7 - Zu viele Tiere in diesem Kapitel

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𝕃𝕚𝕗𝕖 𝕚𝕤𝕟'𝕥 𝕒𝕓𝕠𝕦𝕥 𝕨𝕒𝕚𝕥𝕚𝕟𝕘 𝕗𝕠𝕣 𝕥𝕙𝕖 𝕤𝕥𝕠𝕣𝕞 𝕥𝕠 𝕡𝕒𝕤𝕤, 𝕚𝕥'𝕤 𝕒𝕓𝕠𝕦𝕥 𝕝𝕖𝕒𝕣𝕟𝕚𝕟𝕘 𝕥𝕠 𝕕𝕒𝕟𝕔𝕖 𝕚𝕟 𝕥𝕙𝕖 𝕣𝕒𝕚𝕟

Wir saßen gerade beim Abendessen wie jeden Tag, und lachten uns (wie viele andere auch) über die Frisuren der Rumtreiber kaputt, als Professor Dumbledore sich erhob.

"Heute habe ich eine freudige Ankündigung für euch! Gemeinsam mit den anderen Lehrkräften habe ich mich entschieden, den jährlichen Abschlussball wieder einzuführen! Da wir aber der Meinung sind, dass eine kleine Ablenkung von all dem Lernen auch im Vorhinein nicht schaden kann, findet der Ball bereits am letzten Schultag des zweiten Trimesters statt. Für alle, die interessiert sind, wird es in den nächsten Tagen einen Tanzkurs geben, geleitet vom jeweiligen Hauslehrer. Und jetzt wünsche ich euch noch einen guten Appetit!", verkündete er.

Auf seine Worte folgte lauter Beifall. Gegen etwas Spaß hatte wohl keiner etwas. Auch Holly war total aus dem Häuschen. Wie wild rüttelte sie an meinem Arm und quietschte etwas von Kleidern und Tanzen und Feiern und, und, und.

Ich war ja auch begeistert und so - nur konnte ich zu meinem Pech nicht wirklich tanzen. Außerdem war mir klar, dass man dort normalerweise mit Begleitung aufkreuzte, und darauf hatte ich eigentlich überhaupt keine Lust.

Aber ohne war es irgendwie auch blöd. Dann vielleicht lieber gar nicht? Ich wollte Holly jedoch die Laune nicht verderben, also schwieg ich.

So kam es, dass ich wenige Tage später quasi zu diesem Tanzkurs geschleppt wurde, und zwar von niemand anderem als Holly.

"Aber ich kann nicht tanzen!", quengelte ich.

"Deshalb kommst du ja mit!", hielt Holly gut gelaunt dagegen.

"Aber ich will nicht tanzen!", beschwerte ich mich weiter.

"Das wird dann schon, wenn du erst da bist!", beharrte Holly.

"Aber ich-"

"Hör auf, 'aber ich' zu sagen und beweg' dich etwas schneller! Wir kommen noch zu spät!", beendete meine beste Freundin schließlich mein Gejammer.

Ich seufzte noch einmal, dann riss ich mich zusammen. Für Holly. Für Holly würde ich das jetzt lernen. Und dann nie wieder brauchen. Aber schön.

"Na guuuut", gab ich mich schließlich geschlagen.

Schnellen Schrittes gingen wir weiter. Als wir unser Ziel erreichten, hatten sich schon zahlreiche Schüler und Schülerinnen versammelt. Meine Hoffnung dieser Blamage zu entgehen lösten sich endgültig in Luft auf.

Als Professor McGonagall dann auch noch etwas davon erzählte, dass in jedem Mädchen ein Schwan steckte und in jedem Jungen ein Löwe, setzte mein Gehirn endgültig aus.

Wieso musste ich denn unbedingt ein Schwan sein?! Mein Lieblingstier war ein Wolf! Und ich hatte, wenn ich mir das so recht überlegte, die natürliche Eleganz einer wütenden Zentaurenherde! Von wegen Schwan!

Ich schielte zu Holly hinüber, die sich prächtig zu amüsieren schien. Begeistert übte sie die Tanzschritte. Mit deutlich weniger Begeisterung versuchte ich es auch - mit mäßigem Erfolg. Aber jetzt hatte ich wirklich genug.

In der Theorie wusste ich ja, wie es ging. Da mussten nicht alle sehen, wie ich mich zum Affen machte. Mit einem schnellen "Bis später" in Hollys Richtung schlüpfte ich aus dem Raum.

Wirklich, mir fielen ungefähr tausend Sachen ein, die ich lieber tat! Zum Beispiel nachdenken. Über diese seltsame Prophezeiung. Ich wurde immer noch nicht recht schlau daraus.

Und die Dunkelheit naht heran, aber nur aus der Finsternis geboren kann die Finsternis bezwungen werden.
Wenn der Mond blutet, dann erwacht das uralte Böse und nur der hell leuchtende Stern kann es in seine Schranken weisen.
Und Blut wird auf die Erde tropfen und den Stern entweder ertränken oder bestärken.
Denn der Stern muss erst lernen zu leuchten, oder er wird von der Dunkelheit verschluckt werden.
Erst wenn der helle Stern leuchtet wird die Nacht besiegt werden.

Alles, was ich bis jetzt wusste, war, dass ich sie nicht wortwörtlich nehmen konnte. Monde bluteten nicht, genauso wenig wie Sterne ertranken, da war ich mir tausendprozentig sicher. Was das Ganze ansonsten bedeuten sollte... Ich hatte ja sowas von keinen Schimmer.

Schließlich beschloss ich, dass das jetzt sowieso keinen Sinn hatte und machte es mir hinter einem der Wandteppiche (das Versteck hatte ich schon vor einiger Zeit gefunden) gemütlich, um zu lesen.

Womit ich nicht gerechnet hatte: Ich war offensichtlich nicht die einzige, die diese Idee gehabt hatte.

When the moon is bleeding...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt