Den Teufel wird man nicht los

901 54 1
                                    

Mal wieder beschleicht mich dieser Alptraum. Ein ganz normaler Tag, der für mich in einem Alptraum endet. Ich erinnere mich, als wäre es erst gestern gewesen. Obwohl es jetzt schon ein paar Jahre her ist. Ganz normal übte ich mit meinem Vater ein paar Griffe, wie ich jemanden zu Boden befördern kann. Ich war schon ziemlich erschöpft und es zerrte an meinen Kräften. Plötzlich wurde er aber von einem anderen Polizisten unterbrochen und führte mit ihm ein Gespräch, worauf er immer ernster wurde. Als ich seinen Blick sah, bekam ich schon Angst, weil ich mir genau denken konnte, dass was passiert sein musste. Er kam daraufhin auf mich zu und kniete sich zu mir runter. Seine Hand ruhte auf meinem Kopf. „Ich werde jetzt gehen. Ich habe noch einen Auftrag. Mach dir keine Sorgen und trainiere hier weiter. Daniel wird auch gleich kommen und hilft dir dann, ok?" Zögerlich nickte ich. „Aber versprich mir, dass du heute Abend wieder zurück kommst.", sagte ich. Immer noch mit einem Lächeln sah er mich an. „Natürlich." Dann drückte er mir einen Kuss auf die Stirn. Etwas Traurig sah ich ihm hinterher. Ich hatte es schon immer gehasst, wenn er wegen einem Fall weggehen musste und da ich wusste, dass es sich um einen Serienmörder handelte, begab er sich in große Gefahr. Leider mussten sich auch meine Befürchtungen bestätigen. Wie er wollte, trainierten Daniel und ich weiter. Doch auch mit der Zeit wurde es dunkel und ich machte mir immer mehr Sorgen. Daniel versuchte mich zu beruhigen und redete mir ein, dass er schon bald wieder kommen wird. Doch das tat er nicht. Erst als ich eine Kutsche kommen hörte, rannten Daniel und ich aus Scotland Yard raus. Doch die Kutsche die ankam, gefiel mir so gar nicht. Undertaker kam aus der Kutsche hinaus und redete mit Sir Randall. Sofort war mir klar was passiert sein musste. Beide sahen mich kurz darauf an. Sir Randall kam auf mich zu und kniete sich zu mir runter. Bisher sah man noch nie solch einen Gesichtsausdruck bei ihm. „Mein Beileid. Es tut mir unsagbar leid. Er war ein großartiger Mann." Sofort kamen mir die Tränen hoch und ich rannte zu der Kutsche hin. „Nein! Das kann nicht sein! Ich will ihn sehen!", schrie ich. „Machen Sie den Sarg auf.", meinte Sir Randall. „Sind sie sicher?", fragte Undertaker. „Ja!", schrie ich. Daraufhin nickte er mir zu und öffnet die Kutsche. Der Sarg wurde aus der Kutsche gehoben und der Deckel wurde aufgeschoben.

Da lag er auch. Die Augen geschlossen. Es sah so aus, als ob er schlafen würde, wenn da nicht die klaffende Wunde an seiner Brust war. „Es tut mir leid.", meinte Undertaker. Er murmelte noch etwas, was ich damals aber nicht verstand. Sofort wurde der Sarg wieder geschlossen und in die Kutsche transportiert. Ich weinte stärker und Daniel nahm mich in seine Arme. Auch ihm kamen ein paar Tränen hoch. Schließlich mochte er meinen Vater ebenfalls. Den Abend konnte ich nicht mehr alleine bleiben. Ich blieb bei Daniel und seiner Mutter. Auch die nächsten Tage waren ein reiner Alptraum und die Beerdigung gab mir den rest. Ich hasse diese Erinnerung und doch Träume ich sie immer wieder. Ich bin froh, wenn ich mal einige Nächte in Ruhe schlafen kann. Doch man meint es nicht immer gut mit mir. So auch heute nicht. Leicht schrecke ich aus dem Schlaf raus und muss mich erst einmal umsehen, um zu registrieren wo ich bin. Ich bin am Abend zuvor auf Daniel Brust eingeschlafen. Ich schaue zu ihm hoch. Aber er ist immer noch tief und fest am Schlafen. Zum Glück habe ich ihn nicht geweckt. So langsam wie möglich nehme ich seine Hand von meinem Kopf. Dann stehe ich langsam auf. Ich gehe zu seinem Schrank hin und nehme mir von ihm ein paar Klamotten raus. Er wird schon nicht wütend darüber werden. Mit diesem Kleid habe ich außerdem nicht wirklich Lust noch weiter rumzulaufen. Schnell verschwinde ich in sein Bad und ziehe mir die zu großen Klamotten an. Den Gürtel versuche ich so fest wie möglich zu zuziehen, damit mir die Hode nicht runterrutscht.

Ich gehe wieder ins Zimmer und sehe, dass Daniel immer noch tief und fest schläft. Ich will ihn nicht aufwecken. Ich gehe zu ihm hin, streiche ihn ein paar Strähnen aus dem Gesicht und küsse ihn auf die Stirn. „Danke. Was würde ich nur ohne dich machen?"

Ich gehe leise raus und schließe die Tür. Sofort mache ich mich auf den Weg zu Undertaker.

Als ich den Laden betrete, steht er zu meiner Verwunderung am Tresen. Ein wunder das er sich mal nicht versteckt hat. „Womit habe ich diese ehre verdient, dass du heute hier auftauchst?" Ich gehe auf ihn zu und knalle den Brief auf den Tisch. „Was ist an diesen Abend passiert!? Du weißt doch irgendwas! Schließlich hatte er die Informationen von dir!" Undertaker fängt an zu lachen. „Natürlich hatte er die Informationen von mir. Aber ich habe versucht ihn aufzuhalten. Doch er hörte nicht auf mich." „Warum hast du ihm die Informationen überhaupt gegeben!?" „So oder so hätte ich ihn nicht aufhalten können. Doch so hatte ich noch die Hoffnung, dass er es schafft." Ich atme einmal durch. „Aber er hatte es nicht geschafft. Er schrieb auch auf, dass du nicht Menschlich seist. Stimmt das?" Grinsend schaut er mich an. „Du bist ziemlich unvorsichtig. So leichtsinnig mich damit zu konfrontieren. Aber dein Vater war sehr schlau. Ich hätte niemals gedacht, dass er es herausfindet. Aber was erwarte ich auch von meinem ehemaligen Schüler?" Geschockt schaue ich ihn an. „Schüler!? Bei was hast du ihn Unterrichtet?" „Nun ja, dein Vater wollte das unmögliche sehen.", lacht er. „Das unmögliche? Das was mein Vater auch mir beigebracht hatte?" „Richtig. Er bekam einen Auftrag woran er fast scheiterte. Da bat er mich um Hilfe. Ich habe ihm alles beigebracht. Und dir hat er es weitergegeben. Aber er hatte es herausgefunden. Du nicht." „Nein. Mir ist schon klar, dass ich nicht so gut wie er bin. Schließlich habe ich es nicht von dir persönlich gelernt. Aber ich hätte niemals Gedacht, dass er es von dir haben könnte. Was bist du?" Undertaker legt lächelnd einen Finger auf seine Lippen. Er wird es mir nicht verraten. Ob mein Vater wusste, was genau er war? Ich weiß es nicht. Mit seinem Gewand ist er ganz bedeckt. Auch verdecken seine Haare seine Augen und sonst ist er verschlossen und gibt nichts über sich preis. Ich werde nie herausfinden was er ist.

Black Butler-Die erste PolizistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt