Sabotage

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Ich reite den Weg entlang und höre das Wimmern meiner Gefangenen. *Ich hoffe nur, dass ich so schnell wie möglich da bin und die abgeben kann. Dann können sie auch Ärztlich versorgt werden.* Ich seufze. Doch plötzlich kracht etwas und der Karren wird über den Boden geschleift. Die Männer die drin sitzen, schreien sogar vor Schreck auf. Ich halte sofort an und steige vom Pferd ab. Dann schaue ich mir die Ursache an. Das Rad ist zersplittert und ist abgefallen. „Wie ist denn das passiert!?" Ich schaue die Männer an. *Die müssen ja irgendwas gesehen haben.* „Habt ihr was gesehen?" Sie schütteln aber nur den Kopf. „Na gut. Steht auf.", meine ich genervt und ziehe sie von dem Karren runter. Ich beschließe sie jetzt nicht irgendwo festzubinden. Schließlich habe ich sie schon aneinander gebunden und wenn sie fliehen würden, könnte ich sie ganz leicht einholen. Zum Glück bleiben sie auch auf dem Boden sitzen. Aber wahrscheinlich auch nur, weil sie immer noch verletzt sind und es immer noch blutet.


Etwas genervt schaue ich in den Karren rein und sehe auch ein Ersatzrad drin liegen. *Ach, ich werde das schon irgendwie dran bekommen.* Ich nehme ihn mir und mache mich an dem Karren zu schaffen. Leider dauert es auch länger, als ich gedacht habe aber letztendlich bekomme ich das doch, mehr oder weniger, hin. Als ich die Typen aber wieder auf den Karren schicken will, sehe ich, dass bei einem sein Oberteil blutdurchtränkt ist. Außerdem atmet er schwer. Ich gehe auf ihn zu, binde ihn von den anderen los und nehme mir einen Verband. Ich versuche die Blutung zu stoppen und verbinde ihm seine Wunde. *Jetzt muss ich mich aber beeilen. Sonst hat der nämlich nicht mehr lange zu leben.* Danach binde ich ihn wieder an die anderen dran und sie schleppen sich wieder auf den Karren. Endlich kann es auch wieder weiter gehen. Doch während dem reiten, fühle ich mich beobachtet und das sind nicht die Männer im Karren. Ich drehe mich kurz zu ihnen rum. *Die scheinen wohl so langsam das Bewusstsein zu verlieren. Ich muss mich beeilen.* Doch es fängt an was zu rascheln und mein Pferd dreht plötzlich durch. Es reißt sich vom Karren los und versucht mich abzuwerfen. Mit aller Kraft versuche ich mich festzuhalten und mein Pferd zu beruhigen. Aber letztendlich schmeißt es mich doch zu Boden und reitet davon.


Schmerzhaft lande ich auf den Boden und schürfe mir dadurch meineKnie auf. „Man, scheiße!", entfährt es mir wütend und ich stehe auf. Ich schaue an mir runter. Das Kleid ist jetzt noch dreckiger und zerrissener, als es vorher schon war. *Das wäre alles nicht passiert, wenn ich ein paar Hosen hätte.* Ich seufze. „Geht es euch soweit gut?", frage ich die Männer. „Wie soll es uns gut gehen!?", meint einer schwer atmend. „Ihr könnt froh sein, dass ihr noch lebt. Wenn es der Earl entschieden hätte, wärt ihr jetzt Tod. Schätzt euer Leben und seid froh, dass es noch nicht vorbei ist. Doch wenn wir nicht bald ankommen und ihr nicht bald Ärztlich versorgt werdet, sieht es nicht so gut für euch aus. Nur ohne Pferd, werden wir nicht vorankommen mit dem Karren und ich bin zu schwach um diesen Karren zu ziehen." „Du schaffst es, als Frau uns aufzuhalten aber nicht, einen Karren zu ziehen!?", meint einer spöttisch. „Zu schießen ist ja wohl eindeutig leichter, als euch in einem Karren zu ziehen! Außerdem, sollte ich sowas können. Schließlich arbeite ich in Scotland Yard. Das ist auch der Grund, warum ich euch dort abgebe." Der eine der noch mehr Kraft hat, wie die anderen bricht in schallendes Gelächter aus. Ich versuche mich zusammenzureißen und ihm jetzt nicht meine Faust ins Gesicht zu schlagen. „Daher das wir anders nicht weiterkommen, müsst ihr jetzt laufen. So weit ist es nicht mehr. Ich hoffe, dass ihr es noch schaffen werdet."


Ich binde sie vom Karren los und lasse sie vor mir her laufen. *Wie konnte das alles überhaupt passieren!? Als erstes das blöde Rad und jetzt, dreht das Pferd durch. Außerdem war das Rad total zersplittert! Wie kann das überhaupt einfach mal so passieren!? Kann es sein...? Nein, warum sollte er sowas machen!? Oder doch, um mich zu ärgern? Könnte ich mir noch vorstellen.* Mein Blick schweift an den Bäumen vorbei. *Er müsste doch noch irgendwo hier sein. Zwischen den Bäumen. Die Stadt liegt schon vor uns aber ich glaube kaum, dass er schon dahin geflüchtet ist. Ich wette, er beobachtet irgendwo hier grinsend das geschehen und macht sich darüber lustig!* Doch zwischen den Bäumen kann ich ihn nicht sehen. Dann sind wir auch schon in der Stadt und die Bäume liegen hinter uns. „Keine Sorge. Es ist nicht mehr weit.", meine ich. Ich sehe, wie der eine schon fast das Bewusstsein verliert aber daran kann ich jetzt auch nichts mehr ändern. *Wäre das Pferd nicht abgehauen, dann wären wir schon lange in Scotland Yard.* Ich spüre einen Blick auf mir. Kurz drehe ich mich um und sehe tatsächlich Sebastian, der gerade von der Menge verschluckt wird. Nachdem sich aber die Menge kurzerhand wieder aufgelöst ist, ist er verschwunden.

Black Butler-Die erste PolizistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt