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Wieso will Jackson jetzt reden?

Der Typ hat ja richtig Stimmungsschwankungen oh man.

"Kann ich zu dir kommen?" schrieb er noch.

Niemals! Er würde sehen dass ich backe und dann würde er ganz bestimmt nichts mehr mit mir zu tun haben wollen.

"Wann denn" fragte ich. Ich schmiss mein Handy auf den Tisch und fasste mir an den Kopf. Scheiße er macht mich so fertig.

Mein Handy vibrierte kurz und somit schenkte ich ihm wieder meine volle Aufmerksamkeit.

"Jetzt." hieß die Nachricht.

Ein Punkt?

"Ok" antwortete ich trocken.

Ich wandte mich wieder dem Ofen zu, um nicht groß drüber nachzudenken. Wenn er gleich da ist, reden wir drüber aber den Kopf will ich mir nicht unnötig zerbrechen. Doch wieso bekomm ich so ein komisches Gefühl? Ein ganz mulmiges und ekelhaftes Gefühl.

Nach ca. fünf Minuten später machte ich den Ofen aus und holte meine fertigen Brownies raus.

Ich stellt sie ab und zog mir die Ofen-Handschuhe aus. Ich schmiss sie lustlos zurück in die Küchenschublade zurück und ging in mein Zimmer.

Dort schmiss ich mich aufs Bett. Ich nahm meine Kopfhörer, die auf dem Bücherstabel vom Nachttisch lagen und machte meine Spotify Playlist an.

Das erste Lied war "big City blues" Verdammt, das Schicksal ist ein Arschloch. Doch als wieder diese eine Strophe lief, diese eine verdammte Strophe, als seine Lippen auf meine trafen. Als ich seinen Ständer am Knie spürte und als bei mir alles gekribbelt hat. Wow.

Nachdem das Lied dann vorbei war, wurde mir verdammt kalt. Ich sehnte mich nach Jackson's Nähe. Verdammt ihm nah zu sein fühlt sich so toll an.

In dem Moment, als ich mir die Kopfhörer aus den Ohren zog, klingelte es. Als erstes war ich verwirrt, jedoch merkte ich dass Jackson ja vorbeikommen wollte um zu reden. Ich sehe meinen Jackson wieder! Ich kann ihn umarmen und küssen!

Stop, Ethan!

Wahrscheinlich will er es gar nicht!

Was, wenn er Kontaktabbruch macht? Was wenn er seinen Pulli wieder haben will? Was wenn er eine Freundin hat??

Ich machte die Tür auf und wartete ungeduldig. Verdammt, konnte der Typ die Treppen nicht schneller hochlaufen? Ich platze gleich vor Ungeduld.

Als er dann endlich vor mir stand, sah ich ihn genauer an.

Er stand da, seine verschwitzten karamell-braunen Haare klebten ihm im Gesicht und seine Wangen waren leicht rosa. Er trug eine schwarze Jogginghose, einen dunkel-grünen Pulli und natürlich seine Vans.

"Komm rein" stotterte ich und ging auf die Seite, damit er reinkommen konnte.

"Danke" murmelte er.

Er zog sich die Schuhe aus und sah fragend in die Küche.

"Ich hab Brownies gemacht oke!" fauchte ich und starrte auf den Boden, wieder merkte ich dass ich rot im Gesicht wurde.

" Ich will die probieren, jetzt " meint er und legte seinen Finger unter mein Kinn und richtete meinen Kopf nach oben , damit er mir in die Augen sehen konnte. Sein warmes Lächeln schlug mir direkt hingegen.

"Du sagst nichts?" verdattert starrte ich ihn an.

"Wieso sollte ausgerechnet ich was sagen?" lachte er.

"Hä?" verwirrt starrte ich Jackson an. Plötzlich spürte ich durch seinen dicken Pulli seine Hand an meinen Rücken. Bevor ich was sagen konnte, schob er mich in die Küche.

Er nahm seine Hand von meinem Rücken (obwohl ich dass ja sehr genoss) und ließ sich auf einen der Stühle am kleinen Esstisch fallen.

Ich schnitt ihm ein Stück ab und legte es ihm auf einen Teller. Dankend nahm er es mir ab.

Gespannt auf seine Reaktion, schaute ich ihm dabei zu wie er anfing zu essen. Dieser nahm sich alle Zeit der Welt um den kleinen Kuchen aufzuessen.

Als er endlich fertig war, fragte ich ihn:" Und?"

"Ich wusste gar nicht, dass du Backen kannst mein Kleiner!" grinste er zufrieden.

Ich grinste und wurde wie immer rot.

"Über was wolltest du jetzt eigentlich reden?" fragte ich ihn und setzte mich auf den freien Stuhl neben ihm. Ich tat einfach so, als ob ich "mein kleiner" überhört hab.

"Ich bin bi" beichtete er. Naja nicht richtig gebeichtet, wir beide haben ja schon rumgemacht und so.

"Und jetzt?" fragte ich ihn. Geschockt sah er mich an.

"Du sagst ja nichts" bemerkte er.

"Jack, ich selber bin schwul du Idiot" lachte ich.

"Mir ist dass gar nicht aufgefallen" murmelte er. Stellte er sich nur dumm an oder ist er es wirklich?

"Jack, mein Süßer jetzt hör mir mal zu" ich stand auf, legte meine Hände an seine Wangen und sprach weiter:" Wir haben uns geküsst, wir hatten fast Sex, wir haben gekuschelt und ich steh hier gerade in deinem Hoodie!"

"Ja schon aber-" stotterte Jackson.

"Kein aber" stoppte ich ihn. Ich kam ihm näher und legte meine Stirn an seine.

"Es tut mir leid dass ich heute in der Schule so scheiße war." entschuldigte er sich und schluchzte leicht.

Ich legte seinen Kopf an meinen Brustkorb und streichelte seinen Hinterkopf.

"Ist egal." flüsterte ich. Er vergrub sein Gesicht in den Pulli und weinte leise.

Es war völlig still. Leise weinte Jack in meine Brust, während draußen nun auch der Himmel weinte.

Mir rollten Tränen über die Wangen. Man, weinen kann ansteckend sein.

"Lass uns ins Bett gehen" meinte Jack nach einer Weile.

Vorsichtig löste er sich von mir und schaute mir in die Augen. Sein Haar war durcheinander und seine Augen waren rot vom Weinen.

"Komm" motivierte ich ihn und streckte ihm die Hand aus.

Hand in Hand steuerten wir Richtung Zimmer.

Im Zimmer angekommen, schmissen wir uns aufs Bett.

"Komm her Kleiner" murmelte Jack und zog mich auf seine Brust. Ich grinste zufrieden, als Jack mir dann noch ein Kuss auf die Stirn drückte.

Leise lauschten wir kuschelnd im Bett den Regen der an meinem Fenstern abprallte.

the boy in the vans || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt