Wir kamen beim Wohnheim am Empfang an.
,,Länger schon nicht mehr gesehen'' scherzte die Frau, da ich zuvor ja ziemlich oft hier war. Ich begrüßte sie und fragte, ob Nate da wäre.,,Nate Sanders, richtig?'' fragte sie nach, woraufhin ich nickte. Sie setzte plötzlich ein nicht so erfreuliches Gesicht auf.
,,Er befindet sich aktuell im Krankenhaus, tut mir leid dir das sagen zu müssen'' sagte sie.
,,Wieso im Krankenhaus?'' fragte ich nun nach. Bitte hab nichts Dummes angestellt Nate, dachte ich mir nur.,,Er wurde heute Morgen mit einer Überdosis aufgefunden. Das darf ich dir eigentlich nicht sagen'' Meine Augen weiteten sich.
,,Wissen Sie vielleicht in welchem Krankenhaus er sich befindet?''
,,Sankt Ford'' antwortete sie. Ich nickte ihr dankbar zu.
,,Viel Glück'' hörte ich sie hinterherrufen.Ich stieg ins Auto und fuhr sofort los.
Während ich an einer roten Ampel stand, füllten sich meine Augen langsam mit Tränen, während Clay bereits auf der Beifahrerseite saß.,,Das ist meine Schuld...'' murmelte ich.
,,Ich wusste, dass etwas nicht stimmte und ich habs einfach ignoriert...'',,Es ist nicht deine Schuld'' versuchte er mich aufzumuntern.
,,Und wessen dann? Ich habe ihn im Stich gelassen, Clay. Ich!'' entgegnete ich ihm mit etwas zu lauter Stimme.,,Ich habe ihn im Stich gelassen, obwohl ich weiß, was er alles durchgemacht hat. Obwohl ich weiß, dass ich seine einzige Bezugsperson bin...'' Als das Auto hinter mir hupte, bemerkte ich, dass die Ampel bereits grün war und fuhr weiter. Clay war still und sagte nichts mehr.
Die ganze Fahrt über war es still im Auto. Als ich ausstieg, schaute ich zu Clay - der dort nicht mehr saß.
Ich lief herein und fragte an der Rezeption nach Nate Sanders. Erst wollten sie mich nicht zu ihm lassen, da ich kein Verwandter von ihm war, doch als ich ihnen sagte, dass ich seine einzige Bezugsperson wäre, gaben sie schließlich nach.
Ich betrat den Raum und sah ihn an Tausend Geräten angeschlossen auf dem Bett liegen.
,,Er wird zurzeit künstlich beatmet, bis die Medikamente seinen Körper vollständig verlassen haben'' erzählte mir die Krankenschwester.,,Wann wacht er auf?'' fragte ich sie. Sie brauchte schon viel zu lange, um mir eine Antwort zu geben.
,,Wir wissen nicht, ob oder wann er wieder aufwachen wird. Die Medikamente haben in seinem Körper großen Schaden angerichtet und vor allem seine Atemwege stark betroffen'' antwortete sie schließlich. Deshalb wurde er also künstlich beatmet.,,Okay, Dankeschön...'' entgegnete ich ihr und schaute ihr zu, wie sie den Raum verließ und ich nun alleine dort war.
Ich schnappte mir einen Stuhl und setzte mich an die Seite des Bettes. Dieser Anblick war grausam und das war einzig und alleine meine Schuld.
,,Es tut mir leid...'' entschuldigte ich mich bei ihm, auch wenn er mich wahrscheinlich nicht hören konnte.
Ich nahm seine Hand und hielt sie fest. Die Hand, die mir den Halt gab, als ich ihn brauchte.Er hatte mich gebraucht, mehr als alles andere, doch ich hatte ihn nicht beachtet, da ich viel zu sehr mit mir selbst und Clay beschäftigt war.
Ich dachte, dass er abgeschlossen hätte, doch bereits als wir miteinander sprachen, kam mir das alles viel zu merkwürdig vor. Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen...
Tränen liefen mir herunter. Es war die eine Sache, wenn ich mein Leben auf den Kopf stellte, doch das eines anderen Menschen?
Ich wusste, dass ich Nate wichtig war, doch ich hätte niemals gedacht, dass ich ihm so wichtig sein würde.
Nate erinnerte mich nicht nur an Clay - nein. Er erinnerte mich auch an mich selbst. Er war wie eine Mischung aus uns beidem.
Als ich am Abend Zuhause gerade durch die Türe kam, sah ich Clay dort stehen.
,,Wir müssen reden'' sagte er.Er schaute mich mit einem Blick an, der mir verriet, dass was auch immer nun kommen würde, nicht gut war.
Well...Nate ist noch nicht tot, das ist doch gut! :D
Was es wohl mit Clay nun auf sich hat? 😌
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Love is Insecure
Fanfiction!Zweiter Teil von Love is Limited! Nachdem George Clay verloren hatte, brach seine Welt zusammen, die Clay ihm wieder aufgebaut hatte. Durch seinen versuchten Selbstmord sollte er Zwangs-eingewiesen werden, doch er konnte sich davor schützen, indem...