Fely - Teil 7

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Wir warteten vor dem Eingang der Sporthalle auf unseren Lehrer, damit er die Tür aufschloss. Als er um die Ecke bog, schauten sich alle zu ihm um, sogar Ich. Er hatte sein Hemd gegen ein schwarzes Muskelshirt und seine Jeans gegen eine schwarze Jogginghose getauscht. Über seiner Schulter hing eine ebenfalls schwarze Sporttasche. „Morgen." Sagte er als er an uns vorbei ging. „Guten Morgen Herr Parker." Kam es von einigen zurück. Er schloss die Tür auf und wies und an, in unsere Kabinen zu gehen und uns umzuziehen.

Fertig angezogen standen wir nun in der Halle. Die Sportkleidung war ebenfalls von der Schule vorgegeben. Schwarze Leggins und T-Shirts für die Mädchen und ebenfalls schwarze Jogginghosen und T-Shirts für die Jungs. Auf den T-Shirts war, genau wie bei der Jacke der Uniform, das Wappen auf der linken Seite zu sehen. „Setzt euch ruhig auf die Bank. Ich möchte erst die organisatorischen Dinge mit euch klären." Wir taten was unser Lehrer uns befahl und Parker stellte sich vor uns auf. Er verschränkte die Arme, sodass man jetzt besonders gut seine Arme mustern konnte. Er hatte, wie schon vermutet, ausgeprägte Schultermuskeln, sowie Bizeps und Trizeps. An seinen Unterarmen zogen sich leicht hervorstehende Venen entlang. Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Er sah wirklich verdammt gut aus. „Ichmöchte euch jetzt schon mal vorwarnen. Am Ende des Halbjahres machen wir einen10 Kilometer Lauf und Ich möchte, dass ihr jetzt schon anfangt dafür zutrainieren" Alle stöhnten auf. „Muss das sein?" fragte ein Junge am Ende der Bank. „Ja, das muss sein. Keiner wird sich davor drücken können, wer an dem Tag krank ist, muss ihn an einem anderen Tag wiederholen. Keine Ausnahme. Zudem werden wir in der nächsten Stunde mit einem anderen Sportkurs zum Fluss fahren und dort schwimmen gehen. Wir haben uns gedacht, dass das eine schöne Abkühlung bei dem Wetter ist. Alle Mädchen die verhindert sein werden," er machte eine kurze Pause und sah uns der Reihe nach an, um sich zu vergewissern, dass wir verstanden, was er damit meinte. „werden den Fluss auf und ab laufen, um ihre Ausdauer zu trainieren." Ich stupste Lexy lächelnd an. Sie hatte es ja generell nicht so mit dem pünktlich sein. Sie schaute mich kurz an, sah dann aber wieder nach vorne. Unser neuer Lehrer hatte wohl bemerkt, dass ich meine Freundin angestupst hatte und wendete seine Aufmerksamkeit mir zu. „Haben Sie noch Fragen Frau...?" Ich presste meinen Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. „Nein, habe Ich nicht." Ich sagte ihm meinen Namen absichtlich nicht, weil Ich keine Lust hatte, von Anfang an auf seiner Liste zu stehen. Das nahm er zum Glück auch einfach so hin. „Die, die jetzt schon wissen, dass sie Donnerstag nicht beim Schwimmen mitmachen können, melden sich bitte nach der Stunde bei mir." Einige Mädchen wurden rot. Zumindest dachte er daran. Nicht wie andere männliche Sportlehrer, die wir in der Vergangenheit hatten. Diese hatten uns teilweise so lange ausgefragt, warum wir nicht am Schwimmunterricht teilnehmen konnten, bis wir es ihm sagen mussten. Das war so unglaublich unangenehm, da war mir seine Art und Weise damit umzugehen hundert Mal lieber. Das war halt etwas Natürliches, was kein Mädchen kontrollieren konnte.

Parker bedeutete uns mit einer Geste von der Bank aufzustehen. Als wir standen ging er in die Lehrerkabine. Christy und Lexy kamen sofort auf mich zu. „Meine Güte, das fängt ja ganz anders an als Ich es erwartet hatte." Sagte Christy. Ich sah sie verwirrt an. „Was hast du denn erwartet? Er ist Lehrer. Er würde ja wohl kaum anfangen mit euch zu flirten." Die beiden sahen mich böse an. „Man darf doch noch träumen dürfen." Murrte Lexy. Parker kam wieder aus der Kabine raus und hielt ein Blatt Papier in der Hand, mit dem er auf uns zukam. „Ich werde nun einen Namen aus der Kursliste wählen. Derjenige leitet dann bitte das Aufwärmen für den Kurs. Bitte laufen Sie dabei ein paar Runden um die Sporthalle. Variieren Sie die Laufarten und bauen Sie einige Übungen mit ein, damit Sie alle optimal aufgewärmt werden." Der gesamte Kurs starrte sich an. Normalerweise leiteten die Lehrer den kompletten Unterricht und wir taten nur, was uns befohlen wurde. Wir waren der kleinste Sportkurs aus unserer Stufe was bedeutete, dass die Wahrscheinlichkeit dranzukommen, höher war als bei den anderen Kursen. Was man eigentlich nicht vergleichen konnte, weil Ich ja nicht in einem der anderen Kurse bin, also war die Wahrscheinlichkeit nie anders und... „Felizitas Queens." Mein Herz stoppte und mir wurde schlagartig warm. Lexy und Christy drehten sich entsetzt zu mir um. Parker schaute von der Liste auf. „Wer von Ihnen ist Felizitas Queens?" Ich hob langsam meine Hand. Herr Parker sah mich eine Sekunde länger an als nötig und nickte dann. „Dann mal los." Mit den Worten drehte er sich um und verschwand wieder in der Kabine. „Was soll Ich denn machen?" fragte Ich meine beiden Freundinnen hektisch. Doch die zuckten nur mit den Schultern. Sehr große Hilfe, danke. Meine Klassenkameraden sahen mich erwartungsvoll an, was mich nur noch nervöser machte. Ich holte tief Luft. Dann fing Ich an zu laufen.

Fire & IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt