𝕀𝕥 𝕚𝕤 𝕓𝕒𝕕 𝕟𝕖𝕨𝕤 𝕓𝕦𝕥 𝕨𝕖 𝕛𝕦𝕤𝕥 𝕙𝕒𝕧𝕖 𝕥𝕠 𝕘𝕖𝕥 𝕠𝕟 𝕒𝕟𝕕 𝕕𝕖𝕒𝕝 𝕨𝕚𝕥𝕙 𝕚𝕥
Tatsächlich schienen sich unsere Tanzkünste verbessert zu haben - minimalst. Nach einiger Zeit mussten wir die Große Halle dennoch verlassen, weil a) meine Füße verflucht wehtaten und es b) extrem heiß war. Also waren wir jetzt irgendwie auf dem Astronomieturm gelandet.
"Er ist wunderschön", flüsterte ich, "Der Mond."
Und nicht nur der Mond, denn auch die Sterne funkelten am nachtschwarzen Himmel, der absolut wolkenlos zu sein schien. Der Mond war schon fast voll. Nicht mehr lange bis zum nächsten Vollmond - dem Blutmond, wie mir einfiel. Eilig verdrängte ich den Gedanken wieder. Ich wollte diesen Abend genießen ohne mir ständig Sorgen machen zu müssen.
"Ja, solange er nicht voll ist", stimmte Remus mir leise zu.
"Hm, ja."
"Hast du dir jemals gewünscht... jemand anderes zu sein?", fragte meine Begleitung aus dem Nichts heraus.
In meinem Kopf flogen alle möglichen Gedanken hin und her. Meine verkorkste Familie. Mein Zwillingsbruder, mit dem ich absolut keinen Kontakt mehr hatte. Mein anderer Bruder. Die letzten fünf Jahre, in denen ich absolut keine Gesellschaft gehabt hatte. Immer nur Erwartungen und das Wissen, dass ich sie sowieso nicht alle erfüllen könnte.
Kurz überlegte ich, zu lügen, aber dann ging mir auf, dass mir mein Bauchgefühl etwas anderes verriet. Ich konnte ihm vertrauen. Hundertprozentig.
"Ja. Viel zu oft."
Meine Stimme klang klar durch die ansonsten vollkommene Stille der Nacht.
"Ich auch", kam es zurück, "Aber dann wären wir wohl jetzt nicht hier. Und das wäre doch ziemlich schade."
"Das ist definitiv ein Argument", musste ich ihm recht geben.
So ruhig und befreit wie in dieser Nacht hatte ich mich selten gefühlt. Ein plötzlicher Windstoß fuhr durch meine Haare und pustete mir eine Strähne ins Gesicht. Noch bevor ich sie wieder dorthin zurückschieben konnte, wo sie hingehörte, übernahm das Remus.
Mittlerweile trennten uns höchstens noch zwanzig Zentimeter. Mein Herz pochte gegen meine Brust so wie selten und in diesem Moment fühlte ich mich einfach nur glücklich.
"Wenn du dir einen Ort aussuchen könntest, egal welchen, wo würdest du dann jetzt gerne sein?", hauchte ich kaum hörbar.
"Hier. Ganz genau hier."
Der Abstand zwischen uns wurde immer kleiner - und dann wurde die Stille von einer Stimme durchbrochen.
"Ach hier bist du! Ich suche dich schon die ganze Zeit!", informierte mich Sirius lautstark.
In diesem Moment war ich so kurz davor, ihm eine zu scheuern, wie noch nie zuvor.
"Was gibt's?", erkundigte ich mich möglichst ruhig.
Die friedliche Atmosphäre war natürlich dahin.
"Es geht um deine Freundin. Wie heißt sie noch gleich? Hillary? Hailey? Holly? Egal, die Blonde eben", verkündete er ungewöhnlich ernst.
Jetzt hatte er meine Aufmerksamkeit. Was war nur mit ihr?
"Was ist mit ihr?", erkundigte ich mich angespannt.
"Sie ist weg. Reg ist aufgefallen, dass sie nicht mehr da ist und der Typ, mit dem sie auf dem Ball war, will sie auch nicht gesehen haben, obwohl er kurz davor mit ihr raus gegangen ist. Dann haben wir ein Mädchen im Schlafsaal nachsehen geschickt, da ist sie auch nicht", erklärte mein Bruder, "Ich dachte nur, das würdest du wissen wollen."
Verdammt. In meinem Bauch breitete sich ein furchtbares Gefühl aus. Holly war nicht der Typ Mensch der sich versteckte. Entweder sie saß es aus, oder sie wehrte sich, aber niemals drückte sie sich vor etwas.
Und das wiederum hieß... dass sie vermutlich nicht freiwillig verschwunden war.
"Verdammt", flüsterte ich, "Wir müssen sie finden!"
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When the moon is bleeding...
Fanfiction"Sie sind richtige Gryffindors. Sie sind total beliebt. Und ich bin doch einfach nur ich und würde viel lieber wo anders sein. Aber das hast du wohl schon daraus geschlossen, dass ich hier bin und mit dir rede, nehme ich an..." Oh man. Ich führte hi...