Kapitel 12

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,,Nate...ich - '' fing ich an, doch er unterbrach mich. Er legte seine Hand an meine Wange und schaute mir so fest in die Augen, wie er es zuvor noch nie getan hatte.
,,George, bitte...'' flehte er.

,,Von mir aus schlag mich, beleidige mich, weiß mich ab, aber bitte verlass mich nicht!'' Seine Augen begannen sich mit Tränen zu füllen.
Was sagte er da bitte? Wieso sollte ich ihn je schlagen oder beleidigen wollen?

Ich schloss meine Augen. Was tat ich hier? Ich wollte ihn nicht verletzen, doch genau das tat ich doch gerade? Ich wäre somit kein Stück besser als Dream.

,,Komm her...'' murmelte ich und zog ihn in eine Umarmung, die er sofort erwiderte.
,,Tut mir leid...'' entschuldigte ich mich.

Als er sich von mir löste, schaute er mich an.
,,Was auch immer es ist, wir können das zusammen durchmachen, okay?'' sagte er, woraufhin ich nur nickte.

Wenn er nur wissen würde, dass wir es eben nicht zusammen durchstehen konnten, da es hier um Dream ging - Dream und mich.

,,Denkst du, die Mikrowelle kann das Essen noch retten?'' fragte ich ihn, woraufhin er grinste.
,,Bestimmt'' antwortete er.

Während dem ganzen Geschehen, während dem ganzen Abend, den ich bei Nate war, wusste ich nicht, dass Dream dort war, sich nur nicht zeigte.

Da ich mich vollkommen auf Nate konzentriert hatte, bemerkte ich es auch erst spät Abends. Wir lagen auf seinem Bett und schauten einen neuen Film.

Als Nate kurz zum Empfang ging, da er Bescheid geben musste, dass ich die Nacht über bleiben würde, fiel mir erst die Präsenz von Dream auf.

Ich stand auf und schaute mich um, doch ich sah ihn nirgendwo. Er war aber zu hundert Prozent da.
,,Dream?'' rief ich seinen Namen.

Als ich mich umdrehte und wieder zum Bett laufen wollte, stand er plötzlich vor mir.
,,Was tust du hier?'' entfuhr es mir leicht erschrocken.
,,Ich...ich weiß nicht...'' fing er an.
,,Ich wollte schauen, wo du bist und als ich dann mitbekommen habe, was zwischen euch - '' Ich unterbrach ihn.

,,Bist du etwa den ganzen Tag schon hier und beobachtest uns?'' fragte ich ihn, er nickte.
,,Hab ich dich nicht gebeten mich in Ruhe zu lassen?'' 
,,Warum wolltest du das dann zwischen euch beenden?'' entgegnete er und traf damit einen Punkt bei mir, weshalb ich verstummte.

,,Das hat dich nicht zu interessieren'' zischte ich und schaute zur Seite. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er auf mich zukam.
,,Du schaust noch immer weg, wenn ich recht habe'' sagte er in einem neckenden Ton, der mir eine Gänsehaut verpasste.

Als ich plötzlich seine Hand an meiner Wange spürte, schaute ich ihn mit geweiteten Augen an.
,,Wie...?'' wollte ich fragen, doch ich verstummte.
Wie konnte es sein, dass wir uns berühren konnten? Das konnten wir doch vorher auch nicht?

,,Ich schätze, das ist einfach die Verbindung zwischen uns'' fing er an.
,,Die Bindung, die mich zurück zu dir geholt hat'' fuhr er fort und näherte sich mir mit seinem Gesicht.

Ich hätte mich zurückziehen sollen, alleine wegen Nate, doch ich konnte es einfach nicht. Dazu war ich viel zu sehr in seinem Bann.

Sein Atem streifte meine Haut. Es fühlte sich so unecht an und dennoch war es echt. Seine Berührungen waren echt. Das war alles, was ich immer wollte - seine Berührungen spüren.

Er schaute mir in die Augen. Ich sah in ihnen wieder dieses funkeln, welches ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte und nicht einmal dachte es je wiederzusehen zu können.

Ich schloss meine Augen. Ich musste der Versuchung widerstehen, so gut ich konnte. Ansonsten würde ich Nate doch betrügen? Auch wenn wir nicht zusammen waren, fühlte es sich so an.

,,George, schau mich an'' hörte ich ihn sagen. Ich schluckte und öffnete langsam wieder meine Augen.

,,Ich liebe dich. Das habe ich von Anfang an und es tut mir leid, dass ich es dir erst so spät gezeigt und dann verlassen habe'' fing er an.
,,Ich dachte, dass du bereit für die Außenwelt wärst und ohne mich klarkommen würdest. Ich werde dich nie wieder verlassen...jedenfalls, wenn du das nicht möchtest'' fuhr er fort.

,,Ich sehe, dass zwischen dir und Nate etwas ist und ich dir im Weg stehe. Daher möchte ich dir die Zeit geben, die du brauchst, um zu wissen, was du möchtest'' fügte er hinzu.

Mein Herz fing an zu schmerzen.
Zwei Menschen, die mir beide etwas bedeuteten und viel zu viel Verständnis mir gegenüber zeigten.
Zwei Menschen, die ich liebte und am Ende sowieso nur verletzen würde und wenn es keiner von ihnen sein würde, mich selbst...

,,Alles okay?'' ertönte plötzlich Nates Stimme.
Ich hatte erst jetzt bemerkt, dass Dream weg und Nate wieder da war.
,,Ja, alles gut'' antwortete ich ihm mit einem aufgezwungenem Lächeln, dabei war überhaupt nichts gut.


Ok hear me out! Tbh ich war die ganze Zeit tatsächlich #TeamNate, aaaaaber jetzt schwanke ich ehrlich zwischen Dream und Nate hin und her. Das ist halt ehrlich voll schwierig...😂 (Für George natürlich auch)









Love is InsecureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt