Der Tag war unglaublich stressig. Statt zu duschen, war Ich die ganze Freistunde und Mittagspause mit Arbeiten beschäftigt. Die Schüler hatten mir so unglaublich viele Fragen gestellt und Anmerkungen gegeben, die Ich bearbeiten musste. Am meisten zu tun hatte Ich mit meinen drei Deutschkursen. Als eigenständiger Lehrer arbeiten war doch ein riesiger Unterschied zum Referendariat. Ich hatte gerade meinen letzten Deutschunterricht des Tages abgeschlossen und schloss gerade mein Zimmer auf. Ich hatte gestern, als Ich wieder einige meiner Sachen in die Schränke geräumt hatte, einen kleinen Kühlschrank gefunden. In diesem hatte Ich jetzt einige Lebensmittel gelagert, für den Fall, dass Ich, wie heute, nicht zum essen kommen würde. Da würde Ich mir gleich etwas rausholen. Aber zuerst würde Ich duschen gehen müssen. Das Deo verlor langsam seinen Effekt. Also stellte Ich meine Lehrertasche an meinen Schreibtisch im Büro und ging in mein Zimmer. Nach dem Duschen wollte Ich mir den Fluss anschauen, zu dem wir morgen fahren würde. Steffi hatte mir den Standort heute Morgen geschickt. Da er nicht weit weg war, würde Ich hinlaufen. Ich könnte auch eine kleine Joggingeinheit daraus machen. Aber dann würde es sich nicht lohnen, jetzt duschen zu gehen. Also würde es wohl beim Spazieren gehen bleiben.
Die Dusche tat gut. Der ganze getrocknete Schweiß auf meinem Körper wurde langsam ekelig. Ich stieg aus der Dusche, nahm mir mein Handtuch und fing an mich abzutrocknen. Doch dann hörte Ich, wie es an meiner Tür klopfte. Ich stoppte das Abtrocknen. Wer würde jetzt was von mir wollen? Bestimmt Silvie. Jemand anderes fiel mir nicht ein. Ich beschloss es zu ignorieren und trocknete weiter meinen Körper ab. Meine Haare trocknete Ich zum Schluss. Ich föhnte sie nie, sondern ließ sie immer an der Luft trocknen, da Ich sie nicht besonders oft stylen musste. Dann zog Ich mir meine Boxershorts und, weil Ich ja noch nach draußen gehen wollte, eine Jeans an. Dann klopfte es erneut an der Tür. Wenn man zweimal klopft, muss es wohl wichtig sein. Leicht genervt schaute Ich schnell in den Spiegel und ging dann aus meinem Bad. Ich hatte noch kein Shirt an, das war mir bewusst, aber egal. Immerhin war Ich gerade duschen und in meinem eigen Zimmer, da darf Ich rumlaufen, wie Ich will. Ich riss meine Eingangstür auf und noch bevor Ich sah, wer dort stand, fragte Ich: „Ja?" Zu meiner Überraschung standen zwei Schülerinnen vor der Tür. Ohne konkretes Anliegen durften die den Lehrertrakt doch gar nicht betreten, aber anscheinend war Ich ihr Anliegen. Ich schaute die beiden Mädchen an und bemerkte, dass es Queens und eine ihrer beiden Freundinnen war, die braunhaarige, um genau zu sein. Statt zu sagen, warum sie hier waren, starrten mich beide nur an, vor allem Queens. Sie fuhr mit ihren Augen meinen Oberkörper auf und ab. Jetzt bereute Ich es doch, kein T-Shirt angezogen zu haben. Ihr Blick löste etwas in mir aus, was Ich nicht erklären konnte. Mir wurde warm und trotzdem lief mir ein Schauer den Rücken herunter. Das war nicht gut, das sollte nicht so sein. Sie darf mich so nicht anschauen und Ich darf mich nicht so fühlen. Weil sie immer noch nichts sagten, verlagerte Ich mein Gewicht und fragte noch einmal: „Was ist los?" Queens erwachte aus ihrer Starre und stieß ihrer Freundin in die Seite. Diese schüttelte kurz den Kopf und stotterte dann: „Ähm, Sie meinten ja wir gehen morgen schwimmen und dass Montag nach dem Sportunterricht alle Mädchen zu Ihnen kommen sollten, wenn sie nicht mitschwimmen können, und jetzt hab Ich genau das Problem und wusste nicht, ob Ich Ihnen Bescheid sagen sollte oder nicht, deswegen dachte Ich mir sage Ich es Ihnen lieber damit Sie sich darauf vorbereiten können oder warum auch immer Sie das wissen wollten." Verwundert schaute Ich das Mädchen an. Das war ihr Anliegen? Der Grund, um in den Lehrertrakt zu kommen? Das hätte sie mir auch morgen früh sagen können. Aber es stimmte ja, Ich hatte wissen wollen, wer verhindert sein würde. Also hatte sie alles richtig gemacht. Ich riss mich zusammen und nickte. „Alles klar, dann weiß Ich Bescheid." Dann drehte Ich meinen Kopf zu Queens, die aufgehört hatte, meinen Körper zu begutachten. Stattdessen war ihr Blick nun auf mein Gesicht fokussiert und es sah so aus, als müsste sie sich zwingen, nicht wieder runterzuschauen. „Queens." Bemerkte Ich nur. Dann tat Ich es ihr gleich und schaute ihr erst in die Augen, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen und wanderte dann langsam mit meinem Blick ihren Körper runter. Ich wollte, dass sie sich so fühlt wie Ich. Erst zu ihrem Hals, weiter zu ihren Brüsten, runter zu ihrem Bauch, ihre Beine entlang, bis Ich bei ihren Schuhen angekommen war. Dann drehte Ich mich wieder zu ihrer Freundin, lächelte und sagte: „Bis morgen." Dann drehte Ich mich um und machte die Tür zu.
Nachdem Ich sie geschlossen hatte, lehnte Ich mich mit meinem Rücken gegen die Tür. Was war das denn? Hatte Ich gerade ernsthaft den Körper einer Schülerin...? Das durfte nie wieder passieren. Wenn Ich noch nicht duschen gewesen wäre, würde Ich es jetzt tun. Aber eiskalt. Okay, Ich musste wieder runterkommen. Ich tastete meine Hosentaschen ab. Ich muss eine rauchen. Jetzt. Ich lief ins Bad und zog das T-Shirt an, welches Ich mir schon rausgelegt hatte. Dann zog Ich mir meine Laufschuhe an, steckte mir meine Kopfhörer, Schlüssel, mein Handy und Zigarette ein und ging aus meinem Zimmer. Ich ging jetzt doch laufen, weil Ich meinen Kopf freibekommen musste.
Ich ging durch die Eingangstür und atmete erstmal die Abendluft ein. Es waren viele Schüler draußen und genossen den Sommerabend. Die meisten schienen jedoch im Park zu sein, also setzte Ich mich auf eine Bank auf dem weißen Platz vor der Eingangstür und zündete mir eine Zigarette an. Ich hatte immer noch keine Ahnung, ob man auf dem Campus rauchen durfte, aber das war mir egal. Warum verfolgte dieses Mädchen mich so? Mir war aufgefallen, dass Ich sie von allen Schülern am häufigsten auf dem Campus gesehen hatte. Was mussten die jetzt von mir denken? Ich hoffte, Ich würde keine Probleme bekommen. Es war immerhin erst mein dritter Tag als Lehrer an dieser Schule. Ich zog den Rauch in meine Lunge und pustete ihn wieder aus. Einige Schüler, die an mir vorbeiliefen, musterten mich aufmerksam, sagten aber nichts. Ich stützte meinen Kopf in die Hände. Ich hatte sie morgen auch noch in meinem Kurs. Und wir gehen schwimmen. Na super, dann sehe Ich sie auch noch im Badeanzug. Ich würde sie einfach ignorieren würden, so gut es ging zumindest. Sie war ja immer noch meine Schülerin. Morgen früh fahre Ich ins Gym und dann würde Ich mich richtig auspowern, sodass Ich keine Kraft mehr haben würde, darüber nachzudenken. Ich rauchte auf. Dann warf Ich den Stummel auf den Boden und drückte ihn mit dem Fuß aus. Hier liegen lassen konnte Ich ihn nicht, also hob Ich ihn wieder auf und schmiss ihn in den nahegelegensten Mülleimer. Nachdem Ich ihn weggeworfen hatte, holte Ich meine Kopfhörer aus meiner Tasche, steckte sie mir in die Ohren und verband sie mit meinem Handy. Bis zum Fluss sind es ungefähr 10km. Für die Strecke würde Ich maximal 45 Minuten brauchen. Ich machte mir meine Musik an und lief los.
Cardio war nicht meine erste Wahl, wenn es zu Sport kommt, aber man konnte super nachdenken, während man lief. Ich lief durch einen Park, welcher direkt neben einer Fabrik lag. Der Weg war mit Schotter ausgelegt, was diese Strecke zur idealen Joggingstrecke machte. Schotter war der beste Untergrund zum Laufen, weil man auf ihm abfedert, dadurch werden die Sprunggelenke weniger belastet und man bekommt nicht so schnell Probleme. Meine Smartwatch zeigte mir an, dass Ich bereits seit 20 Minuten unterwegs war. Obwohl der Park nicht sehr weit weg vom Schulgelände war, begegnete Ich hier niemandem, was mir auch sehr gelegen kam. Ich hatte jetzt keine Lust auf eine Konversation. Ich wollte einfach nur laufen.
Ich war wieder in meinem Zimmer. Ich hatte mir das Gebiet um den Fluss herum angeschaut und eine Route ausgewählt, welche meineSchüler morgen laufen würden. Nachdem Ich etwas gegessen hatte, ging Ich auchschon ins Bett.
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Fire & Ice
Teen Fiction(Pausiert) Ein weiteres Halbjahr an der Internatsschule Aguentin beginnt. Doch für Gerrit Parker ist es das erste an der Schule. Er ist der neue Lehrer an der Schule, über den alle Mädchen reden. Unglaublich gutaussehend, jung und Sportlehrer. Er er...