Kapitel 29

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(kurz davor)

Pov Julien
Ich ging ins Badezimmer und griff nach dem Messer. Ich zog meinen Pulli hoch. Heute würde ich es wirklich tun. Ich setzte das Messer an. Tief schnitt ich hinein. Ich wollte meine Pulsader aufschneiden. Ich wollte es beenden. Aufeinmal stockte ich und betrachtete meinen Arm. Das war nicht was ich wirklich wollte. Ich wollte eigentlich weiter machen, aber gleichzeitig war ich auch mehr als bereit zum sterben.. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich legte das Messer neben mich. Mein kompletter Arm war voller Blut und mein Tshirt hatte lauter Blutspritzer abbekommen. Auch der Boden war nicht verschont geblieben. Ich hielt mir meinen Arm, ich wollte nicht verbluten. Immer hatte ich versucht zu sterben und jetzt realisierte ich, dass ich am Leben musste. Ich bekam Panik. Mein Atmen ging schneller aber es fühlte sich so an, als käme keine Luft in meine Lunge. Ich stand auf und wollte zu Rezo rennen. Vielleicht konnte er mir ja helfen. Als die Türe offen war, konnte ich mich nicht mehr halten und ich fiel nach vorne. Meine Sicht vernebelt und wurde dann schwarz. Ich spürte den harten, kalten Boden unter mir. Ich kannte dieses Gefühl.

Pov Rezo
Ich riss mir die Kopfhörer von meinen Ohren und sprintete zu Ju. Er lag auf dem Boden in einer Blutlache... Er hatte sich umgebracht. Ich griff nach seinem Hals. Hatte er ncoh Puls? Ja. Omg, er lebte noch. Ich zog mein Handy aus der Tasche und wählte sofort den Notruf. Ich legte auf und zog Ju auf meinen Schoß. Ich hielt seine Wunde möglichst fest zu und hielt streichelte ihm sanft durch die Haare. Ich küsste seine Wange und flüsterte weinend "Bitte Ju. Du darfst mich nicht verlassen. Ich liebe dich. Ich liebe dich über alles. Ich wusste nicht, dass ich dich damit so verletzt hatte. Ich wollte das nicht. Es tut mir sooo leid." Ich weinte noch mehr, redete aber weiter gut auf Ju ein. Ich senkte meinen Kopf und legte ihn auf seinem ab. Kurze Zeit später sah ich Blaulicht durch die Fenster. Ich legte seinen Kopf vorsichtig auf den Boden und rannte dann zur Türe. Ich öffnete die Türe und lief voraus. Zügig folgten sie mir und versorgten Ju. Sie legten ihn sofort auf die Trage und messten, auf dem Weg zum Krankenhaus, seinen Blutdruck und versorgten seine Wunde. Ich durfte mitfahren und erklärte ihnen, dass ich nicht wusste was war, er aber in der Küche Essen geschnitten hatte und dann wahrscheinlich zu mir rennen wollte. Ich wollte ihnen nicht sagen, dass es ein Selbstmord Versuch war, sonst hätten sie ihn noch in eine Psychatrie gesteckt, obwohl das im Moment bestimmt das klügste gewesen wäre. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Auch im Wartezimmer konnte ich mich nicht zusammenreißen. Endlich, ich durfte zu ihm. Er lebte noch. Erleichtert atmete ich aus. Ich sprintete in sein Zimmer und riss die Türe auf. Er zuckte zusammen und drückte sich in die Polster. "Sorry, Ju. Es tut mir so unendlich leid. Ich wollte das nicht. Ich liebe dich, auch wenn ich verstehe, dass du jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben willst." ich schaute traurig zu Boden. Dann sah ich, wie Ju langsam seine Arme ausbreitete. Ich rannte zu ihm und fiel ihm weinend um den Hals "Es tut mir sooo leid." "Shh, Rezo. Es ist alles Gut. Das war ein... Ich sag mal.. Wichtiges Erlebnis. Ich habe erkannt, wie wichtig du mir bist und, dass ich eigentlich gerne noch ein paar Jahre hier chillen würde." Ich musste lachen "Ich hoffe ein bisschen länger als nur ein paar Jahre." Auch er musste grinsen und umarmte mich nochmal.

Where are you? - Julien Bam x RezoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt