The Bully | Larry Stylinson Kurzgeschichte

IX

Ich nahm Alkohol schon immer als meinen Besten Freund, um einfach nur zu vergessen. Es half mir meinen Gedanken aus dem Weg zu gehen und einfach nur frei zu sein, wenigstens für ein paar Stunden.

Der Bass der lauten Musik in dem schmierigen Club dröhnte in meinen Ohren. Ich nahm kaum noch etwas wahr und doch wiederum alles verstärkt. Ich spürte wie sich von hinten ein Körper eng an meinen schmiegte. Große Hände auf meinen Hüften. Männliche Hände. Und Lippen auf meiner Haut, heißer Atem.

Ich konnte kaum klar denken, wurde von den vielen Gerüchen und dem Alkohol in meinem Blut vernebelt.

Und dann war es plötzlich weg. Ich nahm die Bässe wahr, die Lichter, doch war alles nur verschwommen. Ein unangenehmes Stechen an meinem Kopf ließ mich nach Luft schnappen.

„Louis!"

Die Stimme war weit weg, ich konnte sie gerade so vernehmen.

„Verdammt, geht es dir gut? Komm, ich helfe dir."

Ich spürte erneut Hände, doch diesmal sanfter und wesentlich bedachter. Eine legte sich sanft an meine Wange, die andere an meine Seite, ehe ich vorsichtig nach oben gezogen wurde. Ich sah in wunderschöne grüne Augen. Ich konnte sie nicht zuordnen und doch kamen sie mir so unheimlich bekannt vor.

„Louis, kannst du mich hören? Scheiße, komm, bitte steh auf."

Erneut wanderten die Hände über meinen Körper, sie legten sich beide an meine Arme, dann an meine Hände und zogen mich mit einem Mal auf die Füße. In meinem Kopf drehte sich alles und ich war mir sicher, der ganze Alkohol würde gleich meine Speiseröhre hinauf kriechen und sich ungewollt den Weg nach draußen suchen.

Ein Arm schlang sich um meine Hüften und ich blickte auf, erneut in den Urwald, welcher sich vor mir erstreckte. Abrupt blieb ich stehen.

„Du hast so wunderschöne Augen."

Ich legte meine Hände mehr oder minder sanft um das Gesicht vor mir und sah es mir genauer an.

„So wunderschön."

„Louis, lass uns raus gehen ja?"