Kapitel 15

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Die Nacht war die Hölle..
Ich habe kein Auge mehr zu bekommen, ich habe Markus mehrfach versucht anzurufen und geschrieben doch habe noch keine Antwort.
Es ist bereits Mittag, als Juli und Joschka aufgestanden sind haben sie sofort gemerkt das etwas nicht stimmt. Raban und ich haben ihnen dann alles erklärt.
Vanessa habe ich angerufen als der RTW mit Markus in das Krankenhaus gefahren sind.
Die Kerle und ich stehen vor dem Krankenhaus und wir warten noch auf Leon und Vanessa.
Als die beiden endlich da sind, gehen wir rein und steuern die Rezeption an, wo wir dann erfahren das Markus bereits wieder entlassen wurde. Auf der einen Seite bin ich erleichtert, denn das heißt das seine Verletzungen nicht schlimm sind aber auf der anderen Seite bin ich sauer das er sich nicht gemeldet hat.
Wir beschließen das wir alle zu Markus nach Hause fahren um ihn zu besuchen und mehr zu erfahren.

Ich war noch nie bei Markus zuhause. Früher dachte ich er würde im Kinderheim leben, da er täglich dort war aber er war nur wegen Jojo immer da.
Wir stehen vor einem hell blauem Haus, es ist ziemlich groß. Ich dachte hier würden mehrere Familien drin wohnen, doch hier wohnt nur Markus mit seinen Eltern.
Maxi betätigt die Klingel, ich merke plötzlich das ich nervös werde.
Markus öffnet die Tür nach ein paar Minuten, er sieht schrecklich aus. Ich sehe ein Pflaster auf seinem rechten Schlüsselbein, sein rechter Ellbogen ist aufgeschlagen, er hat eine Binde um den Kopf und humpelt etwas beim laufen.
Er begrüßt alle, außer mich.
Ich hätte es ahnen sollen. Es ist ein Fehler hier zu sein.
„Ich werde nach Haus gehen." sage ich, als wir alle gerade nach drinnen gehen wollen, alle Köpfe drehen sich zu mir und ich sehe verwunderte blicke. „Aber wieso denn?" fragt mich der kleine Nerv. „Ich fühle mich nicht so wohl." Lüge ich. Markus schaut mich nur an, er sagt nichts, er schaut mich nur an. Ich hätte es wissen müssen, vergangene Nacht war wieder nur eine seiner Launen, er wollte mich nicht bei sich haben.
Ich steige auf meine Maschine, setze meinen Helm auf, Blicke noch einmal zu Markus, der immer noch in der Tür steht, und fahre los.
Ich fahre jedoch nicht wie geplant nach Hause, sondern einfach sinnlos durch die Gegend. Ich muss meinen Kopf frei bekommen.

Es vergingen einige Stunden, in denen ich umher gefahren bin, spazieren war und versucht habe meinen Kopf leer zu bekommen, erfolglos.
Als ich in unsere Straße biege, sehe ich einige Maschinen der Kerle, vor unserem Haus stehen.
Raban, Maxi, Leon, Joschka, Juli, Vanessa und Markus sitzen auf unserer Couch und scheinen irgendwas zu besprechen. Sie sitzen nah bei einander, ich verstehe jedoch kein Wort.
„Wo warst du denn?" fragt mich Juli, als er mich bemerkt, mit einem etwas strengem Ton. Ich schaue ihn nur an. „Du sagtest dir geht es nicht gut, da geht man nach Hause und ruht sich aus! Also wo warst du?"
„Hol erstmal Luft wenn du sprichst und reg dich ab. Bist du mein Vater das du so mit mir redest? Ich habe nur gesagt ich fühle mich nicht wohl, nie das es mir nicht gut geht, das ist ein Unterschied, Juli.  Außerdem bin ich alt genug um zu entscheiden ob ich da nach Haus fahre oder nicht." antworte ich schroff. Die anderen schauen mich an und Juli fehlen die Worte. Er weiß es hat keinen Sinn mit mir zu sprechen wenn ich so drauf bin. Ich stampfe dann am Wohnzimmer vorbei, die Treppen hoch und steuere gleich mein Zimmer an, schließe die Tür ab, denn ich möchte heute nicht mehr gestört werden.

Es klopfte noch ein paar mal an meiner Zimmertür doch ich ignorierte es. Ich hörte Maxi's Stimme, wie er mich anflehte die Tür zu öffnen und mit ihm zu reden und ich wollte es, ich wollte ihm von meinem Schmerz erzählen, doch ich war nicht in der Lage.

Es ist mitten in der Nacht oder sogar schon früh am Morgen, als ich wach werde. Ich muss auf das Klo und habe Durst.
Also stehe ich auf, steuere die Toilette an.
Danach gehe ich nach unten und stelle verwundert fest das die Kerle, welche gestern Abend da waren, heute Nacht hier übernachtet haben. Ich schleiche mich also so leise wie möglich in die Küche, das ich ihren nervigen Fragen aus dem Weg gehen kann und meine Ruhe habe.
Ich schnappe mir eine Wasserflasche und möchte die Küche verlassen, da kommt plötzlich Markus in die Küche und schließt hinter sich die Tür.
„Was soll das alles?" fragt er mich. Er wagt es, das mich zu fragen. Der hat vielleicht nerven.
„Da fragst du die falsche, diese Frage solltest du dir selbst einmal stellen." antworte ich mit bissigen Unterton. Ich bin so wütend auf ihn, doch auch verletzt. Ich bin wütend, das es mit ihm so ein hin und her ist, das er nicht weis was er will, das er mich nicht angerufen oder geschrieben hat nachdem er im Krankenhaus war, mich einfach ignorierte als wir bei ihm waren. Ich bin einfach wegen allem wütend, obwohl ich das gar nicht möchte.
Doch gleichzeitig bin ich verletzt, weil ich weiß das er gestern mit Düse allein in einen Zimmer war und Gott weiß was gemacht hat, verletzt das er so mit mir spielt.
Ich möchte an ihm vorbei gehen, doch er streckt den Arm aus und zieht mich zurück.

Sina, die unberechenbare! (DWK MARKUS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt