vor 2 Jahren und 6 Monaten
Mein Blick ruhte völlig entspannt auf der Route five Richtung San Diego, während leise im Hintergrund Three Little Birds von Bob Marley im Radio lief. Dabei hielt ich gedankenverloren meine linke Hand aus dem Fenster und ließ den Fahrtwind mit meinen Fingern spielen, während mich ein wohliges Gefühl des Glückes umfing. Die salzige Meeresluft kitzelte meine Nase, ließ sie immer wieder zucken und dann musste ich niesen. Leicht verzog ich das Gesicht, fasste blind nach dem Griff des Handschuhfachs und zog es mit etwas Gewalt auf, um ein Taschentuch herauszufummeln mit welchem ich mir die Nase sauber machte. Das Tuch stopfte ich mir in meine Hosentasche, während ich auf mein Handy sah, welches an der Frontscheibe mit einer modernen Handyhalterung hing und mir den Weg zu dem Laden zeigte. Ich sollte ein paar Besorgungen machen, bevor ich endlich in meinen freien Tag entlassen werden würde. Freier Tag, dass ich nicht lachte. Am Ende musste ich ja doch immer wieder irgendetwas tun, aber meistens waren es wirklich nur irgendwelche Besorgungen, die ich damit verband die Umgebung zu erkunden und zu genießen.
Wir waren bereits fünf Tage in Chula Vista, Kalifornien, nicht weit von San Diego entfernt, weswegen mir der kleine Trip entgegenkam. Vor allem, weil ich mir noch neue Kleidung besorgen wollte, da ich mich für mein erstes richtiges Date mit Hope schick machen wollte. Eine schönere Hose, ein modernes Hemd. Vielleicht ein neuer Ohrring, ein Armband – neue Socken. Ich brauchte dringend neue Socken. Ich besaß kein einziges Paar ohne Löcher und Hope hatte mir gestanden, dass er einen kleinen Fußfetisch hatte. Er stand auf Füße – frisch gewaschene Füße. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Es war heiß hergegangen zwischen uns. Verdammt heiß. Vielleicht war es am Anfang weder von Hope, noch von mir beabsichtigt gewesen, aber das hier – diese Bekanntschaft verlief in eine Richtung, die niemand mitbekommen durfte. Nicht auszudenken, wenn mein Onkel erfuhr, mit wem ich da telefonierte, während ich mir einen runterholte. Er musste auch nicht wissen, mit wem ich den Videocall machte. Vor allem, vor wem ich mich da auszog und dass ich meinen Schwanz zeigte.
Tief atmete ich die frische Meeresluft ein und lächelte. Meine Aufmerksamkeit huschte kurz auf mein Handy, welches einen vorwitzigen Ton von sich gegeben hatte. Es war Hopes Klingelton. Eine freche Melodie, die irgendwie zu meiner Vorstellung von Hope passte. Ich hatte einfach nicht widerstehen können, als ich mir die Klingeltöne meines relativ neuen Iphones angehört hatte und dieser mich regelrecht angesprungen hatte ihn für den Arzt einzustellen. Ich grinste, schüttelte leicht den Kopf über diese dummen Gedanken und lenkte die gute Betty vom Highway herunter und fuhr endlich ins Zentrum ab, wo ich den Ansagen der Navigation folgte und wenig später an dem Laden angekommen war. Mit einem geschickten Schlenker ruckelte der Wagen über die Bordsteinkante und kam auf der dafür vorgesehenen Fläche zum Stehen.
So schnell wie möglich schloss ich alle Geschäfte ab und verlud die Waren auf meinem Truck. Was ein Glück, dass die Gute solch eine große Ladefläche hatte. Ich schloss gerade die Klappe, verriegelte sie und gab ihr dann einen liebevollen Klaps auf den Betty Boop Aufkleber, der auf der Heckklappe klebte – schon seitdem ich denken konnte - bevor ich mich noch freundlich von dem Geschäftsmann verabschiedete, der mir beim Verladen geholfen hatte.
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Boy meets evil [JungHope/ KookHope]
Terror||Beendet|| Die glückliche Vergangenheit ist der Schlüssel zur grausamen Gegenwart. ...Der Griff wird fester, kälter, erbarmungsloser und dann taucht vor mir eine Hand auf. Sofort greife ich danach, sehe in das Licht und sehe ihn. Er strahlt so hell...