Kapitel 15

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George's PoV

,,Hast du Lust darauf?'' fragte mich Nate, als wir ein eins der Riesenräder ankamen. Ich nickte und lächelte ihm zu.

Während wir uns darauf befanden, schaute ich mir die Aussicht an. Desto höher es sich drehte, desto mehr sah man die ganzen Lichter der Kirmes. Da es bereits dunkel war, sah es wirklich schön aus.

Ich versuchte den Abend mit Nate dort zu genießen, doch das gelang mir nur schwer - mal wieder. Denn meine Gedanken kreißten sich ungewollt um Dream.

Es waren bereits drei Tage vergangen, dass ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Nicht einmal seine Präsenz hatte ich gespürt - er war einfach weg und das bereitete mir Sorgen.

Natürlich hatte ich ihn gebeten mich in Ruhe zu lassen, damit ich mich auf Nate konzentrieren konnte, doch tief in mir wusste ich, dass ich gar nicht wollte, dass er mich in Ruhe lassen würde.

Ich seufzte durch meine Gedanken, was Nate mitbekommen hatte.
,,Alles in Ordnung?'' fragte er mich. Ich nickte nur.
,,Sicher? Du wirkst die letzten Tage schon etwas abwesend und unzufrieden''

,,Hab manchmal so Tage, nicht deinetwegen'' versicherte ich ihm, woraufhin er nickte und erleichtert wirkte.

Wie sollte das funktionieren? Wie sollte ich mich je auf jemand neuen vollkommen einlassen können, wenn mein Herz gleichzeitig noch immer für Dream schlug? Wenn mein Herz sich noch immer nach seiner Nähe sehnte und ihn einfach nicht loslassen konnte?

Wenn Nate und ich uns küsste, wünschte ich mir, dass es Dream wäre. Alleine für diesen Gedanken sollte ich mich schämen. Ich kam mir so vor, als würde ich Nate nur benutzen.

Ihn benutzen, um mich ablenken zu können. Dabei mochte ich ihn ja wirklich. Doch war es wirklich lieben? Ich wusste es nicht...ich wusste gar nichts...
Dass ich mir meiner Gefühle unsicher war, war schließlich nichts Neues.

Als ich kurz nach 23 Uhr bei mir Zuhause ankam, ließ ich mich direkt in mein Bett fallen. Ich war zu faul, um mir die Schuhe auszuziehen, noch die Strickjacke. Ich wollte einfach nur noch in mein Bett.

Eine ganze Weile lag ich dort und starrte gegen die Decke. Erneut überkam mich dieses Gefühl von innerer Leere. Ich hasste dieses Gefühl so sehr.

Gerade als sich meine Augen ganz langsam anfingen zu schließen, spürte ich Dreams Präsenz in meiner Wohnung. Sofort öffneten sich meine Augen wieder, während ich mich aufsetzte und umschaute.

Er war nirgends zu sehen, doch er war da.
,,Dream?'' rief ich leise nach ihm.
,,Ich weiß, dass du hier bist'' Er zeigte sich noch immer nicht.

Ich stieß ungewollt einen Seufzer aus. Im nächsten Moment stand er nur zwei Schritte vor mir vor meinem Bett und schaute mich an.

,,Wo warst du?'' War die erste Sache, die meinen Mund verließ und ihn wissen ließ, dass ich mir Sorgen um ihn gemacht hatte.
Deshalb starrte er mich auch etwas verwundert an, als hätte er mit so einer Reaktion nicht gerechnet.

,,Du wolltest doch, dass ich gehe?'' kam es noch immer verwundert von ihm.
,,Ja...nein...'' murmelte ich. Er musterte mich, kam auf mich zu und setzte sich neben mich auf die Bettkannte.

Als er sich hinsetzte, berührte sein Bein meins, was mich wie in Starre für einen kurzen Moment versetzte. Es war noch immer so surreal, dass wir uns wirklich berühren konnten.

,,Tut mir leid'' sagte er und zog sein Knie weg.
,,Nein...lass es da'' entfuhr es mir versehentlich, da ich zu sehr in Gedanken versunken war. Erneut schaute er mich verwundert und etwas irritiert an. Tat jedoch, was ich sagte.

Erneut seufzte ich.
,,George ich...''
,,Dream ich...'' fingen wir beide plötzlich gleichzeitig an.
,,Du zuerst'' sagte ich.

,,Ich habe verstanden und eingesehen, dass mein Auftauchen womöglich schlimmer als mein Verschwinden ist...'' fing er an.
,,Deshalb wollte ich mich von dir distanzieren. Schließlich wolltest du das ja auch...'' fuhr er fort.
,,Was? Nein!'' entfuhr es mir. Erneut starrte er mich verwundert an.

,,Ich...'' murmelte ich und erwiderte seinen tiefen Blick. Seine Augen fesselten mich. So sehr, dass ich nicht weiter sprechen konnte.

Meine Hände, mein Körper - einfach alles spannte sich an.
Ich wollte nicht, dass er geht.
Ich wollte, dass er bei mir bleibt.
Ich wollte verdammt nochmal ihn.

Es war Nate nicht fair gegenüber, doch ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Ich packte ihm am Kragen seines Shirts und zog ihn in einen Kuss hinein.

Mein Herz explodierte, während ich am ganzen Leib zitterte. Verdammt ich wollte ihn so sehr, dass wollte ich die ganze Zeit schon über...

Wir zuckten auseinander, als wir Nates Stimme plötzlich hörten.
,,Deine Türe war offe - '' Er stoppte.

Mein Blick richtete sich in seine Richtung. Er stand dort, mit geweiteten, geschockten und glasigen Augen.
Hieß das, er konnte Dream sehen?


Oh oh oh. 😌









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