Auf dem Parkplatz der Schule angekommen, parkte Ich so nah am Eingang wie möglich. Wir mussten zwar noch immer am Park vorbeigehen, um zur Tür zu kommen, aber näher ging es nicht. Ich stoppte den Motor und stieg aus. Dann ging Ich zur Beifahrertür, öffnete sie für Queens und half ihr, aus meinem hohen Auto auszusteigen. Dann ging Ich zum Kofferraum und holte Ich Tasche heraus und stellte mich wieder an ihre Seite. „Ab hier schaffe Ich es allein." Ließ sie mich wissen. „Ich bring dich noch zum Arzt." Meine Worte ließen keinen Widerspruch zu. Ich verstand zwar, warum sie keine Hilfe mehr wollte, aber Ich wollte das Risiko nicht eingehen, dass sie zusammenbrach. Immerhin hatte sie noch immer ihre nassen Klamotten an. Ich schloss das Auto ab und ging dann mit Queens zusammen zur Krankenstation.
Auf der Station angekommen, kam die Krankenschwester sofort auf uns zugelaufen. „Was ist denn mit dir passiert?" fragte sie besorgt an Queens gewandt. Sie legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es an. „Sie hatte einen Krampf als wir im Fluss schwimmen waren und ist dann untergegangen. Sie hat ziemlich viel Wasser geschluckt und zittert sehr." Antwortete Ich für sie. Die Schwester sah uns beide an. „Nur Sie beide waren im Fluss schwimmen?" Ich versteifte mich. Was für eine dumme Frage. „Nein, natürlich nicht." Antwortete Ich ernst. Die Schwester fing an zu lachen. „Kleiner Scherz. Ich bin Schwester Isabelle." Stellte sie sich lächelnd vor. „Dann wollen wir mal schauen, was dir fehlt. Geh ruhig schonmal in das Zimmer dort drüben. Ich nehme deine Tasche kurz an mich." Queens wollte sich in Bewegung setzen, doch Ich hielt sie weiter fest. „Ich werde hier warten, wenn das okay ist." Verwundert sah Isabelle mich an, zuckte dann aber mit den Schultern. „In Ordnung, Sie können sich dort auf den Stuhl setzten." Sie deutete auf einen Stuhl, der schräg gegenüber von dem Zimmer an einer Wand stand, in das Queens gehen sollte. Nun löste Ich meine Hände von ihren Schultern und Ich übergab ihre Tasche Schwester Isabelle. Zusammen verschwanden sie ins Zimmer und Ich setzte mich auf den Stuhl, den sie mir gezeigt hatte. Dann zog Ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schriebt Steffi. „Hi Steffi, wir sind jetzt auf der Krankenstation und sie ist in Behandlung. Könntest du wohl so nett sein und meine Tasche später mitbringen? Sie steht auf der Bank. Mein Notebook bitte auch, das sollte dort ebenfalls liegen. Vielen Dank! Liebe Grüße, Gerrit." Dann sendete Ich die Nachricht ab. Kurze Zeit später kam auch schon ihre Antwort. „Hallo Gerrit. Schön zu hören, dass ihr angekommen seid! Natürlich bringe Ich deine Tasche mit, das ist doch selbstverständlich. Übrigens, Ich habe bemerkt, dass du rauchst. Das ist auf dem Schulgelände untersagt. Aber es dürfte kein Problem darstellen, wenn du es in irgendeiner Ecke machst, wo kein Schüler dich sehen kann. Ich weiß, wie schwer es ist damit aufzuhören. Das habe Ich auch schon hinter mir! Bis später! Liebe Grüße, Steffi." Ich fand es amüsant, dass ältere Leute Textnachrichten schreiben, als wären es Briefe. Aber Ich passte mich einfach an. Jetzt hatte sich meine Frage mit dem Rauchen auch geklärt. Da werde Ich demnächst drauf achte müssen. Obwohl mir aufgefallen ist, dass, seitdem Ich hier bin, Ich viel weniger Gelegenheit zum Rauchen habe und es dadurch auch seltener tue. Jetzt, wo das Adrenalin aber langsam meinen Körper verlässt, würde Ich schon gerne eine rauchen. Ich könnte jetzt schnell nach draußen gehen, aber Ich hatte ja gesagt, dass Ich hier warten würde. Also blieb Ich sitzen. Ich überlegte. Ich war gerade mal fünf Tage hier und hatte genauso viele Begegnungen mit Queens gehabt. Und fast jede dieser Begegnungen war immer anders gewesen. Nicht unbedingt angenehm anders. Und meine Gedanken über sie waren definitiv auch nicht immer angebracht gewesen. Jetzt machte Ich mir aber nur Sorgen um sie. Ich hoffte, sie war nicht ernsthaft verletzt. Wahrscheinlich war sie einfach nur unglaublich erschöpft. Ich entschied sie vom restlichen Unterricht zu befreien. Ich hatte bemerkt, dass sie ebenfalls in dem Deutschkurs sein würde, den Ich später noch unterrichtete. Also müsste Ich nur zwei anderen Lehrern Bescheid geben. Wer diese waren würde Ich auch noch rausfinden. Queens hatte einen Krampf in der Wade gehabt. Krämpfe passieren nicht einfach so. Entweder litt sie unter Kalium- oder Magnesiummangel oder sie hatte ihre Muskeln überanstrengt. Sie war doch gestern joggen gewesen. Wahrscheinlich hatte sie das Aufwärmen ignoriert und war sofort losgelaufen. Diesen Fehler machten viele, weil sie das Aufwärmtraining unterschätzten. Ich ließ meine Schüler als Aufwärmübung zwar auch laufen, aber nicht so lange und viel diverser als beim Joggen. Das werde Ich bei der nächsten Sportstunde ansprechen, damit es den anderen nicht auch so ergeht. Ich entschied mich, eine letzte Nachricht an Steffi zu schreiben. „Perfekt, Dankeschön. Und danke auch für die Info mit dem Rauchen, das-" weiter kam Ich nicht, denn die Tür zum Behandlungszimmer öffnete sich und Queens kam heraus. Ich legte mein Handy weg, als sie auf mich zukam. Schwester Isabelle schien nicht mit rauszukommen. Fragend schaute Ich sie an und sie schien meinen Blick zu verstehen. „Alles in Ordnung." Berichtete sie mir. Erleichtert stand Ich auf. „Schön das zu hören. Ich werde dich vom restlichen Unterricht des Tages freistellen, damit du dich ausruhen kannst." Ich nahm ihr die Sporttasche aus der Hand. Sie schaute mir in die Augen. „Das hätte nicht sein müssen. Mir geht es gut, ich bin nur ein wenig Unterkühlt. In einer Stunde werde Ich bestimmt wieder topfit sein." Doch Ich schüttelte den Kopf. „Es ist mir lieber, wenn du dich heute nicht mehr überanstrengst. Dein Körper hat viel durchgemacht und braucht Ruhe. Ich bringe dich jetzt auf dein Zimmer." Ihre Schultern senkten sich ein wenig. „Okay." Stimmte sie mir dann zu.
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Fire & Ice
Teen Fiction(Pausiert) Ein weiteres Halbjahr an der Internatsschule Aguentin beginnt. Doch für Gerrit Parker ist es das erste an der Schule. Er ist der neue Lehrer an der Schule, über den alle Mädchen reden. Unglaublich gutaussehend, jung und Sportlehrer. Er er...