Hei hei Suomi! Hallo Deutschland! (2)

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Ich betrat das Flughafengebäude und sah mich zu den anderen um. Wir alle waren zwar 'normal' angezogen, hatten aber die Kapuzen unserer Jacken auf. Ich hatte keine Lust auf irgendwelche Fans. Nicht jetzt. Da wir in 3 verschiedene Richtungen mussten, verabschiedeten wir uns jetzt von einander. Ich musste weinen. Lotti musste weinen. Lenni und Elias könnten es zurückhalten, ich wusste, dass ihnen sowas peinlich ist. Zum Glück musste Lotti direkt neben mir einchecken und ich konnte sie so länger begleiten. Wir flogen beide mit Finnair. Ich musste nur eine Stunde fliegen und Lotti 3h30, da sie einmal zwischenlanden musste. Elias wollte uns anrufen wenn er da ist, denn er braucht ja am längsten.
Nachdem wir eingecheckt hatten, verabschiedete ich mich auch von Lotti, Samu und Vivi. Schwerer Abschied! Unser Flug wurde dann auch bald aufgerufen und wir stiegen ins Flugzeug. Als der Flieger startete, blickte ich sehnsüchtig auf meine alte Heimat, bis ich sie nicht mehr sehen konnte. Dann schlief ich ein.
"Elsa, Schätzchen! Wake up! Wir sind there. Komm!", weckte mich mein Vater. Zum Glück ist heute Sonntag, morgen muss ich in die Schule. Leider!
Mein Vater bestellte ein Taxi und wir fuhren zu unserem Loft. Ich vermisste jetzt schon den Wald und unseren See. Ich wollte einfach nur zurück. "Hör zu, ab jetzt only Finnisch at home, ja. Ich will German lernen. We müssen normal sein, because sonst niemand uns versteht!", sagte er. Ach nee, ich hatte nicht vor in DEUTSCHLAND mit den DEUTSCHEN FINNISCH zu reden. Das Taxi hielt and und wir stiegen aus. Es war ganz schön, sowie von außen als auch von innen.
Den restlichen Tag packten wir aus, aßen, schauten Fernsehen und gingen irgendwann schlafen.

*piep piep piep* machte der Wecker. Och nee! Ich stand auf, zog mich an, frühstückte und ging dann ins Bad. Zum Glück fuhr mich mein Vater die erste Zeit. An der Schule angekommen musste ich mich erstmal anmelden und dann ging ich zu meinem Klassenraum.
Bevor ich die Tür aufmachte, atmete ich einmal tief durch. Dann ging ich rein. Die Lehrerin war schon da und sagte zu den Schülern: "Das ist Elsa, sie kommt aus Finnland. Am besten stellt die sich mal selber vor!" Also gut. "Hei, ich bin Elsa Rajamaa and ich wohnte in der Nähe von Helsinki. I'm 18 and ja, mein Deutsch is scheise!", sagte ich mit nicht überhörbarem Akzent. "Nun gut, dann setzte dich mal neben Lilly", die deutete auf ein Mädchen in der zweiten Reihe. Sie sah ganz nett aus. Braune Haare, braune Augen. Die nächsten beiden Stunden gingen schnell vorüber und ich ging mit Lilly in die Pause. Sie sah schon die ganze Zeit so aus, als würde sie über etwas nachdenken. Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht: "Rajamaa, heißt so nicht der Gitarrist von Sunrise Avenue? Er hat dunkelblonde Haar und grüne Augen, so wie du! Du könntest seine Tochter sein... Warte mal, OMG!!!", schrie sie. "Hey, pshht, not so laut!", versuchte ich sie zu beruhigen. Sie war ja nicht dumm und zählte 1 und 1 zusammen, deshalb erzählte ich ihr alles. Sie machte große Augen und wollte unbedingt nach der Schule mit zu mir nach Haus. Also schrieb ich meinem Dad eine sms und er erlaubte es. Ich hoffe das geht gut! Den restlichen Schultag bekam ich dann auch noch so rum und dann ging es schon nach Hause. Riku fuhr gerade mit dem schwarzen Audi an der Schule vorbei, als wir aus dem Gebäude gingen. Damit Lilly nicht während der Fahrt in Ohnmacht fiel, setzte ich mich neben sie. Sie wer ganz baff, als ich sie meinem Vater vorstellte. Lilly aß dann mit uns und half mir bei den Hausaufgaben. Sie erzählte, dass sie ein RIESEN Fan von Sunrise Avenue war und alle Alben hatte. Ach du meine Güte. Gut, ich bekam immer irgendwelche T-Shirts und Tops und so ein Kram, aber die Musik hörte ich auch. Aber sie meinte sie hätte alle möglichen Poster, alle Fernsehinterviews geguckt und war auf allen Konzerten in Berlin. Ich find sowas irgendwie witzig, naja... Auf jeden Fall war der Nachmittag ganz gut. Ich ging friedlich ins Bett und schlief auch direkt ein. Doch ein paar Zweifel hatte ich, würde Lilly nichts verraten?

Wieder einmal weckte mich mein Wecker. Ich frühstückte und machte mich also fertig. Dad fuhr mich eine halbe Stunde zu früh, er müsste nochmal nach Helsinki, irgendwas wegen der Band erledigen oder so. Heute Nacht kommt er wieder.
Als ich ausstieg kamen 3 Mädchen auf mich zu. Die eindeutige Anführerin sagte zu mir: "Na, wenn haben wir denn da? Die Tochter vom Weltstar! Ich bin Alena. Folgendes: Ich gebe am Freitag eine Party, und die Band deines Vaters ist seit gestern fest eingeplant.", sie grinste blöd, "Jetzt musst du nur noch zusagen. Alle freuen sich schon tierisch!" Was?! "No. Sie werden not spielen!", sagte ich. Das fand sie ganz und garnicht gut: "Das werden wir dann sehen! Bedanke dich bei Lilly, Schätzchen!" Wieder lächelte sie so dämlich. Hatte die 'nen Knall? Leicht aufgebracht ging ich zu Lilly, die auch gerade mit mir sprechen wollte. "Warte, Elsa! Ich kann dir das erklären! Ich...ich war einfach...ich fand das einfach richtig cool jemanden zu kennen, dessen Vater berühmt ist. Ich habe es dann gestern Abend meiner Schwester Alena erzählt. Leider ist sie die größte Zicke überhaupt und hat es natürlich gleich ihrem Gefolge erzählt. Es tut mir leid...!" Ich wusste erst nicht was ich sagen soll. "Äh, oh, ok. Es is ok, but, du musst mir helfen! Ich muss dir was erzählen. Can i come nach der Schule with you? Mein Dad is in Helsinki." Anscheinend hatte sie das nicht erwartet. "Oh. Ok. Klar!", sagte sie.

Unholy Ground (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt