33. Prime and Proper

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Herbst 2011

Müde stecke ich den Schlüssel ins Schloss unserer Haustür, heute war ein langer Tag. Auch ohne die Kinder bin ich komplett fertig und freue mich nur noch auf eine heiße Dusche und mein Bett. Wenn ich Glück haben, hat Marshall sich zusammen mit den Kindern schon um das Abendessen gekümmert. Es ist Fallbreak und alle sind zu Hause. Sogar Alaina, die vor ein paar Monaten ausgezogen ist um näher an ihrer Uni zu sein, trotzdem kam es mir so vor, als wenn sie ständig zu Hause wäre. Was ich überhaupt nicht schlimm fand, ich bin froh wenn alle meine Küken im heimischen Neste sind. Trotz der Schulferien hatte ich den gesamten Tag an der Elementary School von Whitney, Jona und Torrie verbracht. Der Boosterclub organisiert eine Back to School Party und aus irgendeinem Grund hatte ich es mal wieder geschafft den Vorsitz für das Fest-Komitee zu ergattern. Ganz in meine Gedanken vertieft gehe ich noch einmal die To-Do Liste für Morgen durch, als schwungvoll die Haustür von Innen geöffnet wird. Vor mir steht ein strahlender Marshall und ich kann nicht anders als auch zu lächeln als ich ihn sehe. „Hey baby!", sagt er und zieht mich ins Haus mit einem Fuß drückt er die Haustür zu und verschlingt seine Finger mit meinen. „Hey!", erwidere ich und lasse meine Tasche auf den runden Tisch im Foyer fallen. Kurz schaue ich mich um und wundere mich wie leise es ist, „Where are the kids!" Marshall hilft mir aus der Jacke und lächelt wieder. „Alaina and Hailie took them all out to go watch and movie and then they are over at Nate and Ashleys for dinner and then." Marshalls Lächeln wird noch breiter und ich sehe ihn erwartungsvoll an. „And then?" frage ich und Marshall zieht mich an sich heran um mich zu küssen. „Then the middle terrorists are gonna sleep over at Nates. And Alaina is gonna take Luke home and spend some time with him. While we...", er deutet zwischen uns beiden hin und her. Er scheint wirklich aufgeregt zu sein. In meinem Bauch flattern Schmetterlinge umher und ich kann es kaum erwarten zu hören, was er für uns geplant hat. Seine Aufregung ist ansteckend und plötzlich ist meine Müdigkeit von vor ein paar Minuten völlig vergessen. „What are we gonna do?", frage ich ihn und sehe uns schon zusammen in der großen Badewanne sitzen und danach gemütlich auf der Couch den nächsten Urlaub planen. Marshall hat mir versprochen, dass wir nach dem Album endlich mal wieder für mehr als eine Woche wegfahren würden. Geld zum Urlauben war das eine, Zeit das andere. „We are gonna go out to eat and spend some us-time!" Ich drücke mich ein bisschen von Marshall weg und deute auf meine schwarze Röhrensjeans, das weiße T-Shirt von den Convsere an meinen Füßen „I can't go out like this!" Marshall zupfte an meinem Shirt und zog es mir über den Kopf „Well then get changed baby!"

Zwei Stunden später sitzen Marshall und ich frisch geduscht und fertig gemacht zusammen im Auto. Er steuert den großen SUV durch das nächtliche Detroit, während seine Hand ruhig auf meinem Oberschenkel ruht. „You never told me where we're going!" sage ich in die Stille hinein, Marshall schaut nur kurz zu mir rüber und lächelt mich dann an. Wieder wird es in meinem Bauch ganz warm, ich liebe es wenn er mich so anschaut. Es ist als wenn es niemanden anderen auf der Welt geben würde, nur ihn und mich. Und so fühlt es sich auch wirklich an, mit Marshall zusammen kann ich alles schaffen. Auch wenn in unserem Alltag nicht immer viel Zeit für Zweisamkeit bleibt, weiß ich doch immer, dass er da ist, wenn ich ihn brauche. Durch die Albumphase ist jetzt wieder mehr Stress als diesen Sommer, aber das würde auch vorbei gehen. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass Marshall jemals weniger arbeitet oder irgendwann nicht mehr jeden Tag im Studio sitzt. Musik ist sein Leben, es hält ihm am Laufen und gibt ihm so viele Möglichkeiten sich auszudrücken. „I wont't tell you. You'll see when we're there!", reißt mich Marshalls Stimme aus meinen Gedanken und ich lege meine Hand auf seine. „Fine, I'll wait!", wieder verfallen wir in ein angenehmes Schweigen. Schweigen kann ich mit Marshall gut, es ist nie ein unangenehmes oder wütendes Schweigen, sondern einfach ein Moment in dem wir beide die Stille genießen und unseren eigenen Gedanken nachhängen. Es gibt nicht viele Menschen mit denen ich das tun kann und mich dabei noch immer wohlfühle. „I've been working on new songs. I think there's gonna be a new album soon!" unterbricht Marshall mich und ich blicke aufmerksam zu ihm rüber. „That's great babe. Have you been working with Dre?" Marshall schüttelt den Kopf während er den Wagen zum Stehen bringt, ich drehe mich auf meinem Sitz um damit ich ihn besser anschauen kann. „No, I've been working on it by myself. It's not there yet but I think there might be something there. It feels different than the other two albums. It's not like recovery or relapse. It feels like one of my old records but now I'm clean and everything is a lot clearer, you know what I mean?" Ich nicke und schaue ihn wieder aufmerksam an. Ich möchte gerade so gerne wissen was in seinem Kopf vorgeht. Aber das kann man bei Marshall nie genau wissen. Manchmal scheint mir mein Mann noch immer wie ein Buch mit sieben Siegeln. „I know what you mean babe, are you worried it'll effect your music?", frage ich, als Marshall den Wagen zum Stehen bringt. Marshall zuckt mit den Schulter "I'm not worried but it's so different. I remember everything after I get out of the studio and my thoughts aren't all over the place anymore!" ich streiche ihm mit meinen Fingern für die Wange und er lehnt sich in meine Berührung. „It makes me feel even worse about what was going on. I'm so fucking ashamed!", flüstert er, als wenn er Sorge hat jemand könnte ihn hören. Ich greife nach seiner Hand und verschlinge meine Finger mit seinen „Baby, there is nothing to be ashamed of. If anything you should be so proud of what you have accomplished. You have gone through so much and came out on top! You are here, you are healthy, you are alive, you see your kids growning up. They have their dad back!", zähle ich auf und rutsche so nah es geht an ihn ran. „Come take my hand come, we'll walk this road together, through the storm whatever weather, cold or warm. Just letting you know that you're not alone!", rappe ich leise seinen eigenen Text und ein kleines Lächeln spielt um Marshalls Lippen. Ich lasse meinen Blick über Marshall gleiten, er sieht so müde aus in der dunkeln Jeans, seinem schwarzen Hoodie, sein Bart ist ein bisschen länger als sonst, aber die dunklen Haare sind trotzdem noch immer raspelkurz. Unter seinen Tattoos spielen die definierten Muskel und seine schlanken Finger liegen noch immer auf meinem Oberschenkel. Leise summe ich die Melodie von Not afraid weiter, während er noch immer seinen Gedanken nach hängt und abwesend mit seinem Daumen über meinen Oberschenkel streichelt. „I love you", sagt Marshall dann und schaut mich an, ich lehne mich zu ihm rüber und drücke meine Lippen auf seine, „I love you too. More than my own life!" Marshall zieht mich auf seinen Schoß und erwidert meinen Kuss. Seine weichen Hände fahren um meine Hüfte und er drückt mich fest an sich. Ich spüre wie er seine Zunge in meinen Mund gleiten lässt und mich fest an sich drückt. „Baby!", haucht er und ich bin froh, dass ich einen Rock an habe. Unsere Küsse werden leidenschaftlicher und ich spüre wie Marshall meinen Rock nach oben schiebt. Außeratem löse ich mich von Marshall und schaue mich um. Um uns herum ist es Dunkel, kein anderes Auto steht auf dem Parkplatz und die nächste Straßenlaterne ist auch weit genug weg. Ich erkenne nur Marshalls Umrisse, mehr brauche ich aber nicht. Ich kenne ihn und er kennt mich, genau das spüre ich jetzt als er an meinem Slip zieht und mit seinen Fingern über meine Lippen streicht, ich schnappe nach Luft und erkenne das Lächeln auf Marshalls Lippen. Quälend langsam lässt er seine Finger in mich gleiten und ich ziehe die Luft scharf ein. Noch immer sitzt er ganz entspannt auf dem Fahrersitz während ich auf seinem Schoß langsam aber sicher die Fassung verliere. „Marshall..." setze ich an, aber er bewegt seine Finger in die andere Richtung und ich vergessen was ich sagen will. Noch immer liegen unsere Lippen aufeinander. Marshall ist vollständig bekleidet, während er am Saum meines Shirts rum zupft und es mit einem Mal über meinen Kopf zieht. Marshall beißt sich auf die Lippen als er den schwarzen Spitzen-BH sieht. „My favorite color!", flüstert Marshall und lässt seine Zunge über die, mit schwarzem Stoff bedeckte, aHaut Haut gleiten. „Marshall, what if someone sees us?" frage ich und lasse meine Finger über seine kurzen Haare fahren. Meine Fingernägel kratzen über seinen Nacken und Marshall hebt seinen Kopf um mich anzuschauen. „And?", fragt er und küsst mich wieder, ich höre wie er seinen Gürtel öffnet, „You used to like the thrill baby." Der Reisverschluss seiner Hose folgt und ich spüre wie er sich unter mir aufsetzt um seine Hose abzustreifen. Mein Atem stockt, als ich ihn an mir spüre, Marshall lächelt und küsst mich wieder. Sex war noch nie ein Problem für uns gewesen, es ist eins der Dinge, in der wir immer gut waren und sind. Egal wie viel wir streiten, am Ende landen wir doch wieder im Bett. Und er war so verdammt gut darin. Ich heb meine Hüften an und schlinge die Arme um seinen Nacken. Mit einem gekonnten Handgriff öffnet Marshall meinen BH und zieht ihn zur Seite. Die mittlerweile kalte Luft im Auto streift über meine Brüste, als er mich noch näher an sich drückt und spüre ich den Stoff seines Hoodies an meiner Haut. Marshall lässt seine Hände auf meine Hüften gleiten und hebt mich hoch, ich weiß ganz genau was er vorhat, während wir uns tief in die Augen schauen, greife ich zwischen uns und leite ihn in die richtige Richtung. Mit einem Zischen ziehe ich die Luft ein als Marshall in mich gleitet und ich mich endlich wieder komplett fühle. Quälend langsam lasse ich meine Hüften auf seine sinken, und erwidere seinen leidenschaftlichen Kuss. „Baby!", stöhnt er und löst sich von meinen Lippen ich lehne mich zurück und präsentiere ihm meine heißen Brüste. Wieder höre ich Marshall stöhnen und spüre seine Zunge auf meiner Haut. Immer wieder dringt er tief in mich ein und trifft diesen einen Punkt, der mich Sterne sehen lässt. Meine Oberschenkel drücken sich an Marshall und erschweren ihm die Bewegungen ein wenig, aber ich muss einfach diesen zusätzlichen Druck spüren. Erneut wandern meine Arme um seinen Hals und ich vergrabe mein Gesicht an seinem Hals. „Come for me baby!", höre ich Marshall stöhnen und tun genau das wie eine Welle übermannt mich die Leidenschaft und vor meinen Augen glitzern Sterne, als ich nur Sekunden später spüre wie er mir folgt. Ich weiß nicht mehr wo ich aufhöre und er anfängt, fühle mich wie eins mit ihm. Zusammen, es gibt in diesem Moment niemanden außer uns beide. Genau hier in diesem Moment und ein herrlich warmes Gefühl breitet sich von meinen Bauch in meinem gesamten Körper aus. Wir hören auf uns zu bewegen. Marshalls Arme um mich fühlen sich warm und stark an. Er hält mich ganz fest und atmet schwer. Ganz still sitzen wir beide ineinander verschlungen da. Marshall beugt sich über die Mittelkonsole, hält mich aber weiter an sich gedrückt. Er lehnt sich vor und fischt eine Sweatshirtjacke aus dem Fußraum. Er legt die Jacke über meine Schulter und küsst mich dann wieder. „You're shivering!", stellt er fest und reibt mir über die kalten Oberarme. „I love you so much!" Ich erwidere seinen Kuss und möchte mich nie wieder bewegen, möchte für immer hier zusammen mit ihm bleiben. Nur wir beide. Zusammen. Marshall sagt nichts, küsst mich einfach nur weiter und teilt seine Körperwärme mit mir. Und er muss auch nichts sagen, weil ich ganz genau weiß was er sagen würde. Ich lächele als er meinen BH aus der Seitenablage fischt und ihn mit einem Finger hoch hält. „Your titties got bigger!", stellt er mit einem breiten Grinsen im Gesicht fest. Ich senke meinen Blick auf meine Brüste und bin selbst überrascht dass keine Milch aus gelaufen ist. Wie alle Kinder stille ich auch Luke nach der Geburt. „You can thank your son for that!" Marshall lässt seine Finger über die empfindliche Haut streichen. "Oh I'll be sure to thank him!" Ich löse mich von ihm und rutsche zurück auf den Beifahrersitz. Marshall stöhnt fast enttäuscht auf, als ich mich von ihm löse. Reicht mir aber grinsend meinen BH und Slip rüber, während ich mich wieder anziehen, schließt er seinen Gürtel. „That was fun baby!", er lehnt sich zu mir rüber um mich erneut zu küssen. „Are you still hungry?", fragt er mich und ich verdrehe die Augen. „I haven't eaten all day, can you now please tell me where we are going?" er beobachtet mich, erst als ich mich wieder angeschnallt haben macht er den Motor an. Marshall warf einen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk, mittlerweile ist es halb 10. „I had a private table reserved at prime and proper for us! But they are closing in 30 minutes." Marshall sieht mich müde an, ich weiß ganz genau was er denkt. Natürlich könnten wir jetzt einfach bei Prime and Proper aufschlagen und einen Tisch bekommen. Aber so ist Marshall nicht, er weiß ganz genau, dass die Leute auch gleich Feierabend haben wollen. „What about some burgers and fries from Sonic?", schlage ich vor und Marshall nickt, während er das Auto zurück auf die Straße lenkt. Erst jetzt erkenne ich, dass wir auf dem Hinterhof des Restaurants gestanden haben. „I really tried!", sagt er und deutet auf das Prime and Proper Schild. Ich streichele über seinen Nacken und lächele ihn an. „Baby I had an amazing night so far!", versichere ich ihm und Marshall grinst.

Eine halbe Stunde später sitzen wir zusammen auf der Couch und essen in zufriedener Stille unsere Burger, während der Fernseher läuft. Natürlich war das kein romantischer Abend, wie man ihn sich vielleicht wünscht. Aber es war Zeit mit Marshall. Zeit, die nur wir beiden miteinander verbringen. Ohne Kinder die etwas wollten, Paul der Marshalls Zeit wollte oder einfach dem ganz normalen Leben was passiert. Und jetzt sitzen wir hier einfach in Stille, mein Blick liegt auf Marshall der sich seinen Burger in den Mund schiebt und aufmerksam dem Geschehen im Fernseher folgt. Er sieht so entspannt aus. So zufrieden. Ich lasse mich in die Kissen sinken und meine Aufmerksamkeit von Marshall auf den Fernseher wandern. Ein Bericht über Obama läuft, gefolgt von einem Bericht über Britney Murphy. Marshall schaut zu mir rüber und unsere Blicke treffen sich, kurz überlege ich, ob ich ihn wirklich fragen soll. „Didn't you date her at some point?", frage ich ihn bevor mein Gehirn überhaupt eine Entscheidung treffen kann. Marshall verschluckt sich fast an seinem Burger und fängt an zu husten. Ich halte ihm seine Sprite hin und Marshall greift danach. „Please don't die!", sage ich und lache. Marshall räuspert sich und klopft sich auf die Brust, „Uhm yes we dated!" „She was really pretty!", stelle ich fest. „Yeah and she was pretty cool...and this is a fucking weird conversation!", platzt es aus Marshall hervor und ich kann nicht anders als zu lachen. "Why baby? You had a life before me. I had a life before you. Hell we both have kids with other people. I was just asking about it!" Marshall stutzt und legt seinen Kopf schief, als wenn er erstmal verstehen muss was ich gerade sage. „You're not jealous?", fragt er und beißt wieder von seinem Burger ab. Wir sitzen uns gegenüber und ich bemerke wie er immer wieder mit seinem Fuß gegen den Couchtisch tappt. „Why?", ziehe ich die Frage lang, „She is literally dead and this was way before we ever knew each other!" Marshall zuckt mit den Schultern, "I don't know normally women turn bad shit crazy, when talking about other chicks!" Ich lasse meinen Burger auf den Teller vor mir gleiten und stehe auf, Marshall tut es mir gleich und legt seinen Burger zur Seite. Als ich mich auf seinen Schoß fallen lasse legt er sofort die Arme um mich. „Firstly I am not other women, I am your wife. Secondly I trust you and I was really just making conversation! I love you. I don't have a reason to be jealous because you don't give me one!" Marshall erwidert meinen Kuss und streicht mit seinen Finger meine Wirbelsäule entlang. „But I'm so hot!", flüstert er an meinen Lippen und grinst. „That you are baby, but you're all mine. So tell me how was the sex with her" Marshall stöhnt genervt auf und verdreht die Augen. Dann steht er auf und wirft mich auf die Couch. „Good but not as good as the sex I'm about to have!", lachend lässt er sich auf mich sinken und küsst mich wieder, dieses Mal aber so viel leidenschaftlicher als zuvor. Ich versinke in seinen blauen Augen und vergesse zum zweiten Mal an diesem Abend alles um mich herum.  

Second Chances (Eminem Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt