Die Sekte

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Etwas später begebe ich mich auch in den Saal, wo schon einige Gäste eingetroffen sind. Ich schaue mich um. Jeder hat eine Maske an. Aber so wie ich es deuten kann, sind keine jungen Frauen auf dem Ball. Ich schaue mich weiter um und entdecke Ciel, der ein paar weitere Gäste begrüßt. Sobald er mich erblickt, winkt er mich zu sich. Ich gehe die Treppen runter und passe auf, dass ich nicht noch vorwärts mit den Schuhen stolpere. *Ach, reiß dich zusammen! Du hast schon viele andere Dinge bewältigt! Das wirst du das ja auch noch schaffen!*

Kaum stehe ich neben Ciel, meint er, „Das hier ist Lady Emilia Althoff." Ich nicke zur Bestätigung leicht. „Sie ist eine Verwandte aus meiner Familie und zum ersten mal hier." „Sehr erfreut. Ich bin Alexander Carlson und das ist meine Frau, Scarlett Carlson." „Schön Sie kennenzulernen.", meine ich lächelnd. Danach mische ich mich wieder unter die Menge. *Mhmm...Sebastian war ja gar nicht bei Ciel. Naja, er hat wohl einiges zu tun. Und ich will gar nicht wissen, wie die Küche aussieht. Hoffentlich konnte Bard sich mal zurückhalten.* Lange kann ich nicht darüber nachdenken denn, ich werde von einer Frau angesprochen und unterhalte mich ein wenig mit ihr. Zum Glück hatten mir die beiden vorher ein paar Informationen gegeben, was ich auf verschiedene Fragen Antworten sollte. Wo ich herkomme, wer ich bin, usw. Das fällt mir leichter und ich muss jetzt auch nicht improvisieren. Dadurch könnte auch einiges schneller auffallen, wenn ich improvisieren würde. Aber viel muss ich der Frau auch nicht antworten. Sie redet die ganze Zeit nur über sich. *Kann die mal aufhören zu reden!? Die redet ja wie ein Wasserfall! Das behindert doch nur meine Arbeit. Löst mich mal jemand ab!?* Und wie, als hätte jemand meine Gedanken gelesen, werde ich plötzlich von jemand angesprochen. „Tut mir leid, wenn ich Euch störe. Aber dürfte ich Eure Freundin für einen Tanz entführen?" Die Frau stoppt mitten in ihrem Redefluss und starrt den Typen hinter mir wie hypnotisiert an. *Sieht er trotz Maske so gut aus? Oder was ist mit ihr?* Ich drehe mich um. Sofort Blicke ich in zwei rot-braune Augen. *Ist das Sebastian!? Ich meine, so einen Anzug hat fast jeder hier an und durch die Maske, erkennt man auch nicht sein Gesicht aber seine Stimme und seine Augen, erkenne ich überall. Diese Teuflisch roten Augen, kann man nicht verwechseln.*

Die Frau hinter mir nickt dann auch zögerlich und auf Sebastians Gesicht bildet sich ein breites, charmantes Lächeln. Dann hält er mir seine Hand entgegen. Ich schaue ihn leicht misstrauisch an. Aber ich nehme sie letztendlich. Dann legt er seine andere Hand auf meine Taille und fängt an, mit mir zu Tanzen. „Hast du nichts zu tun?", meine ich. „Mach dir darüber keine Sorgen." Er lächelt mich an. „Ich hatte auch nicht vor, mir darüber Sorgen zu machen. Ich mein ja nur. Aber wohl oder übel, bin ich dir dankbar. Sie wollte nicht aufhören von sich zu reden." Ich seufze genervt. „Ich hätte das wohl nicht mehr lange durchgehalten." „Genau deswegen, bin ich auch hier." Ich nicke und schaue mich misstrauisch um. Doch Sebastian legt seine Finger unter mein Kinn und zwingt mich ihn anzusehen. „Viel zu auffällig. Außerdem ist es unhöflich seinen Partner nicht anzusehen." Eine leichte röte bildet sich auf meine Wangen und ich bin selber leicht geschockt, von meiner Reaktion. Sein grinsen wird breiter. *Hat er es gesehen!?* Dann kommt er mit seinem Gesicht näher und streift mit seinen Lippen mein Ohr. „Ich werde jetzt gehen. Halte die Augen offen.", flüstert er. Er haucht mir einen Kuss auf die Wange. Daraufhin starre ich ihn geschockt an. Er entfernt sich aber nur von mir, lächelt mich charmant an, dreht sich um und verschwindet in die Menge. Ich starre ihm einfach nur hinterher. Mein Herz schlägt schneller und Hitze breitet sich in meinem Körper aus. Außerdem steigt mir ein Gefühl hoch, was ich noch nie zuvor verspürt habe. *Was war das!? Wieso...!?* Meine Fingerkuppen fahren über die Stelle und dann balle ich meine Hand zur Faust. Ich schüttele einmal kräftig meinen Kopf. Dann suche ich mir einen Weg durch die Menge und setze mich in einer Ecke auf einen Sessel. *Ich kann nicht mehr stehen. Meine Beine fühlen sich wie Wackelpudding an. Was zum Teufel ist mit mir los!? Der Typ spielt doch nur mit mir! Warum reagiert aber alles in mir so!? Ich hätte nicht mal mehr eine Sekunde lang stehen können und meine Beine wären eingeknickt!*

Black Butler-Die erste PolizistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt