An dem Tag beschließe ich nach Scotland Yard zu gehen. In den letzten Tagen war ich lange genug in dem Zimmer und den ganzen Tag hier zu sitzen und nichts zu machen, habe ich keine Lust. Außerdem will ich es von ihnen wissen, ob der Typ wirklich aufgehört hat und ich möchte einfach mit Lina reden. Jetzt wo ich jemanden zum reden gefunden habe, habe ich auf einmal sehr viel zum reden. An meisten jetzt, wo alles so chaotisch und verwirrend ist und ich selber nicht in der Lage bin, eine Lösung zu finden. Schließlich hatte ich über Jahre hinweg keine Mutter und über bestimmte Dinge, kann man da nicht gerade mit einem Vater drüber reden. Deswegen ist es zum teil auch ziemlich befreiend.
„Hey, Alexander! Hast du Mister Abberline irgendwo gesehen?" Mit einen hasserfüllten Blick schaut er mich an. „Und warum sollte ich dir das sagen?" „Ich habe dich nur ganz normal gefragt. Du kannst mich zwar nicht leiden aber kannst du bitte so reif sein und mir eine ordentliche Antwort geben?" „Ich bin also unreif? Gut, dann bin ich es. Aber du bist nicht viel besser. Schließlich hast du nichts besseres zu tun als einfach mal Scotland Yard zu hintergehen und dem Kind da zu helfen und auch noch eine Mörderin Gnade erteilen zu lassen, nur weil die angeblich mit deinem Vater zusammen war." „Woher weißt du das!?" „Nicht jeder kann dich hier leiden. Ich habe so ein paar Kollegen die dich genauso hassen und zufällig mal was mitbekommen haben." „Ich weiß, dass mich einige Leute nicht leiden können und das will ich auch nicht. Schließlich bekomme ich einige sehr tolle Fälle zugeteilt, die gerne andere von euch hätten und natürlich können mich einige auch nicht leiden, weil ich eine Frau bin, auch weil mein Vater mir hier dabei geholfen hatte überhaupt eine Chance zu haben hierher zu kommen und auch weil ihr denkt, jetzt sei ich auch noch so dreist und Arbeite nebenbei noch für Earl Ciel Phantomhive. Aber ich ihr kennt keine Hintergründe. Denkst du, es macht mir wirklich Spaß, bei ihm zu Arbeiten!? Denkst du wirklich, ich mache das alles freiwillig und bin eine verlogenes Weib! Aber denk nur was du willst. Es ist mir scheiß egal! Auch ist es mir scheiß egal, was die anderen Kollegen über mich denken. Dann sollen sie mich aus irgendwelchen Gründen hassen. Wenn es ihnen Spaß macht, dann von mir aus." Ich drehe mich um und suche Abberline alleine.
Endlich finde ich ihn auch. „Hallo Mister Abberline." „Hallo. Wie geht es dir?", fragt er besorgt. „Ja, mir geht es nochmal gut. Ich war nur zu durcheinander und war ziemlich wütend. Dafür wurde ich auch bestraft." „Warum? Was ist passiert?" „Ich bin auf den Mörder gestoßen. Gesehen habe ich ihn nicht, aber er hatte mich niedergeschlagen. Mich haben aber Ciel und sein Butler gefunden. Danach bin ich krank geworden und jetzt bin ich auch einigermaßen nochmal gesund." „Dir hätte sonst was passieren können! Was fällt dir ein auch noch an den Tatort alleine hinzugehen!?" „Keine Sorge. Ich lebe ja noch." „Noch! Ich habe deinen Vater versprochen auf dich aufzupassen! Da habe ich jetzt schon versagt." „Es tut mir leid. Ich tue das auch nie wieder. Versprochen aber ich bin jetzt nicht hier um zu erzählen was passiert ist, sondern ich will wissen, ob der Mörder tatsächlich untergetaucht ist." Er seufzt und nickt. „Ja, leider. Bisher sind keine Morde mehr geschehen. Wir tappen total im Dunkeln und haben keine Anhaltspunkte. Sir Randall dreht noch durch und dafür muss ich gerade stehen." Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter. „Du tust mir leid. In solchen Situationen bin ich schon froh hier nicht mehr jeden Tag zu sein. Naja, das ist auch schon alles was ich wissen wollte. Ich gehe dann mal zu Lina." Er nickt. „Du scheinst sie ja jetzt schon ins Herz geschlossen zu haben." Ich lächele ihn an. „Ja, sie ist für mich jetzt schon eine Mutter. Ich bin einfach froh, jetzt eine zu haben. Deswegen vertraue ich ihr recht schnell."
Danach gehe ich auch zu ihr und setze mich ihr gegenüber. „Schön, das du mich wieder besuchen kommst. Das freut mich." Sie lächelt mich an. „Ist doch selbstverständlich. Ich konnte nicht früher kommen, weil ich krank geworden bin. Es tut mir leid." Ich seufze. „Das muss dir doch nicht leid tun. Du warst Krank. Da kannst du nichts dafür. Aber geht es dir auch jetzt wieder besser?" „Es geht. Ich hatte schon bessere Tage." „Ist es jetzt nur, weil du Krank warst und noch nicht ganz gesund bist, oder steckt noch mehr dahinter?" „Ich schätze beides." „Dann erzähl mal, ich höre dir zu." „Der Mörder von meinem Vater und auch von meiner Mutter hat noch vor ein paar Tagen zugeschlagen." „Er ist wieder unterwegs!? Das ist gar nicht gut. Überhaupt nicht." „Nein, aber leider ist er wieder untergetaucht seit er mich niedergeschlagen hat." „Er hat was!? Wie ist denn das passiert!?" „Ich war wütend, weil er wieder da draußen irgendwo rumgelaufen ist und gemordet hat, und weil ich erfahren habe, dass er meine Mutter auch schon umgebracht hat. Da bin ich zu dem Tatort von der letzten Leiche hingegangen und er hat mich erwischt. Bewusstlos wurde ich dann von Ciel und Sebastian gefunden." „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht!? Du kannst doch nicht einfach so alleine losgehen und ihm hinterher. Du weißt, niemand hatte bisher eine Chance gegen ihn." Ich seufze. „Ja, ich weiß. Das war jetzt auch das erste und letzte mal." „Und was ist die andere Sache?" Verwundert schaue ich sie an. „Was soll denn noch sein?" „Das war doch ganz sicher nicht alles. Du machtest den Eindruck, als ob du noch was sagen wolltest." Ich winke ab. „Nein, hat sich erledigt. Ist egal." Sie grinst mich an. „Na los. Was ist vorgefallen? Irgendwas mit diesem Butler Sebastian? Schließlich sagtest du, er würde dir auf die Nerven gehen." „Ja, so ist es auch...aber..." Ich stöhne genervt und lasse meinen Kopf auf den Tisch fallen. „Na komm. Oder muss ich noch Nachbohren?" „Nein, musst du nicht. Ich weiß nicht einmal warum ich dir das jetzt sage aber er hat es geschafft, dass ich...mit ihm...schlafe." Das letzte murmel ich eher vor mich hin aber sie versteht es dennoch.
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Black Butler-Die erste Polizistin
ФанфикEine Frau und Polizistin!? Unvorstelbar in der Zeit. Doch Akira ist eine und kämpft darum, respekt zu erlangen. Sie bekommt eine Chance. Dadruch trifft sie einen kleinen jungen mit seinem Butler die ihr die Chance wegzunehmen drohen. Doch ganz unint...