Irgendwann in der Nacht wurde ich wach. Als ich aufwachte, plackte mich ein starkes Gefühl von Beobachtung. Ich schaute erneut zur Seite, Nate schlief noch immer.
Als ich mich aufrichtete und gerade aus schaute, erstarrte ich. Die Luft wurde mir im nu zugeschnürt, während mein Herz so schnell wie noch nie raste.
Ich sah für einen kurzen Augenblick Dream. Das konnte unmöglich sein. Er war weg.Mein Herzschlag schoss immer weiter in die Höhe. Ich hatte das Gefühl, jeden Augenblick eine Panikattacke nach so langer Zeit wieder zu erleben.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner. Ich zuckte zusammen und schaute erschrocken zur Seite. Nate war wach. Er richtete sich ebenfalls auf und schaute mich an.
,,Alles okay?'' fragte er mich. Ich war nicht in der Lage, ihm zu antworten.Ich schaute wieder zu der Stelle, an der ich ihn vorhin gesehen hatte. Ich war mir so sicher, ihn gesehen haben, aber das konnte doch unmöglich sein.
,,George?'' ertönte Nates Stimme. Ich schaute wieder zu ihm, er schien besorgt zu sein.
Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu beruhigen.Ich brauchte ein paar Minuten, bis ich mich wieder im Griff hatte.
,,Tut mir leid...war wohl ein Rückfall...'' antwortete ich ihm schließlich.,,Rückfall?'' fragte er nach.
,,Panikattacke'' murmelte ich. Den Grund für diese Panikattacke konnte ich ihm unmöglich sagen.
,,Du bist nicht alleine, ich bin hier'' hörte ich ihn sagen, während er den Griff um meine Hand verstärkte.Wir legten uns wieder hin. Diesmal lagen wir Arm in Arm und es beruhigte mich mehr, als es vermutlich sollte. Ich war jedoch ziemlich dankbar für seine Anwesenheit.
Ich verstand es nicht. Hatte ich es mir eingebildet oder war er wirklich da? Es brach in mir so ein Gefühlschaos aus, dass ich mich selbst bemühen musste keine Tränen zu vergießen, da all der Schmerz wieder hochkam und ich nicht vor Nate weinen wollte.
Es waren ein paar Minuten bereits vergangen. Nate schien auch noch wach zu sein, da er anfing mich an meinem Kopf zu kraulen. Vermutlich um mich zu beruhigen oder Nähe zu geben.
,,Meine erste Panikattacke hatte ich mit acht'' fing er plötzlich an zu erzählen.
,,Ich wurde mitten in der Nacht wach und hörte meine Eltern sich streiten. Mein Vater war mal wieder betrunken und ließ sein gestörtes Verhalten an meiner Mutter aus, die ihn versuchte zu beruhigen, da ich schlief'' Er atmete schwer aus.,,Ich habe mich ein paar Stufen der Treppe hinuntergeschlichen und sie beobachtet. Er wurde ihr handgreiflich gegenüber, woraufhin sie ihn mit einem Messer bedroht hatte. Dieses hatte er ihr abgenommen und unbedacht in die Brust gerammt'' fuhr er fort.
,,Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie mir die Luft ausging und ich dennoch versuchte nach ihr zu schreien, während ich wie gelähmt dort stand und in das Gesicht meines Vaters schaute''
,,Seitdem sitzt er im Gefängnis und ich kam ins Kinderheim. Niemand wollte mich. Alle Familien wollten immer nur die ganz kleinen Kinder haben. Mit 14 Jahren wurde ich dann zu den älteren Waisenkindern verlegt. Dort wurde ich jahrelang von den anderen Jungen und Mädchen misshandelt. Vor einem Jahr habe ich mir dann versucht das Leben zu nehmen und seit dem lebe ich hier'' erzählte er.
Ich richtete mich auf und starrte ihn schockiert an. Ich wollte etwas sagen, doch ich hatte keine Worte. Er richtete sich ebenfalls wieder auf und lächelte mich tatsächlich an.
,,Schon okay, mir geht es gut'' sagte er und legte seine Hand an meine Wange, während er mir tief in die Augen schaute.
,,Dank Frau Turner konnte ich mein Leben einigermaßen hier in den Griff bekommen und seit ich dich kenne erst recht'',,Ich habe bei dir einfach das Gefühl, dass du mich verstehst, wenn ich dir etwas erzähle. Dass du genau weißt, wovon ich spreche, wenn ich sage, dass nicht jedem dieses Leben ein Geschenk ist'' fügte er hinzu und er hatte recht. Niemand verstand ihn womöglich so sehr, wie ich es tat. Denn auch er war der einzige, der mich verstand.
Er fing sich langsam an mir zu nähern.
,,Darf ich dich küssen?'' fragte er. Ich nickte und spürte im nächsten Moment seine sanften Lippen auf meinen.Ich wollte mich nicht verlieben, nie wieder und dennoch schlug mein Herz auch bei ihm jedes Mal - vor allem gerade, in die Höhe.
Ich hatte nicht daran geglaubt, je wieder jemanden zu treffen, der so sehr Dream ähnelte und wirklich existierte.
Jemanden, der mich an mich erinnerte, wenn ich ihm in die Augen schaute.
Jemand, der all meinen Schmerz und Frust aus diesem Leben teilte.
Jemand, der mich aus meinem Käfig holte und glücklich machte.
Und doch war er da.
Oh shit ich struggle jetzt schon bei dem Gedanken, dass Dream jetzt quasi schon da ist und sich somit mehr oder weniger zwischen die beiden stellt...that's kinda sad, because i ship Nate and George...:[
Jaja, wir lieben Denglisch haha.
![](https://img.wattpad.com/cover/302096894-288-k170489.jpg)
DU LIEST GERADE
Love is Insecure
Fanfiction!Zweiter Teil von Love is Limited! Nachdem George Clay verloren hatte, brach seine Welt zusammen, die Clay ihm wieder aufgebaut hatte. Durch seinen versuchten Selbstmord sollte er Zwangs-eingewiesen werden, doch er konnte sich davor schützen, indem...