Kapitel 2

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Ich schloss die Türe zu meiner Wohnung auf, lief herein und schmiss mich auf die Couch. Seit zwei Monaten lebte ich hier - alleine.

Mir wurde die Wohnung finanziert, da man der Meinung war, dass ich von Zuhause rausmüsste, um auf eigenen Beinen stehen und leben zu können, da ich es angeblich nötig hätte. So würde ich mich angeblich auch von bestimmten Gedanken ablenken.

Ich war schon immer alleine, daher machte es mir nicht viel aus.
Naja...für eine Zeit lang war ich es nicht...

Ich sah auf meinem kleinem Couchtisch die Broschüre liegen, für das Studium, für das ich mich mal beworben hatte.

Ich wurde angenommen, doch dort musste aus persönlichen Gründen wieder abgelehnt werden. Woher sollten diese Leute auch wissen, dass ich zu der Anfangszeit des ersten Semesters für zwei Wochen im Krankenhaus lag?

Dieses Studium wollte ich sowieso nie machen. Ich hatte mich dort nur beworben, weil es Dream wollte.

Wow...zum ersten Mal seit langer Zeit hatte ich seinen Namen wieder wirklich ausgesprochen - wenn auch in Gedanken.

Jedes Mal, wenn ich an ihn dachte, zog sich meine gesamte Brust zusammen, während ich mit Tränen kämpfte.

Ich hatte sein verschwinden nie verkraften können. Er war alles, was ich auf dieser beschissenen Welt hatte. Er wusste es und hatte mich dennoch verlassen.

Er wäre sicherlich enttäuscht gewesen, wenn er gewusst hätte, dass ich nun doch nicht am Studium teilnahm, doch wen kümmerte es überhaupt noch. Er war schließlich nicht mehr da.

Er war nicht mehr da und ich befand mich wieder in derselben Welt, in der ich mich auch vor ihm befunden hatte.

An diese Zeiten zurückzudenken, in denen ich wirklich glücklich war, schmerzte. Es schmerzte noch mehr zu wissen, dass ich auf mich alleine gestellt war.
Dass ich keine Nervensäge mehr hatte, die meine Sachen durchwühlte.
Dass ich ihn nie wieder sehen würde.

Ich hasste dieses Leben, ich hasste mich.
Wieso ich nicht einen erneuten Selbstmordversuch startete? Aus der Angst, dass er wieder fehlschlagen würde, man mich wirklich einweisen und ich absolut keine Kontrolle über mein Leben mehr haben würde.

Wenn ich schon dieses erbärmliche Leben leben musste, wollte ich selbst über mich entscheiden können und mir nichts von anderen sagen lassen.

,,Du braucht Menschen um dich herum, so kann doch niemand leben'' ertönte plötzlich aus dem Nichts die Stimme von Frau Turner in meinem Kopf.

Ich brauchte niemanden. Ich hatte zuvor auch nicht wirklich jemanden. Zudem wollte ich mich noch einmal auf jemanden einlassen, um am Ende nur enttäuscht und verlassen zu werden.
Die einzige Person, auf die ich mich verlassen konnte, war ich selbst.

Ich liebte ihn dennoch nach wie vor. Meine Gefühle für ihn waren nie verschwunden. Manchmal erwischte ich mich selbst dabei, wie ich nachts im Halbschlaf seinen Namen rief und darauf wartete, dass er an meiner Fensterbank stehen würde - selbst wenn es nicht einmal dieselbe mehr war.

Ich seufzte und lief ins Badezimmer. Ich zog mich aus, stellte das Wasser an und mich unter die Dusche. Ich sollte aufhören, noch immer an ihn zu denken. Er war weg und würde nie wieder kommen. Ich würde mir nur selbst weiterhin damit schaden.

Ich stand anscheinend schon so lange unter der Dusche, dass meine Haut bereits anfing zu schrumpfen. Ich stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Im selben Moment klingelte mein Handy.

Auf dem Display erschien der Name von Drista. Sie versuchte mich immer wieder zu kontaktieren, seit ich von Zuhause ausgezogen war.

Sie machte sich Sorgen um mich und wollte immer stets nach mir schauen. Doch alleine beim Lesen ihres Namens wurde ich wieder an Dream erinnert. Wenn ich sie anschaute, sah ich ihn.

Deshalb versuchte ich ihr so gut es ging aus dem Weg zu gehen. Sie war jedoch hartnäckig und gab nicht auf - ganz wie ihr Bruder...

Ich seufzte und nahm dieses Mal tatsächlich ab, statt den Anruf weiterhin zu ignorieren.
,,George...'' ertönte ihre Stimme besorgt.
,,Tut mir leid, dass ich erst jetzt dran gehe'' sagte ich.

,,Ich weiß ganz genau, dass du mir versuchst aus dem Weg zu gehen. Lass mich dir doch bitte helfen. Er wäre sicherlich nicht glücklich, dich wieder in dieser Verfassung zu sehen, das weißt du doch ganz genau'' kam es von ihr.

Der Griff um mein Handy verstärkte sich. Wieso musste sie ihn jetzt wieder erwähnen? Ich versuchte gerade nicht an ihn zu denken.

,,Ich weiß...für diese Verfassung ist er aber auch Schuld'' entfuhr es mir.
 Ich hörte sie seufzen.
,,Du kannst mit mir darüber sprechen''

Ich wusste, dass ich es konnte, aber ich wollte es nicht. Auch wenn ich ihn liebte, empfand ich auch neben Schmerz und Enttäuschung Hass.

Er wusste doch ganz genau, wie es mir ergehen würde, wenn er mich verlassen würde. Zudem hatte er mich angelogen. Er hatte mir versprochen mich nicht zu verlassen und dennoch hatte er genau das getan.

,,Danke, aber dafür habe ich ja meine Therapeutin'' entgegnete ich ihr und legte auf. Es tat mir leid, dass ich nun so zu ihr war, doch sie musste auch mich einfach verstehen.

Frau Turner sagte, dass ich Ablenkung brauchen würde, doch wo sollte ich diese herbekommen?
Mir fiel der dunkelblonde Typ von heute wieder ein. Er schien mir recht sympathisch.

Vielleicht sollte ich mich mit ihm einfach anfreunden und darauf hoffen, diese Ablenkung zu bekommen.


''Anfreunden'' Mhhh...😂

Ich bin euch ehrlich; Ich finde, dass Love is Limited einer meiner unbekanntesten Ff's ist, dafür aber eine der besten. Ich war mir anfangs was Love is Limited anging ziemlich unsicher, daher auch unsicher einen zweiten Teil zu schreiben, doch mittlerweile brenne ich für den zweiten Teil förmlich. Einfach alleine schon dadurch, da ich weiß, was alles passieren wird haha.

Natürlich ist mir beim erneuten Nachlesen des ersten Teils aufgefallen, dass meine Rechtschreibung noch nicht so gut wie jetzt war und sich viele Fehler eingeschlichen haben. Aber umso mehr bin ich froh darüber, es hier besser machen zu können. :P








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