Kapitel 1

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Zweiter Teil von Love is Limited!

George's PoV

,,Ich werde gehen, George'' sagte er.
Als er diese vier Wörter sagte, hätte ich schwören können, gefühlt zu haben, wie mein Herz aussetzte.

,,Was redest du da?'' fragte ich ihn erneut. Er schaute mich nun an. Seine Augen waren voller Tränen. Mein Herz fing an, wie wild gegen meine Brust zu klopfen. Ich verspürte Angst, einfach nur totale Angst.

,,Ich habe dir versprochen, dich zu unterstützen und für dich da zu sein, bis du meine Hilfe nicht mehr brauchen würdest'' fing er an zu reden.

,,Ja und du hast mir auch versprochen, mich nicht zu verlassen!'' rief ich und stand auf. Ich schmiss mein Handy aufs Bett und starrte ihn an.

Er senkte seinen Blick.
,,Ich weiß, das hätte ich dir nicht versprechen sollen...'' sagte er.
War das sein verdammter ernst?

,,Das kannst du mir nicht antun...'' versuchte ich so laut es ging zu sagen, doch meine Stimme brach. Sie zerbrach genau wie mein Herz in Tausend Teile. Meine Tränen konnte ich inzwischen auch nicht mehr zurückhalten.

,,Wir wussten beide, dass dieser Tag kommen würde. Es tut mir leid...''
,,Es tut dir leid? ES TUT DIR LEID?!'' Ich verlor völlig die Kontrolle.

,,George, du musst auch schon mit mir sprechen'' riss mich die Stimme meiner Therapeutin Jenna Turner aus den Gedanken.

Ich seufzte und schaute sie an.
,,Darf ich Sie was fragen?'' fing ich an. Sie sagte zwar, dass ich sie duzen könnte, doch ich bevorzugte das Siezen.
,,Nur zu'' sagte sie.
,,Wie lange wollen Sie noch mit mir über diesen Tag sprechen?'' fuhr ich fort.

Sie nahm ihre Brille ab und stützte sich mit ihrem Ellenbogen auf ihrem Knie ab.
,,Solange bis du dieses Geschehen verarbeitet hast und ich mir sicher sein kann, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt'' antwortete sie.

Seit drei Monaten war ich inzwischen bei Frau Turner in Therapie und seit drei Monaten sprach sie mit mir über diesen Tag.

Der Tag, an dem mich die Liebe meines Lebens verlassen hatte.
Die einzige Person, die mir jemals etwas bedeutet hatte.
Der Mensch, der mir Lebensfreude gab und sie mir gleichzeitig wieder entzog.

Ich hatte ihr nie erzählt, was der genaue Grund für diese Tat war. Hätte ich ihr erzählt, dass es an einem Geist lag, hätte sie mich sofort einweisen lassen.

An diesem Tag passierte mehr, nachdem er mich verlassen hatte.
Zunächst entfiel mir der Mut, diese Pillen zu schlucken, doch noch in derselben Nacht schluckte ich andere.

Pillen, die mich für eine kurze Zeit das Jenseits sehen lassen hatten. In der Hoffnung ihn wiederzusehen, doch das hatte ich nicht - das tat ich nie wieder.

,,George'' riss sie mich erneut aus meinen Gedanken.
,,Das hier kann nur funktionieren, wenn du mich dir auch helfen lässt'' fing sie an.
,,Du weißt, dass sie dich sonst einweisen lassen werden, wenn sie keine Veränderung erkennen können'' fuhr sie fort.

Veränderung? Inwiefern sollte ich mich denn verändern? Niemand dieser Menschen wusste, was ich wirklich durchmachen musste - wen ich wirklich abseits von mir verloren hatte.

Ich schaute auf die Uhr, es war 14 Uhr. Weitere zwei Stunden, die ich hier ausgehalten hatte. Ich stand auf und verließ den Raum. Ich lief den Flur entlang und verließ das Gebäude.

Vor dem Gebäude zog ich mir die Zigarettenschachtel aus der Jackentasche und zündete mir eine Zigarette an. Ich hatte nie geraucht, irgendwann kam es einfach dazu.

,,Kannst du mir vielleicht eine geben?'' ertönte eine männliche Stimme neben mir. Dort stand ein Junge, vermutlich in meinem Alter, dunkelblonde Haare und grüne Augen.
Für einen Moment weiteten sich meine Augen. Sein Äußeres erinnerte mich an ihn.

,,Klar, nimm ruhig'' entgegnete ich und hielt ihm die Schachtel hin, aus der er sich eine Zigarette zog. Er zündete sie sich an und stieß den Rauch aus.

,,Bist du neu hier?'' fragte er mich.
,,Nein, ich wohne hier nicht. Noch haben sie mich noch nicht hier reinbekommen'' scherzte ich.
,,Ich muss dreimal die Woche zu Frau Turner kommen'' fügte ich hinzu.

Frau Turner war nicht nur für mich zuständig. Sie war die Therapeutin der gesamten Wohngemeinschaft dort. Er gehörte ihnen wohl an.

,,Sei froh. Sie behandeln darin einen, als wäre man eine tickende Zeitbombe'' scherzte er nun, woraufhin ich auflachte.

,,Warum bist du da?'' fragte ich ihn, bevor mir auffiel, dass diese Frage viel zu persönlich war. Ihm schien es jedoch nichts auszumachen.

,,Vermutlich aus demselben Grund, weshalb die anderen dort sind. Versuchter Selbstmord'' entgegnete er gelassen, als wäre es keine große Sache.
Ich nickte und zog an meiner Zigarette.

,,Und weshalb musst du zu ihr?'' fragte er mich.
,,Vermutlich aus demselben Grund wie die anderen, versuchter Selbstmord'' sprach ich ihm humorvoll nach.

Wir setzten beide ein Grinsen auf. Es war eigentlich nichts zum Lachen, doch Menschen wie wir nahmen dieses Thema schon längst nicht mehr ernst.

Es tat gut, auf jemanden zu treffen, der denselben Humor hatte und einen zu verstehen schien. Natürlich irritierte mich sein äußeres noch immer, da er mich einfach viel zu sehr an Dre - ich wollte diesen Namen nicht einmal mehr aussprechen.

Ich schmiss meine Zigarette auf den Boden und drückte sie mit meinem Schuh aus.
,,Vielleicht sieht man sich ja nochmal'' entgegnete ich ihm.
,,Bestimmt'' Er lächelte mich an.


Ich musste Love is Limited noch einmal komplett durchlesen, um mich an alles wieder erinnern zu können und währenddessen ist mir aufgefallen, dass sich meine Rechtschreibung von Ff zu Ff verbessert haha.
(Ja, auch ich habe noch immer viele Lücken in der Rechtschreibung haha)

Anyways, ich bin extrem gespannt auf den zweiten Teil!! :D

Was sind eure Gedanken bisher? ^^


Love is InsecureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt