Fassungslos starre ich Hope an. Er sitzt einfach da und beschenkt mich mit einem warmen Lächeln. In seiner Hand das Skalpell, beschmiert mit Blut, genau wie seine Hand. Ich lecke mir über die Lippen, schmecke sofort den metallenen Geschmack und schließe für einen Moment meine Augen. Als ich sie wieder öffne, sehe ich in seine. Sein Blick ist leer und trotzdem lächelt er mich weiterhin an.
„Hope? Was hast du getan?"
„Jetzt können wir endlich zusammen sein."
„Was hast du getan?"
Das Blut klebt in meinem Gesicht, läuft über meine Schläfen in mein Haar und an meinem Hals herunter. Ich kann deutlich spüren, wie die Matratze sich langsam mit dem Lebenssaft vollsaugt und das Liegen auf ihr immer unangenehmer wird.
Ich lecke mir über die Lippen, schlucke im nächsten Moment und sehe auf die Hand, die sich langsam meinem Gesicht nähert. Ich zucke leicht unter der Berührung weg, schließe dabei meine Augen und drehe meinen Kopf zur Seite. Der Kontakt unserer Haut fühlt sich fremd an, obwohl ich ihn so sehr vermisst habe.
„Was hast du getan, Hope?", starte ich einen neuen Versuch endlich Antworten zu bekommen, doch stattdessen legt er seine Finger sanft um mein Kinn, übt Druck aus und zwingt mich dazu ihm mein Gesicht zuzuwenden, sowie es Yoongi mehrere Male zuvor getan hatte. Meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich ruckle an den Fesseln, die mich immer noch auf dieses Bett fixieren.
„Sieh mich an." Seine Stimme ist ruhig und tief, mit einem Hauch von Bedrohung bestückt und jagt mir somit einen Schauer über den Rücken. Ich kann das Lächeln nicht in seiner Stimme hören, das mich immer so fasziniert hatte und als ich die Augen öffne erkenne ich dieses Funkeln in seinen, welches mich immer stutzig gemacht hatte. Es war immer dort gewesen, wenn Hope etwas nicht gepasst hatte, wenn ich zu weit gegangen war, oder wenn ich ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte.
„Kookie...", haucht er, streicht nun mit seinen Fingern über meine blutüberströmte Wange und haucht mir dann einen kleinen Kuss auf die Lippen, nachdem er sich vorsichtig zu mir heruntergebeugt hat. Ich erwidere den Kuss nicht, schließe nicht meine Augen und bewege mich nicht. Ich bin immer noch wie erstarrt von dem was ich gesehen habe und was mit mir passiert ist. Ich kann nicht fassen, dass Hope einen Menschen getötet hat und das vor meinen Augen. Okay, vielleicht hatte es dieser Mensch verdient, weil er dabei gewesen war mich umzubringen – erschrocken drehe ich meinen Kopf zur Seite, als mir wirklich klar wird, was hier gerade passiert ist und dabei entkommt mir ein leises gewimmertes 'warum?'.
Hope löst sich von mir, sieht mich an und befeuchtet sich seine Lippen, bevor er über mich hinweggreift und meine Fesselung löst. Mein Blick ruht wieder auf ihm, während ich seine Mimik beobachte, aber diese ist wie eingefroren. Sie ist kalt, nicht wie sonst voller Leben, Glanz und Freude. Nein, er wirkt verloren auf mich, wie ein geschlagenes Kind. Hat er vielleicht geweint?
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Boy meets evil [JungHope/ KookHope]
Terror||Beendet|| Die glückliche Vergangenheit ist der Schlüssel zur grausamen Gegenwart. ...Der Griff wird fester, kälter, erbarmungsloser und dann taucht vor mir eine Hand auf. Sofort greife ich danach, sehe in das Licht und sehe ihn. Er strahlt so hell...