Fely - Teil 13

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Auf der Station angekommen, kam die Krankenschwester auf uns zu. Sie staunte nicht schlecht, als Ich nur mit Badeanzug und Bluse bekleidet in den Armen eines Lehrers auf sie zu kam. „Was ist denn mit dir passiert?" fragte sie mich besorgt. Sie legte einen Finger unter mein Kinn und hob es sanft an. „Sie hatte einen Krampf als wir im Fluss schwimmen waren und ist dann untergegangen. Sie hat ziemlich viel Wasser geschluckt und zittert sehr." Schilderte Parker ihr. Die Schwester sah uns an. „Nur Sie beide waren im Fluss schwimmen?" fragte sie uns. Parker versteifte sich. „Nein, natürlich nicht." Sagte er ernst. Die Krankenschwester lachte. „Kleiner Scherz. Ich bin Schwester Isabelle." Stellte sie sich mir lächelnd vor. „Dann wollen wir mal schauen, was dir fehlt. Geh ruhig schonmal in das Zimmer dort drüben. Ich nehme deine Tasche kurz an mich." Ich nickte, doch Parker ließ mich nicht los. Ich sah fragend zu ihm hoch, doch noch immer sah er mich nicht an. „Ich werde hier warten, wenn das okay ist." Verwundert sah Isabelle ihn an, zuckte dann aber mit den Schultern. „In Ordnung, Sie können sich dort auf den Stuhl setzten." Sie deutete auf einen Stuhl, der schräg gegenüber von dem Zimmer an einer Wand stand, in das Ich gehen sollte. Nun löste Parker seine Hände von meinen Schultern und übergab meine Tasche Schwester Isabelle.

Das Zimmer war sehr klein und hatte kein Fenster. Die einzige Lichtquelle war die Neonröhre an der Decke, die hin und wieder ein Summen und Brummen von sich gab. Links an der Wand stand eine Reihe von Kommoden mit Schuladen, in denen sich wahrscheinlich Verbände, Desinfektionsmittel und andere medizinische Ausrüstung verstaut war. Jedes Möbelstück in diesem Raum war in einem mintgrün Ton gehalten. Rechts an der Wand stand eine Liege, ebenfalls mintgrün, auf die Ich mich setzen sollte. „Mach es dir gemütlich." Sagte die Schwester freundlich. Als Ich mich setzte, knartschte die Liege. Ich fragte mich, wie alt alles in diesem Raum schon sein muss. Das meiste Equipment sah aus als würde es noch aus der Kriegszeit stammen. Schwester Isabelle stellte meine Tasche auf einen der Stühle neben den Kommoden und setzte dich dann auf einen Hocker mit Rollen. Dann rollte sie zu mir. „So Süße, jetzt sag mir erstmal wie du heißt und dann erzähl mir mal was passiert ist." Ich nickte. „Meine Name ist Fely. Wir waren unten am Fluss. Ich bin im Wasser geschwommen und habe dann einen Krampf in meiner linken Wade bekommen." Ich deutete auf meine Wade und massierte sie sanft. „Dann kam Ich in eine Strömung und konnte mich einfach nicht mehr über Wasser halten." Isabelle nickte. „In Ordnung. Dann werde Ich einmal schnell deine Lungen abhören, nicht dass du Wasser eingeatmet hast. Du musst dich ja nicht sonderlich ausziehen, es reicht, wenn du die Bluse ein wenig hochhebst." Ich tat was sie mir sagte. Der nasse Badeanzug wurde langsam unangenehm auf der Haut. Dadurch, dass es im Gebäude angenehm kühl war, kühlte sich der nasse Stoff ebenfalls ab und ich fröstelte leicht. Die Schwester setzte sich das Stethoskop auf und setzte das Ende auf meine Haut. „Tief ein und ausatmen bitte." Wies sie mich an. Als Sie fertig war, war sie anscheinend zufrieden mit ihrem Befund. „Das hört sich so weit alles normal an. Keine Anzeichen von Schäden der Lunge. Du scheinst aber unterkühlt zu sein. Trotz des warmen Wetters empfehle Ich dir, dass du dich gleich in dein Bett legst und dich gut zudeckst. Dein Körper muss wieder auf Betriebstemperatur kommen. Trink etwas Warmes, einen Tee oder einen Kakao, das wärmt von innen. Und zieh definitiv so schnell es geht diesen nassen Badeanzug aus. Wie geht es deiner Wade?" Sie kümmerte sich wirklich toll um mich. Ich hob demonstrativ mein Bein ein wenig an. „Sie tut weh, vom Krampf wahrscheinlich." Schwester Isabelle streichelte über mein Bein. „Keine Sorge, das geht auch wieder weg. Dein Muskel war einfach in einem heftigen Ausnahmezustand durch den Krampf. Der ist jetzt erschöpft und das Muskelgewebe muss sich erst wieder erneuern. Heute Abend sollte es schon wieder besser gehen." Sie lächelte mich an und reichte mir die Hand. „Damit entlasse Ich dich. Komm, Ich helfe dir aufstehen." Ich lächelte sie zurück an und ergriff ihre Hand. Als Ich stand, drückte sie mir meine Tasche in die Hand. Ich fühlte mich schon wesentlich besser. „Dankeschön." Schwester Isabelle öffnete mir die Tür und legte eine Hand auf meine Schulter. „Falls noch etwas sein sollte, weißt du ja jetzt, wo du mich findest." Ich nickte dankbar.

Fire & IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt