6 // Lesenacht 1/3

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Emilia POV // Paar Tage später

Heute war endlich Freitag und in 10 Minuten waren wir von der Schule erlöst. In der Schule passierte eh nichts mehr spannendes mehr, weswegen eigentlich alle es ziemlich unnötig fanden überhaupt zu kommen. Immer wieder schweiften Gedanken zu letzten Sonntag. Mir ging es nicht mehr aus dem Kopf wie Mason mich angeschaut hatte. Ich schüttelte kurz meinen Kopf in der Hoffnung Mason wieder aus meinen Kopf zu verbannen. "Hast du mitbekommen das Mason Mount dieses Wochenende wieder hier sein soll ?" tuschelte Tracy, die eine Reihe vor uns saß zu ihren Freundinnen. Kurze Zeit später kreischten diese auf. "Krall ihn dir" meinte eine ihrer Freundinnen.

Eigentlich konnte Tracy einem Leid tun. Sie versuchte durch das Geld ihres Vaters, knappen Outfits und rumgezicke Aufmerksamkeit zu erlangen. Zudem kam ihr abgehobenes Verhalten und das sie sich eigentlich schon durch die ganze Stadt geschlafen hatte mit dazu. Ich verdrehte nur die Augen und fing schonmal an meine Sachen in meine Tasche zu stopfen, da ich direkt nach der Schule zu meiner Schicht im Café fahren würde. Zuhause war es ziemlich ruhig geworden, da ja meine Schwester ausgezogen war. Mittlerweile übernahm ich ziemlich viele Schichten im Café, damit wir halbwegs über die runden kamen um zumindest die Raten für das Haus abzubezahlen konnten. Man merkte jedoch nach einer Woche schon wie das Einkommen meiner Schwester fehlte, da wir auch Monatswechsel hatte und die Miete fällig war.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden wir durch das schrille Klingeln der Schulglocke von der letzten Stunde befreit. Alle sprangen auf und verließen den Klassenraum, Lizzi und ich ließen uns jedoch einen kurzen Augenblick Zeit und waren einer der letzten die den Klassenraum verließen. Draußen am Fahrradständer angekommen verabschiedeten wir uns voneinander und ich machte mich auf den Weg ins Café. Dort angekommen zog ich mich schnell um und begab mich dann an die Theke. Ich musste zugeben, das ich doch recht froh war heute nicht bedienen zu müssen, da doch recht viel los war. Mit mir hinter der Theke war Chris, dem heut auch nicht wirklich nach reden war. Es wurde eine stille Schicht und gegen 20 Uhr machte ich mich ziemlich geschafft auf den Heimweg. Von dem vielen Stehen taten mir meine Beine ziemlich weh. Schnell entsperrte ich das Schloss an meinem Fahrrad, schwang mich anschließend drauf und trat in die Pedale um schnell nach Hause zu kommen.

Da es noch hell war genoß ich während der Fahrt den lauen Sommerwind. Als ich zuhause ankam, bemerkte ich ein fremdes Auto in der Einfahrt gegenüber unseres Reihenhauses. Es stand im Haus der Mounts. Als ich gerade bemerkte, dass ich das starren anfing, öffnete sich die Autotür ich wandte schnell meinen Blick ab, stieg von meinem Fahrrad ab und schob dies in unseren Vorgarten und stellte es dort ab. Gerade als ich in meiner Tasche rumgrub, um meinen Haustürschlüssel zu finden, ertönte eine tiefe Stimme von der Straßenseite gegenüber. "Lia?" fragte die tiefe Stimme, die mich anscheinend bemerkt hatte. Kurz überlegte ich wer dies gewesen sein konnte, da mir diese Stimme ziemlich bekannt vorkam. Es konnte nur eine Person sein die mich so nannte bzw. immer so genannt hatte. Ich blickte auf und erblickte auf der anderen Straßenseite Mason. "Mase" stotterte ich leise vor mich hin. Überfordert starrte ich ihn kurz an, drehte mich um während sich Tränen in meinen Augen sammelten und rannte schnell zur Haustür um diese aufzusperren. Ich fiel gefühlt mit der Tür ins Haus und schloss diese schnell. Ich war komplett überfordert. Ich lehnte mich mit den Rücken an die Tür und rutschte runter, sodass ich am Ende auf den Boden saß. Lautlos liefen mir Tränen über die Wange.

Ein leises Klopfen riss mich aus meiner Starre. "Es tut mir leid. So leid. Ich vermisse dich als meine beste Freundin"kam es leise von der anderen Seite der Tür, jedoch antwortete ich nicht drauf. Ich blieb still. Ich blieb noch einige Zeit zusammengekauert vor der Tür sitzen, bis ich mich aufrappelte und meine Jacke und Schuhe auszog. Ich tapste in die Küche, kochte mir und meiner Mutter noch etwas, die noch nicht da war und ging dann hoch in unser Bad um mir eine heiße Badewanne einzulassen, da ich dies jetzt gut gebrauchen konnte. Nachdem was passiert war. Während das Wasser in die Wanne lief, ging ich noch schnell in mein Zimmer um meinen Laptop zu holen um in der Wanne einen Film schauen zu können. Nachdem ich meinen Laptop geholt hatte und noch mein Handy ans Ladekabel angeschlossen hatte, was ich sonst wieder einmal vergaß und Lizzi sich wieder darüber aufregte das ich nicht antwortete.

Wieder zurück im Bad entkleidete ich mich und stieg in die dampfende nach Lavendel riechende Wanne. Nachdem mein Laptop endlich hochgefahren war öffnete ich YouTube und schaute mir einige Videos und entspannte mich nebenbei. Nach circa 1 Stunde ging ich wieder aus der Wanne raus und ließ diese ab. Ich trocknete mich schnell ab,  zog mir bequeme Sachen an und ging anschließend in mein Zimmer und legte meinen Laptop wieder auf meinen Schreibtisch ab. Dann machte ich mich auf den Weg um alle Rollos im Haus zuzumachen. Nachdem dies erledigt war, ging ich wieder in mein Zimmer und setzte mich auf meine Fensterbank und blickte belangenlos aus dem Fenster. Entspannt lehnte ich mich zurück und bemerkte wieder eine Person in der Einfahrt gegenüber. Diese Person war Mason der gerade einige Taschen aus seinem Auto auslud und sich dann zu unserem Haus umdrehte, als ob er bemerken würde das ich ihn beobachten würde. Ich erkannte in der der Dämmerung einen traurigen Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht, als er rüber blickte. Plötzlich kam eine weitere Person dazu, welche seine Mutter war um ihn anscheinen bei seinen Taschen zu helfen. Seine Mutter legte einen Arm um ihn und unterhielt sich kurz mit ihm, da sie seinen Blick rüber zu unserem Haus mitbekam. Da mein Fenster offen war konnte ich es zufälligerweise die Unterhaltung mithören. "Maze, das wird wieder. Gib ihr Zeit und klärt das, auch wenn es schon länger her ist. Ihr gehört zusammen, das weiß ich. Es dauert wahrscheinlich bis sie dir verziehen hat, aber sie wird dir verzeihen wenn du genug Geduld hast und ihr versichert, das du sie nicht wieder gehen lässt und enttäuscht" meinte seine Mutter zu ihm. "Ich hoffe. Mir tut es so leid Mom was passiert ist. Ich hoffe du hast recht Mom. Ich vermisse sie." erwiderte er und ich hörte aus seiner Stimme raus das der den Tränen nahe war. Seine Momente zog ihn in eine Umarmung und lächelte ihn ermutigend an. "Weißt du Mom, ich habe sie letzte Woche beim öffentlichen Training von mir." sagte er. "Na siehst du, sie vermisst dich bestimmt auch. Ich werdet wieder zueinander finden, auch wenn es dauern wird." erwiderte sie. Danach gingen sie ins Haus zurück.

Einen kurzen Moment saß ich noch da und überlegte noch ein wenig über die Worte nach, die die beiden gesagt hatten. Vielleicht hatte seine Mutter doch nicht so unrecht, ich musste zugeben das ich ihn auch vermisste. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und stand dann auf, um nicht komplett in Gedanken abzuschweifen. Ich tapste zu meinen Bett rüber, nahm mir auf den Weg ein Buch mit und laß noch ein wenig darin, bevor ich vor Müdigkeit einschlief.

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Leseabend/Nacht 🙈 Kapitel 1/3 nächstes Kapitel um 20 Uhr

Eyes of an Angel // Mason MountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt