Unholy Ground (1)

Mom? (28)

Ein nerviger Ton weckte mich. Vorsichtig stand ich auf und suchte den Übeltäter. In der Küche würde ich fündig. Irgendjemand hatte vergessen den Herd auszumachen und die Eier in der Pfanne fingen an zu brennen.

Eine halbe Stunde später, 9:30 Uhr, ging ich wieder zu unserem Loft zurück und machte mich fertig.

Gerade als ich aus dem Bad kam, klingelte es an der Tür. Ich dachte mir nichts dabei und machte auf. Eine Frau mit dunklen Haaren lächelte mich an, kaum jünger als Riku. "Elsa?" "Yes?" "Ich bin Eva Ayden, deine Mutter."

Was? Mich traf der Schlag! Aber das könnte jede erzählen. "Kommen Sie rein..." Wir setzten uns in die Küche. "Du willst sicher wissen ob ich es wirklich bin." Ich nickte. Sie zeigte mir ein Foto von ihr und Riku. Mein Dad hatte sie von hinten umschlungen. Auf der Rückseite des Bildes stand "Erster Urlaub!". Ich staunte nicht schlecht. Das ist also meine Mutter. "Sorry, I have to go to the Toilette." Sie nickte.

Fieberhaft wählte ich die Nummer von Lotti. "Hei, here is Lotta, was gibt's?" "Lotta, meine Mutter ist hier. Meine leibliche! Bitte hilf mir, ich weis nicht was ich tun soll!", sagte ich verzweifelt. Stille. "OMG, das ist ja...unglaublich. Das wollten wir doch immer. Unsere Mutter kennenlernen! Ich weis nicht, wenn sie schonmal da ist, unternimm doch was mit ihr." "Danke, Lotti! Ich weis echt nicht was ich ohne dich machen würde. Hab dich lieb." "Dafür bin ich doch da! Ich dich auch. Tschüssi."

Auf zittrigen Beinen ging ich wieder zurück zu Eva. "Okay, what wollen wir tun?" "Hm, ich hab eine Überraschung für dich. Aber dafür musst du deinen Rucksack mit Klamotten packen und dein Reisepass und deine Perso mitnehmen. Wundere dich nicht, es wird dir gefallen!" Seltsam, aber wenn sie das sagt. Ich tat was mir aufgetragen wurde und ließ mich dann neben sie in's Auto fallen.

Zu meiner großen Verwunderung saß ich eine Stunde später im Flugzeug. Wohin? Ich habe selbst keine Ahnung.

Ich weis nicht wie lange wir geflogen sind, auf jeden Fall ist es hier heiß. Sehr heiß. "Willkommen im Iran!", sagte meine Mutter plötzlich. Ich schluckte schwer. Wie doof bin ich eigentlich? Hatte nicht gemerkt wie ich meine Mutter in den Iran geschickt hat. "Iran?!" "Ja, los, und jetzt komm du dummes Ding!"

Sie zog mich zu einem Auto, davor stand ein Mann. Sie begrüßte ihn mit einem Kuss. "Das ist mein Mann, deswegen der Nachname, ich bin ja schließlich Deutsche."

Das Haus, das wir betraten, wirkte im Verhältnis zu den anderen, ganz luxuriös. Wir folgten ihrem Mann Ihmed in das Wohnzimmer. 4 Augenpaare starrten mich an. Ich fühlte mich sichtlich unwohl. Klar. Wer wird schon gern wegen seiner eigenen Dummheit verschleppt?

"Das sind unsere Kinder Fegha, Damir und Luisa. Und das ist Ihmed's Mutter Ragmur." Ich schenkte Ihnen allen ein gequältes Lächeln. Dann würde ich in mein "Schlafzimmer" geführt. Darin lag nur eine Matratze mit Kissen und Decke. Zum Glück war es sauber und hell, dank des großen Fensters.

Zuerst dachte ich ja Riku wüsste davon. Bei einem Telefonat gestern mit ihm hatte er mir gesagt, dass er eine Überraschung für mich hätte. Doch als ich Nachts wach im Bett lag, kamen mir Zweifel. Große Zweifel. Niemand, außer meine Mutter, hat mit mir heute geredet. Die alte Frau hat nur etwas mitleidig geguckt.

"Aufstehen!", herrschte mich meine Mutter an. Nachdem ich mich fertig gemacht hab, warf sie mir Putzzeug vor die Füße. "Du schrubbst jetzt alle 7 Zimmer und danach gehst du einkaufen!" Es kam mir alles wie ein Traum vor. Einmal bin ich von mir und meiner Dummheit enttäuscht, aber auch von meiner Mutter.

Nachdem ich geputzt hatte, ging ich zum einkaufen. Mich hatte die ganze Zeit jemand angerufen, aber ich musste sie die ganze Zeit wegdrücken. Mein Handy klingelte wieder. Diesmal hob ich ab. "Elsa! Mensch wo bist du? Ich konnte dich nicht erreichen und Zuhause bist du auch nicht!", Oskar klang sehr besorgt. Nur mit Mühe unterdrückte ich die Tränen. "I bin im Iran. My mother hat mich verschleppt!" "Was?! Riku kommt dich heute Abend. Ich ruf die Polizei!" "No, bitte not! I schleiche mich heute Nacht to the german Botschaft. From there I versuche einen flight zu buchen."