Kapitel 33

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Sicht: Patrick

Ich hörte Sirenen.. blaues, grelles Licht... Stimmen.. Ich war zu schwach um etwas wahr zu nehmen oder meine Augen zu öffnen. Mein ganzer Körper war taub, es fühlte sich an als würden meine Füße bereits abgestorben sein. Man hatte mir Manu aus den Armen genommen, uns getrennt und mich auf eine Liege gelegt. Zudem nahm ich helles Blitzlicht von Kameras und wildes Geschimpfe der Beamten wahr, doch das scherte mich in dem Moment nicht. Wie geht es Manuel? Was ist hier los?
Meine Erinnerungen verschwammen, ich konnte nicht sprechen und auf keine einzige der vielen Fragen antworten.

(...)

Ich wachte mit Schmerzen im Krankenhaus auf, ein Arzt hing mich gerade an einen Tropf und die Krankenpflegerin verband meinen Arm, der blutig schien. "Er wird wach. Können Sie mich verstehen?", fragte mich der ältere Mann besorgt. Ich nickte verwirrt, klar ging es mir gut, aber was ist mit ihm? "Wo ist er?", schreckte ich hoch, es war dunkel draußen, vermutlich mitten in der Nacht. "Sie müssen sich jetzt ausruhen, Herr Meyer.", redete man mir ein und drückte mich zurück ins Bett. Ich konnte gar nicht mehr reagieren, da waren sie auch schon aus dem Zimmer.
Zu allem Überfluss hing ich jetzt an diesem drecks Tropf, ich war hellwach. Warum antwortet mir keiner? Ich drückte den (eigentlichen Notfall-) Knopf an meinem Bett und wartete dass jemand kommen und mir sagen kann, dass er wohl auf ist. Doch auch dieses mal sagte mir niemand was Sache ist.

Nach und nach merkte ich wie meine Gliedmaßen wieder auftauten, dieses unangenehme Kribbeln durchzog mich überall und noch immer fror ich dermaßen. Ich bekam einfach kein Auge zu. Bestimmt kämpft man gerade verzweifelt um sein Leben. Kämpft er überhaupt noch? Oder ist es schon zu spät? Vielleicht geht es ihm auch gut und er schäft seelenruhig? Ich versuchte daran zu glauben, doch das fühlte sich wie eine schlechte Lüge an.

Es war bereits 4.30 Uhr. Ich machte mir große Sorgen, unerklärlich wenn man bedenkt was für einen Sinneswandel ich vor wenigen Stunden hatte. Die Pflegerin schaute regelmäßig in mein Zimmer, überprüfte meine Werte und stellte mir Fragen um mein Bewusstsein zu checken. Sie hatte mit meinem Lehrer- der überraschenderweise natürlich sehr geschockt war, telefoniert. Er würde uns morgen besuchen.
Meine Eltern waren schon lange informiert, würden aber wohl kaum kommen. Selbst wenn es nicht nötig war, verletzte es mich irgendwo. Allerdings wusste ich auch, dass es so sein würde, warum sollten sie auch ihre ach so wichtige Arbeit für mich unterbrechen. Etwas verwirrte mich außerdem; so oft guckte jemand nach meinem Gesundheitszustand, als wäre ich wer weiß wie verletzt. Mittlerweile hatte ich die Fragen um Manuel aufgegeben.

Die einzig gute Sache ist wohl wenn ich hier liege, dass ich das "tolle" Programm für die Klassenfahrt verpasste. Diese Klassenfahrt war eindeutig ganz anders als geplant.

(...)

Das nächste Mal, dass ich aufwachte war um 6 Uhr Morgens, ich hatte wenig geschlafen, war noch müde aber hielt es icht länger aus. Ich wurde schon lange genug hingehalten, mir geht es doch gut und ich muss jetzt wissen, wie es um Manuel steht!

Entschlossen setzte ich mich auf, schaute auf den Beutel der über den Schlauch mit meinen Adern verbunden war, er war leer. Ich schnappte mir ein Taschentuch und zog die Nadel ohne hinzugucken heraus. Man war das eklig. Da ich sowas aber schon oft genug gesehen hatte, wusste ich ja theoretisch alles. Ich drückte das Tuch auf meinen Arm und ging aus dem Zimmer.

Meine Haare waren destroyed und ich musste mir kurz einen Hoodie und eine Hose anziehen. Man hatte mir statt meiner durchnässten Sachen gestern wohl so ein Krankenhaus-Hemd übergezogen. Etwas unsicher auf den Beinen, mit Matsch Kopf und Bauchschmerzen lief ich nach vorne zur "Anmeldung" und fragte nach seinem Namen. Sie schaute mich erst skeptisch an, suchte in ihrer Datei und nannte mir dennoch die Zimmernummer. Erleichtert bedankte ich mich.
Dass er ein Zimmer hat ist schonmal gut, er hat also die Nacht überstanden! Nach kurzem suchen fand ich das besagte Zimmer 221, ich richtete mich auf undatmete tief durch. Zittrig klopfte ich an die weiße Tür. Als keine Reaktion kam, öffnete ich diese einfach bevor ich noch erkannt worden wäre und trat in das sterile Zimmer ein.

Der Junge, den das Schicksal traf...|#kürbistumorfanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt