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Ich kramte meine Sachen zusammen und stopfte sie wild in meine Tasche, die ich anschließend schloss. „Was macht ihr heute Abend?", fragte Liam lächelnd, als er den PC herunterfuhr und seine Kaffeetasse auf ein Tablett stellte, auf welchem sich das benutzte Geschirr sammelte.

Ich zuckte unwissend mit den Schultern. „Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Haz holte mich gleich ab und wir fahren dann mit dem Auto durch die Gegend, bis wir wissen, was wir tun können.", grinste ich und leckte mir über die Lippen, bei dem Gedanken an das Bevorstehende.

„Das wird bestimmt lustig und sexy." Er wackelte mit seinen Augenbrauen.

Ich zog sie jedoch verwirrt zusammen. „Was meinst du damit?"

Er nickte zum Fenster. „Haz steht unten. Im Rollkragenpulli.", fügte er wissend hinzu und lachte.

Haz nutzte meine Schwäche für Rollkragenpullis also aus. Das letzte Mal, als er einen getragen hatte, war ich aus einem Café gegangen, weil ich es nicht länger ausgehalten hatte. Das würde eine verdammte Probe werden. „Dieses Arschloch", brummte ich und schulterte die Tasche.

„Er weiß, wie er dich rumbekommt.", lachte Liam.

Ich blickte raus. „Und Zayn offensichtlich, wie er dich herumbekommt."

Geschockt drehte er sich um. „Was?", fragte er mit großen Augen.

„Er steht draußen bei Haz. Nackt."

Liam schnellte zum Fenster.

„Das war ein Scherz.", sagte ich und schüttelte lachend den Kopf. Zayn stand zwar bei Haz, aber er trug einen normalen Hoodie und eine Skinny Jeans.

Liam biss sich bei diesem Anblick auf die Lippen. „Fuck... Warum immer diese Skinny Jeans."

Ich hob unschuldig meine Arme. „Okay, bevor du gleich sabberst, stöhnst und dir einen runterholst, gehe ich lieber.", sagte ich und drehte mich um.

Er griff jedoch schnell zu seiner Tasche, ging mit mir raus und schloss die Bürotür hinter uns. Auf dem Weg zu unseren Freunden, unterhielten wir uns noch ein wenig. „Und ihr? Was habt ihr heute vor?"

„Bett", sagte Liam gedankenverloren. Ganz ehrlich? Da wollte ich nicht weiter nachhaken.

Als wir draußen ankamen, fielen sich Zayn und Liam regelrecht durstig um den Hals. Ich schaute den Beiden amüsiert zu, während Haz mich böse anblickte. Als ich bemerkte, dass ich ihn vergessen hatte, ging ich auf ihn zu und küsste ihn leidenschaftlich. „Das ist ja wohl da mindeste.", sagte er, woraufhin ich bloß lachte.

Ich winkte Liam und Zayn zu, doch sie waren so in ihrer Begrüßung vertieft, – vertieft gewiss, zumindest ihre Zungen – dass sie mich gar nicht bemerkten.

Er nahm meine Hand und zog mich zum Auto, wo er die Beifahrertür öffnete und mich einsteigen ließ. Er plumpste ebenfalls auf den Sitz, schnallte sich auch an und startete den Motor. „Wo geht es eigentlich hin?", fragte ich ihn.

„Ich habe Heißhunger auf McDonalds.", gestand er und manövrierte den Wagen auf die Straßen. „Können wir in den McDrive fahren?"

Ich lachte und stimmte zu. „Jap"

Während der Fahrt legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel, was mich zittern ließ. Ich legte meine Finger schließlich auf seine und genoss die neue Wärme auf meiner Haut. Ich blickte aus dem Fenster. „Weißt du, worüber ich in der letzten Zeit viel nachdenke?", fragte ich ihn gedankenversunken.

„Hm?"

Ich lächelte stumm. „Darüber, wie glücklich ich mit dir bin. So glücklich, wie ich ohne dich nie hätte werden können."

Auch wenn ich ihn nicht sehen konnte, spürte ich sein Grinsen. Sein breites, perfektes Grinsen, das ich mein Leben lang ansehen könnte. Wie seine Augen strahlten und funkelten, als würden Sterne aufblitzen. Ich wollte diesen Mann so unbedingt.

„Ein Big Mac Menü bitte.", sagte Hazza, als er das Fenster heruntergefahren hatte.

„Small oder Large?", fragte die Stimme aus dem Automaten.

„Large", sagte Haz laut, fügte noch ein leises „Das war hoffentlich eine rhetorische Frage." hinzu.

Ich grinste und schaute auf seine Hand, die noch immer auf meinem Schoß lag.

„Cola, Mayo, Ketchup"

„Sprite und Süß-Sauer bitte", sagte er höflich.

„Sonst noch etwas?"

„Ein großes Vegan TS Menü mit einer Cola Zero und ebenfalls Süß-Sauer.", sagte er.

„Sonst noch etwas?", wiederholte die Stimme.

„Einen McFlurry mit Schokolinsen und Schokosauce.", sagte er.

„Die Eismaschine ist kaputt.", erklärte die Stimme aufrichtig.

„Was ein Saftladen", sagte Haz genervt und trommelte auf dem Lenkrad herum. Ich fiel in lautes Gelächter aus und schlug mir die Hand schnell vor den Mund.

„Wie bitte?", fragte die Stimme im Automaten entsetzt.

„Ach wie schade, Marmelade, habe ich gesagt. Das war's."

„Dann fahren sie zum nächsten Schalter vor.", sagte die Stimme und so startete Haz den Motor.

Als ich mich ein bekam, sah ich zu ihm. „Wer ist einen McFlurry mit Schokolinsen und Schokosauce?", fragte ich entsetzt.

„Ich", sagte er genervt darüber, dass er heute keins bekommen würde.

Ich beugte mich zu ihm herüber und küsste ihn. „Du hast immer noch mich."

„Ich wollte gerade aber etwas Kaltes und nichts Heißes.", schmollte er und rollte die Augen.

Danke für das Kompliment.

Wir bezahlten und nahmen die Bestellung entgegen. Wir fuhren zu dem Feld, welches sich gegenüber von dem Restaurant befand und dort stellte er den Wagen ab. Wir stiegen samt Essen aus und machten es uns auf dem Stroh gemütlich, welches dort ausgelegt war.

Der Himmel tauchte sich in ein warmes Orange und es wurde allmählich dunkel. Ich lehnte meinen Kopf an Haz' Schulter und genoss den Ausblick. „Wenn wir alt und schrumpelig sind, möchte ich auch hierherkommen.", sagte ich lächelnd und stieß erleichtert Luft aus. Irgendwie fiel mir ein Stein vom Herzen.

Er grinste und biss in seinen veganen Burger. „Ich werde niemals schrumpelig sein.", sagte er selbstsicher und nahm einen Schluck von seiner Cola.

„Ach ne, der verliebte Styles ist zurück. Wie sehr ich dich vermisst habe.", sagte ich, richtete mich auf und streifte meine Ärmel zurück. Dann griff ich nach dem Big Mac und biss ein großes Stück ab.

„Ich sage bloß die Wahrheit."

Ich grinste und genoss die Zeit mit ihm.

Als wir fertig waren, suchte er einen Mülleimer. Ich blieb sitzen, genoss die kühle Luft um meine Nase. Er kam zurück, reichte mir seine Hände und zog mich hoch, als ich sie ergriffen hatte. Doch er ließ mich nicht gehen. Stattdessen zog er mich in seine Arme, drückte meinen Körper dicht an seinen und legte seine Arme um meinen Torso.

Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und sog seinen Geruch genüsslich ein. „Ich liebe dich.", wisperte ich und schloss die Augen. Diese Wärme tat mir unendlich gut. Und so kitschig es auch klingen mochte: Auf diesem Feld waren wir alleine, bloß wir zwei und sonst niemand. Und so fühlte es sich mit ihm an. Als würde die Zeit stehen bleiben und wir ganz alleine auf diesem Planten sein.

„Ich liebe dich auch.", sagte er und hauchte mir einen Kuss ins Haar. „Vergiss das niemals, okay?"

Ich nickte bloß und verweilte an seiner starken Brust.

Danke, an wen auch immer, der mir diesem Mann geschickt hatte.

Mich konnte niemand mehr unglücklich machen. Ich hatte Haz.

Gone For Love - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt