Kapitel 11

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Ich lag auf meinem Bett und starrte die Decke an. Ich dachte nicht einmal über irgendetwas nach, ich lag einfach nur dort und tat rein gar nichts.

Heute war mir auch einfach nach rein gar nichts. Ich fühlte mich leer, einfach verbraucht.
Ich hatte keine Kraft mehr, für nichts.

Nate und ich wollte uns heute eigentlich treffen, doch ich war mir nicht sicher, ob ich noch zu ihm fahren würde.

Es hatte nichts mit ihm zu tun, es war meinetwegen.
Ich hatte Angst, ihn abzuweisen.
Angst ihn durch Dreams auftauchen nun anders zu behandeln.
Angst, dass er denken würde, dass er etwas falsch gemacht hätte, wenn alles, was er tat, für mich da zu sein war.

Es war bereits 13 Uhr durch. Unser Treffen war um 12 Uhr, ich hatte ihm nicht einmal Bescheid gegeben, warum ich nicht gekommen war.

Da mein Handy seit der vergangenen Stunde immer wieder vibrierte, ging ich davon aus, dass Nate mir schrieb.

Als ich mich nach weiteren 10 Minuten endlich aufrappelte und auf mein Handy schaute, hatte ich recht. Er machte sich Sorgen.

,,Hey, wo steckst du denn? Ich hab uns Essen gekauft'' schrieb er um 12:14 Uhr.
,,Okay...das Essen ist mittlerweile kalt, aber das macht nichts. Dafür wurde ja eine Mikrowelle erfunden, haha'' schrieb er um 12:33 Uhr.
Die letzte Nachricht kam um 12:55, vor 15 Minuten.
,,Langsam mache ich mir Sorgen. Ist etwas passiert oder dir dazwischen gekommen? Melde dich mal bitte, George''

Ich hatte Angst ihn falsch zu behandeln, doch das tat ich doch eigentlich schon. Ich hatte ihn bisher nicht ein einziges Mal ignoriert...

Nate hatte so etwas nicht verdient. Er war viel zu nett, aufrichtig, lustig und liebevoll. Ich musste das mit ihm beenden, bevor ich zu weit gehen würde. Ich wollte ihn nicht verletzen. Schließlich wusste ich, wie weh so etwas tun konnte.

Ich seufzte, stand endlich auf, machte ich fertig und fuhr los zu ihm. Ich meldete mich am Empfang und lief zu ihm hoch.

Als ich vor seiner Türe stand, atmete ich noch einmal tief ein und aus. Ich klopfte und wartete. Er öffnete sie mir und schaute mich zunächst total irritiert an, freute sich jedoch dann mich zu sehen.

,,Tut mir leid, dass ich dir nicht geantwortet habe'' entgegnete ich ihm, als er mich reinließ.
,,Schon okay. Jetzt sehe ich ja, dass es dir gut geht'' antwortete er, während er zu seiner Küche lief.

Ich sah, dass er sogar seinen Tisch für uns gedeckt hatte. Mein schlechtes Gewissen wurde von Sekunde zu Sekunde größer.

,,Ich mach uns das Essen schnell in die Mikrowelle'' sagte er und wollte es gerade tun, doch ich hielt ihn davon ab, mit dem, was ich sagte.
,,Nein...ich glaube nicht, dass ich bleibe''

Er starrte mich mit einem verwirrten Gesichtsausdruck und zugleich überraschten an.
,,Wieso nicht? Du bist doch gerade erst gekommen?'' kam es von ihm. Er klang traurig, was ich verstehen konnte.

Er hatte sich all die Mühe gemacht und ich kam nur hier her, um ihm zu sagen, dass wir uns nicht mehr ab sofort treffen können würden.

,,Ich...wir können uns nicht mehr treffen...'' entfuhr es mir schließlich.
,,Was auch immer zwischen uns ist, muss aufhören...bevor...'' Weiter konnte ich nicht sprechen, da er auf mich zukam und ich somit stoppte.

,,Bevor was?'' fragte er.
,,Was auch immer dich zu dieser Entscheidung bringt, bitte überdenke es...'' fing er an.
,,Was auch immer es ist, du kannst mit mir darüber sprechen. Ich bin für dich da...'' fuhr er fort.

,,Nur bitte...'' murmelte er.
,,Bitte wende dich nicht von mir ab...'' Er schaute mich flehend an.
,,Du bist der einzige Mensch in meinem Leben, den ich habe und den - '' Er stoppte, senkte seinen Blick für einen kurzen Moment und schaute mir wieder in die Augen.
,, - den ich liebe...''

Meine Augen weiteten sich. War das gerade sein Liebesgeständnis?
Ich wusste ja schon mehr oder weniger, dass er etwas für mich empfand, da er mich sonst auch nie geküsst hätte, doch das machte alles nur noch schlimmer, denn auch ich empfand offensichtlich etwas für ihn.

Eigentlich stand uns nichts im Weg.
Nichts, außer Dream...denn auch für ihn empfand ich nach wie vor etwas.


Also manchmal denke ich mir bei so etwas, wie froh ich darüber bin, kein Liebesdrama in meinem Leben aktuell zu haben haha.




Love is InsecureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt