meine Wangen gerötet waren. Meine blauen Augen betrachteten mein Gesicht. Ich sah nicht besonders aus. Ich hatte durchschnittliche mittelkurze braune Haare, durchschnittliche Lippen und eine durchschnittlichen Körperbau. Meine Wimperntusche war durch den Schweiß ein wenig verschmiert, sodass Ich sie, nachdem Ich meine Hände abgetrocknet habe, korrigierte. Ich hatte ein graues Top an und eine grüne kurze Hose. Ich überprüfte noch schnell ob keine Schweißflecken zu sehen waren, dann atmete Ich nochmal tief durch und ging aus dem Bad raus.

Die Flure des großen Internats waren zum Glück schön kühl. Doch dadurch, dass Christy mich quasi durch die Gänge hinter sich her schliff, fing Ich wieder leicht an zu schwitzen. Auf dem Gang des Mädchentraktes begegneten uns viele Schülerinnen, die genau wie Ich, gerade erst angekommen waren und jetzt ihre Zimmer beziehen wollten, oder wie Christy, schon länger hier und nun auf dem Weg in die Große Halle nach unten waren. Wir gingen die Treppe in den Haupttrakt des Internats hinunter. Gegenüber war ebenfalls eine identische Treppe. Diese führte jedoch in den Jungstrakt.

Im Haupttrakt schaute Ich zur Eingangstür, welche gerade geöffnet wurde. Ein Mädchen trat hindurch. Ich hob meine Arme in die Luft und fing an zu winken. „Lexy!" rief Ich den Namen unserer Freundin. Sie entdeckte mich und kam lächelnd auf uns zu. Auch Christy drehte sich jetzt Richtung Tür. „Hey Leute!" rief Lexy uns auf halbem Weg zu. Auch sie hatte, genau wie Ich, einen Rollkoffer und eine Sporttasche dabei. Christy lief auf Lexy zu. „Lexy! Wo bleibst du denn? Wir sind schon auf den Weg in die Große Halle, komm mit!" Lexy schaute Christy belustigt an. „Was ist denn mit dir los. Du weißt doch, mit Pünktlichkeit habe Ich es nicht so. Lass mich meine Sachen hochbringen dann komme Ich auch zu euch." Doch Christy schüttelte den Kopf. „Nein dann verpasst du ja die Halbe Rede. Nimm deine Sachen einfach mit, wird schon keinen stören. Komm!" Sie zog Lexy so heftig am Arm, dass diese garkeinen Widerstand leisten konnte. Ihre blonden Haare wehten durch die Luft, als wir uns zu dritt erneut auf den Weg in die Große Halle machten.

In der Halle angekommen war sie schon gut gefüllt. Lexy stellte ihre Sachen neben der Eingangstür ab, in der Hoffnung, sie würden dort niemanden stören. Der Hauptteil der Schüler, der bereit auf seinen Stühlen saß, war weiblich. Es wurde deutlich untereinander getuschelt. Reden die alle über den neuen Lehrer?

Die Große Halle wird normalerweise als Kantine genutzt. Doch wo sonst immer lange Tische mit Stühlen standen, standen dort heute nur die Stühle. Sie zeigten in Richtung der Erhöhung, die sich am Ende des Raumes befand. Dort befand sich ein Stehpult und dahinter einige Tische mit Stühlen, an denen bei der Begrüßungsrede später die Lehrer sitzen würden. Die großen Fenster, die rechts und links an den Seiten des Raumes bis zum Boden reichten, fluteten die Halle mit warmen Sonnenlicht. In Winter war es immer sehr angenehm die warme Sonne durch die Fenster auf der Haut zu spüren, aber im Sommer war es eher eine Qual.

Zum Glück zerrte uns Christy zu einer Stuhlreihe, die nicht so sehr im Sonnenlicht stand. Als wir unsere Plätze in der dritten Reihe eingenommen hatten, Christy hätte ja lieber in der ersten Reihe gesessen, aber die war schon voll, beugte sich Lexy zu uns. „Was ist denn los? Warum sind alle so aufgeregt? Es ist doch dieselbe, langweilige Begrüßungsrede wie jedes Jahr oder nicht?" Ich schüttelte den Kopf und sagte fast schon spottend: „Eben nicht. Christy meint es gibt einen neuen, ultra heißen Lehrer, den sie unbedingt aus der Nähe betrachten möchte." Lexy sah unsere Freundin verstört an. „Das ist creepy." Wir lachten. Christy erwiderte: „Ist mir egal, lacht ruhig. Ihr werdet mir noch dankbar sein." Lexy und Ich nickten ironisch. „Bestimmt." Sagten wir gleichzeitig.

Fire & IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt