20 - Da hat wohl jemand nicht mit Hollys Rettungsteam gerechnet

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𝕄𝕒𝕪𝕓𝕖 𝕀 𝕕𝕠𝕟'𝕥 𝕔𝕣𝕪, 𝕓𝕦𝕥 𝕚𝕥 𝕙𝕦𝕣𝕥𝕤, 𝕞𝕒𝕪𝕓𝕖 𝕀 𝕨𝕠𝕟'𝕥 𝕤𝕒𝕪, 𝕓𝕦𝕥 𝕀 𝕗𝕖𝕖𝕝, 𝕞𝕒𝕪𝕓𝕖 𝕀 𝕕𝕠𝕟'𝕥 𝕤𝕙𝕠𝕨, 𝕓𝕦𝕥 𝕀 𝕔𝕒𝕣𝕖

"T-t-t-tyler", brachte Holly schließlich bibbernd heraus.

Moment mal. Tyler? Tyler Hill?! Der Typ, mit dem sie auf dem Ball gewesen war?!

"Dieses Arschloch!", rutschte es mir heraus.

Allerdings schien keiner es unangebracht zu finden, über ihn zu fluchen.

Zitternd und mit den Zähnen klappernd standen wir in der Gegend herum und konnten nicht fassen, was aus dem Ballabend geworden war. Irgendwann zog James seinen Zauberstab hervor und wenig später waren wir alle wieder trocken - zum Glück, ansonsten hätten wir uns wohl alle den Tod geholt.

"Vielleicht sollten wir wieder mal zurück?", schlug Remus vor.

Keiner brachte einen Einwand vor und so machten wir uns auf den Weg. Währenddessen erklärte uns Holly, was passiert war.

"Er hat rausgefunden, dass wir über die Prophezeiung bescheid wissen", begann sie.

Schon kamen die ersten Zwischenfragen, denn natürlich wusste außer Holly, Remus und mir keiner etwas darüber. Also zitierte ich eilig diese Worte, die mir bereits mehr als genug Stoff zum Nachdenken gegeben hatten, und informierte sie, wie wir davon erfahren hatten und was wir schon wussten.

"Also, jedenfalls hat er mir einiges erzählt. War offensichtlich der Meinung, ich würde es eh niemandem mehr sagen können...", fuhr Holly fort und bei dem Gedanken an ihr Beinaheschicksal als Moorleiche schien ihr ein kalter Schauer über den Rücken zu laufen, "Sogenannte Blutmonde gibt es öfter, aber dieser spezielle, gefährliche Blutmond hat keinen natürlichen Ursprung, sondern ist die Folge eines magischen Rituals, dessen Auswirkungen sich erst 100 Jahre später zeigen. Bei unserem Glück ist das aber tatsächlich in ein paar Tagen. Jedenfalls sorgen die Hills schon seit Generationen dafür, dass keiner dahinter kommt und den Blutmond verhindert."

Jetzt hatte ich genug gehört. Wir mussten etwas tun. Es jemandem sagen. Die Sache war eindeutig außer Kontrolle geraten!

"Wir sollten zu Dumbledore geh-", setzte ich an.

Zeitgleich verkündete Holly: "Er hat auch gesagt, um was für ein uraltes Böses es sich handelt: Es geht um Werwölfe."

Unwillkürlich huschte mein Blick zu Remus. Und nicht nur meiner, die Rumtreiber schienen zu demselben Schluss gekommen zu sein wie ich.

"Also was ich sagen wollte, wir sollten auf gar keinen Fall zu Dumbledore gehen!", änderte ich meine Meinung eilig, "Ich meine, wie viele Werwölfe laufen schon frei rum? Wir würden nur Ärger kriegen, weil wir so lange nichts gesagt haben. Und Tyler hat dich angegriffen. Das reicht ja wohl für einen Schulverweis."

Obwohl Holly meinen plötzlichen Meinungsumschwung seltsam zu finden schien, widersprach sie nicht und so betrat sie kurz darauf Dumbledores Büro. Sie hatte darauf bestanden, alleine zu gehen, und wir anderen zerstreuten uns nach und nach.

Nur wollten sich meine Füße einfach nicht vom Fleck bewegen. Als wären sie plötzlich tonnenschwer. Jetzt, wo keiner mehr in unmittelbarer Gefahr war, wurde meinem Gehirn nämlich eine ganz entscheidende Sache klar:

Wir waren wieder ein Team gewesen. Ich und meine Brüder. So wie früher. Wie hatte ich nur vergessen können, wie schön sich das anfühlte? Der Gedanke daran tat weh. Wieso wurde mir erst jetzt klar, dass es mich eben doch kümmerte, was aus unserer Familie geworden war?

"Willst du hier etwa Wurzeln schlagen?", erkundigte sich nach einer Weile Sirius.

Erschrocken fuhr ich herum. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er noch da war. Er bedachte mich mit einem nachdenklichen Blick.

"Du weißt es, oder?", erkundigte er sich, und als er sich in Bewegung setzte, folgte ich ihm wie selbstverständlich.

"Definiere 'es'", verlangte ich, auch, wenn ich schon eine Vermutung hatte, worauf er hinauswollte.

"Moonys kleines pelziges Geheimnis."

Ich nickte nur. Schweigend setzten wir unseren Weg zum Gryffindorturm fort.

"Danke", flüsterte ich schließlich.

Ich wusste nicht, wie ich meine Gefühle in Worte fassen sollte, also würde das wohl reichen müssen.

"Wofür?"

Sirius sah mich fragend an.

"Ohne euch hätte ich Holly nie gefunden."

"Nun, es hat schon seine Vorteile, so einen tollen großen Bruder zu haben-", setzte Sirius grinsend an, aber weiter kam er nicht.

"Du bist so ein Idiot", unterbrach ich ihn.

"Und du eine miserable Lügnerin!", kam es zurück.

Das warme Grinsen in meinem Gesicht hatte wohl verraten, dass ich das nicht ernst meinte. Nicht ein Wort davon.

When the moon is bleeding...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt